Spritpreise heuer niedriger als im Vorjahr
WIEN. Die Preise für Eurosuper und Diesel waren heuer im Jahresschnitt niedriger als im Jahr 2023.
Mit durchschnittlich 1,60 Euro war ein Liter Diesel um vier Cent billiger, im Vergleich zu 2022 waren es sogar 22 Cent weniger. Eurosuper war im ablaufenden Jahr um zwei Cent günstiger als 2023 sowie um 15 Cent billiger als im Jahr 2022. Damit lag der Preis für Eurosuper auch niedriger als für Diesel, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Bilanz des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hervorgeht.
Den Höchstpreis bei Diesel gab es Mitte Februar mit rund 1,73 Euro, den Tiefststand erreichte der Dieselpreis an der Zapfsäule mit 1,47 Euro pro Liter Ende September. Bis Mitte April und ab der zweiten Septemberwoche war Diesel teurer als Eurosuper. Im Jahresschnitt kostete ein Liter Eurosuper mit 1,57 Euro um drei Cent weniger als ein Liter Diesel und um zwei Cent weniger als im Vorjahr.
"Übermotorisierte Modell verursachen hohen Spritverbrauch"
Der VCÖ machte darauf aufmerksam, dass sich die Autofahrerinnen und Autofahrer deutlich mehr Geld gespart hätten, wenn das bereits in den 1990er-Jahren versprochene Drei-Liter-Auto heute Realität wäre. Der reale Durchschnittsverbrauch des Pkw-Bestands ist den Angaben zufolge mit rund sechseinhalb Litern doppelt so hoch. Im Vergleich zu einem Verbrauch von sechseinhalb Liter wäre die Ersparnis bei drei Litern pro 100 Kilometer und 13.000 Kilometer pro Jahr heuer rund 720 Euro gewesen, schreibt der VCÖ.
Selbst die neuzugelassenen Benzin- und Diesel-Pkw mit einem durchschnittlichen Normverbrauch von 5,4 Litern seien weit vom 3-Liter- Auto entfernt. Belastend komme hinzu, dass der reale Verbrauch in der Regel spürbar höher sei als der Normverbrauch. "Die Entwicklung hin zu größeren, schwereren und übermotorisierten Modellen macht die Effizienzgewinne bei den Motoren zunichte und verursacht den weiterhin hohen realen Spritverbrauch. Es braucht viel stärkere Maßnahmen und politische Vorgaben, um den realen Spritverbrauch von Neuwagen deutlich zu reduzieren", forderte VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Damit würden nicht nur die Spritausgaben, sondern auch die vom Autoverkehr verursachten CO2-Emissionen sinken.