Australien deutet Kehrtwende in Klimapolitik an
CANBERRA. Umstrittener Premier will Klimapolitik wegen der Brände nun doch ändern.
Seit Monaten wüten in Australien verheerende Buschbrände, bisher kamen dabei mindestens 27 Menschen ums Leben. Der wegen seines Umgangs mit der Katastrophe heftig in der Kritik stehende Premier Scott Morrison gestand nun Fehler ein und deutete eine Kehrtwende in der Klimapolitik des Landes an.
Erstmals räumte er ein, dass der Klimawandel Auswirkungen habe und für längere, heißere und trockenere Sommer verantwortlich sei. "Wir wollen die Emissionen reduzieren", betonte der konservative Politiker, der ein Unterstützer der Kohleindustrie ist.
Zuletzt hatte es vermehrt Proteste gegen Morrisons Politik gegeben. Am Freitag gingen in den Großstädten Sydney und Melbourne erneut Zehntausende Menschen auf die Straßen. Sie forderten die Regierung auf, mehr gegen die Erderwärmung zu unternehmen und Australiens massiven Kohleexport zurückzufahren.
Die Schäden durch die Feuer sind bereits immens – auch für die Wirtschaft, besonders den Tourismus und die Landwirtschaft. Allein auf der Känguru-Insel im Süden des Landes wurden bisher mehr als 32.000 tote Schafe gezählt. Auch die Winzer sind betroffen: Die Anbauregion Victoria sorge sich wegen der Rauchbelastung, sagte die Abgeordnete Helen Haines dem Sender "ABC". "Der Rauch könnte ganze Jahrgänge zerstören."
"Megabrand" im Südosten
Im Südosten des Kontinents bildete sich ein neues "Megafeuer". An den Grenzen der beiden Bundesstaaten New South Wales und Victoria vereinten sich in der Nacht auf Samstag drei Buschfeuer zu einem "Megabrand" mit einer Fläche von 600.000 Hektar. In einigen Gebieten hatten die Temperaturen zuvor 44 Grad erreicht.
Eine gute Nachricht kam hingegen aus der Region um Gospers Mountain nordwestlich von Sydney: Dort wurde ein ähnlich großer Riesenbrand eingedämmt – nach zehn Wochen.
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