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Conte: "Wir stehen vor einer nationalen Notlage"

09. März 2020, 00:04 Uhr
Conte: "Wir stehen vor einer nationalen Notlage"
Die Lagunenstadt Venedig ist derzeit praktisch ohne Touristen. Bild: Reuters

ROM. Coronavirus: Italien riegelt ganze Regionen und Städte im Norden ab. Neben der Lombardei sind auch Städte wie Parma, Modena und Padua betroffen.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus verschärft Italien ein weiteres Mal die Maßnahmen. Seit Sonntag sind ganze Regionen und Städten im Norden abgeriegelt, 16 Millionen Menschen sind betroffen. Die drastischen Schritte, die rund ein Viertel der Bevölkerung betreffen, sehen unter anderem vor, dass die Region Lombardei mit der Finanzmetropole Mailand weder betreten noch verlassen werden darf, wie Ministerpräsident Giuseppe Conte mitteilte. Die Sperren sollen zunächst bis zum 3. April gelten.

"Wir stehen vor einer nationalen Notlage", sagte Conte. Von den Abriegelungen sind neben der Lombardei, dem wirtschaftlichen Herz Italiens, auch Städte wie Parma, Modena und Padua betroffen. Conte bestätigte weitreichende Verbote für das ganze Land.

Sieben Oberösterreicher sind erkrankt
Papst-Angelus-Gebet erstmals nur per Video-Stream Bild: APA/AFP
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Coronavirus Italien Quarantänegebiet

Coronavirus Italien Quarantänegebiet

PDF-Datei vom 08.03.2020 (472,14 KB)

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Alle Kinos, Theater, Museen, Sportclubs, Demonstrationen und viele andere Veranstaltungen müssen schließen oder fallen aus. Die staatliche Fluggesellschaft Alitalia stellt ab heute den kompletten Flugbetrieb auf dem Flughafen Mailand-Malpensa ein.

Die Zahl der am Coronavirus gestorbenen Menschen in Italien erreichte am Sonntag 366. Das entspricht einem Anstieg von 133 Toten seit Samstag. Die Zahl der Infizierten kletterte um 1326 auf 6387, sagte der Chef des italienischen Zivilschutzes, Angelo Borrelli. 622 Personen seien inzwischen wieder genesen.

Erstes deutsches Todesopfer

Angesichts zunehmender Infektionen in Deutschland empfiehlt Gesundheitsminister Jens Spahn, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen. Das geschehe aus seiner Sicht immer noch zu zaghaft. Von solchen Absagen könnten unter anderem Bundesligaspiele, Messen und große Konzerte betroffen sein.

In Deutschland ist die Zahl der Infizierten auf mehr als 1000 gestiegen. Am Sonntag wurde zudem der erste Todesfall bekannt. Ein 60-Jähriger starb während einer Ägyptenreise in Hurghada. Auch weltweit greift das Coronavirus um sich: Im Iran ist die Zahl der Infektionen auf 6566 gestiegen. Bisher sind 194 Menschen gestorben. Der Iran ist neben China, Südkorea und Italien am stärksten von der Epidemie betroffen. In China ist die Zahl der neuen Coronavirus-Infektionen unterdessen erneut zurückgegangen. Es gebe 44 neue Fälle, teilte die Nationale Gesundheitskommission am Sonntag mit. Nur drei davon seien außerhalb der Provinz Hubei, dem Epizentrum der Epidemie, registriert worden. Am Tag davor hatte es noch einen Anstieg um 99 Infizierte gegeben.

Beim Einsturz eines Hotels im Osten Chinas, das wegen der Coronavirus-Epidemie als Quarantäne-Unterkunft genutzt wurde, sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 20 Menschen wurden am Sonntag noch unter den Trümmern in der Stadt Quanzhou vermutet. Das Hotel war Samstagfrüh eingestürzt, bisher konnten 38 Menschen lebend geborgen werden.

Sieben Oberösterreicher sind erkrankt
Zehn Menschen wurden beim Einsturz einer Quarantäne-Unterkunft in China getötet. Bild: Reuters

Südkorea: Weniger Neu-Infizierte

Auch in Südkorea ist die Zahl der neu infizierten Personen zurückgegangen. Sie stieg am Sonntag um 272 auf 7313, am Samstag hatte der Anstieg 448 betragen. Die meisten Fälle wurden in der Stadt Daegu verzeichnet.

Sieben Oberösterreicher sind erkrankt
Besonders betroffen: die Stadt Daegu in Südkorea Bild: Reuters

USA: Wahlkampf geht weiter

Trotz mehr als 400 Coronavirus-Fälle in den USA wollen weder Präsident Donald Trump noch die Demokraten ihre Wahlkampf-Tourneen unterbrechen. "Wir haben gigantische Kundgebungen, und es geht uns sehr gut, und wir haben fantastische Arbeit bezüglich dieser Angelegenheit geleistet", sagte Trump mit Blick auf das Virus, an dem in den USA inzwischen 19 Menschen gestorben sind.

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