Foto von vermisstem Mädchen Inga wird auf Smoothie-Flaschen gedruckt
BONN. Die Familie der seit neuneinhalb Jahren vermissten Inga aus Schönebeck in Deutschland geht in der Hoffnung auf Aufklärung nun einen unkonventionellen Weg.
Ein Smoothie-Hersteller druckt auf seine Flaschen ein Foto der damals Fünfjährigen, daneben ein Bild mit einer künstlich gealterten Inga, die heute 15 Jahre alt wäre. Es handelt sich um keine polizeiliche Maßnahme, sondern um eine rein private Initiative, sagte eine Polizeisprecherin in Halle.
Die Flaschen würden seit dem 1. November an 30.000 Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeliefert, erklärte eine Sprecherin von true fruits. Die Aktion, die auch einen anderen Vermisstenfall aufgreift, soll mehrere Wochen laufen. Die Initiative dazu sei von den Unternehmensgründern von true fruits ausgegangen. Die Familien erhofften sich neue Hinweise.
Im Mai 2015 verschwunden
Inga verschwand am 2. Mai 2015 bei einem Besuch mit ihrer Familie in Wilhelmshof im Landkreis Stendal. Bis heute ist das Schicksal des Kindes ungeklärt. Bei der Vorbereitung eines Grillfestes wurde das Mädchen das letzte Mal gesehen. Umfangreiche Suchen mit Technik und Spürhunden führten zu keinem Ergebnis. Die Ermittler gingen mehr als 2000 Spuren und Hinweisen nach. Es wurden Teiche ausgepumpt, Gewässer untersucht und Gebäude mehrfach durchsucht, dennoch gab es keine Spur zu dem Mädchen.
Auch nach einem zweiten, langjährig Vermissten wird auf den Smoothie-Flaschen gesucht: Es geht um Lars Mittank. Im Alter von 28 Jahren verwand er am 8. Juli 2014 am Flughafen Varna in Bulgarien.
Die Wahrscheinlichkeit, ein offenkundig entführtes Mädchen nach 9 Jahren noch lebend aufzufinden, dürfte nahe null liegen. Gab es damals jemals? Gegen einen Unfall spricht, dass in der Gegend alles mehrfach durchsucht wurde. Eine 5-Jährige läuft ja nicht kilometerweit weg, ohne dass ihr Fehlen vorher entdeckt würde.
Die Idee ist sehr begrüßenswert und ich hoffe, dass die Familien endlich Klarheit bekommen.