Gütersloh: Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies lokaler Lockdown verhängt
Bereits 1553 Infektionen unter Mitarbeitern des Schlachthofes in Nordrhein-Westfalen.
Nach dem massiven Coronavirus-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück verhängt das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen einen Lockdown über den gesamten Kreis Gütersloh. "Wir führen wieder eine Kontaktbeschränkung wie im März ein", kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag bei einer Pressekonferenz an.
Mit dem Lockdown dürfen sich laut Anordnung nur Menschen aus einer Familie oder einem Haushalt beziehungsweise zwei Personen in der Öffentlichkeit zusammen aufhalten. Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen sind nicht gestattet. Die Behörden verbieten unter anderem Sport in geschlossenen Räumen und zahlreiche Kulturveranstaltungen, Fitnessstudios werden ebenso geschlossen wie Kinos und Bars, sagte Laschet. Restaurants dürfen geöffnet bleiben, dort dürfen aber auch nur zwei Personen oder eine Familie zusammensitzen. Geschäfte bleiben unter strengen Hygieneregeln offen.
Söder "irritiert"
Für die Bewohner des Kreises Gütersloh gelten zwar keine Ausreiseverbote. Der Freistaat Bayern untersagte allerdings umgehend die Beherbergung von Menschen aus Gütersloh. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zeigte sich gestern "irritiert", dass es keine Ausreisebeschränkungen gebe.
Das neue Sicherheitspaket für den Kreis Gütersloh solle bis zum 30. Juni gelten, sagte Laschet. Neue Maßnahmen solle es auch im benachbarten Kreis Warendorf geben, diese sollen dort aber nicht flächendeckend gelten. Blieben die Zahlen der Infizierten außerhalb der Schlachthofbelegschaft niedrig, könne es bald eine Rückkehr zur Normalität geben. Doch auch eine Verlängerung sei denkbar.
Es handle sich bei dem Ausbruch in dem Tönnies-Schlachthof um das bisher größte einzelne Infektionsgeschehen in Deutschland. Von 6140 getesteten Tönnies-Mitarbeitern seien 1553 mit dem Coronavirus infiziert, dazu gebe es Infektionen im familiären Umfeld. Wie viele genau, sagte Laschet nicht. Das Zentrum der Infektionen wurde in der Abteilung der Fleischzerteilung lokalisiert.
Bis zum 30. Juni werde man dann mehr Klarheit haben, inwieweit sich das Virus womöglich auch unter Menschen, die nicht bei Tönnies arbeiten, ausgebreitet habe, sagte Laschet. Bisher gebe es hier nur 24 nachgewiesene Infektionen. Die Behörden werden die Tests in der Bevölkerung massiv ausweiten, betonte er. So werden alle Bewohner von Alten- und Pflegeheimen getestet. Wer will, könne sich auch sofort testen lassen.
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