Klimaaktivisten protestierten auf Flughäfen auf der ganzen Welt: "War nur der Start"
KÖLN/WIEN/KLAGENFURT. Aktivistinnen und Aktivisten haben am Mittwoch weltweit mit Protestaktionen auf Flughäfen auf den Klimawandel aufmerksam gemacht. Betroffen war auch der Airport Wien in Schwechat.
Laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner starteten vier Personen in der Abflughalle des Terminal 3 eine Kundgebung und verschütteten Flüssigkeit. Der Passagierverkehr war jedoch nicht eingeschränkt. Anders war die Lage am Flughafen Köln/Bonn, wo es über Stunden hinweg keine Flüge gab.
Gestartet hatte die unangemeldete Protestaktion auf dem Wiener Airport in der Mittagszeit. Nach Angaben der Bewegung "Letzte Generation" wurde in der Halle orange Warnfarbe verschüttet. "Flughafenmitarbeiter haben rasch reagiert und die Gastströme umgeleitet", sagte Schwaigerlehner zur APA. Laut der "Letzten Generation" verzögerte sich in Schwechat auch ein Flug nach Rom, weil sich zwei Personen kurz vor dem Start geweigert hatten, sich hinzusetzen.
Protest gegen 13 Uhr beendet
Der Protest im Terminal 3, bei dem auch Schilder hochgehalten worden waren, wurde von den Beteiligten gegen 13.00 Uhr beendet. Die Identitäten der vier Personen wurden Schwaigerlehner zufolge erhoben. Das Quartett wird nach dem Verwaltungsrecht wegen der unangemeldeten Versammlung sowie wegen Ordnungsstörung angezeigt. Hinzu kommt in strafrechtlicher Hinsicht der Verdacht der Sachbeschädigung. Seitens der "Letzten Generation" wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei der Warnfarbe um wasserlösliche Gouache handle, die sich rückstandslos entfernen lasse.
Der Flughafen Wien bedauerte in einer Stellungnahme die Unannehmlichkeiten für die Passagiere. Die identifizierten Personen werden hinsichtlich der Sachbeschädigung "zum Schadenersatz herangezogen werden", wurde angekündigt. Generell lehne der Airport derartige Handlungen ab: "Störaktionen tragen nichts zum Klimaschutz bei, sondern führen nur zu einer Zerstörung des öffentlichen Diskurses."
Flugverkehr in Köln mehrere Stunden unterbrochen
Auf dem Airport Köln/Bonn war der Flugverkehr indes von 5.45 Uhr an für mehrere Stunden unterbrochen. Fünf Personen, die sich am Vorfeld angeklebt hatten, mussten dort wieder abgelöst werden, wie die Kölner Polizei mitteilte. Gegen 9.00 Uhr konnten die Start- und Landebahnen wieder freigegeben werden. Infolgedessen fielen nach Angaben eines Flughafensprechers 31 Flüge aus, davon 15 Starts und 16 Landungen. Sechs Flüge mussten umgeleitet werden. Zudem sei es zu einer nicht genau bekannten Zahl von Verspätungen gekommen. Die Exekutive erklärte, dass Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, gefährlichem Eingriff in den Luftverkehr und Hausfriedensbruchs erstattet worden sei. Ermittelt werden müsse, wie die Aktivisten konkret auf das Gelände gekommen seien.
Aufgrund der Lage in Köln/Bonn mussten am Wiener Airport jedoch Mittwochfrüh zwei Flüge gestrichen werden. Es handelte sich um einen Abflug und eine Ankunft. "Weitere Flüge zwischen Köln und Wien sind abends geplant und finden aus aktueller Sicht planmäßig statt", wurde auf Anfrage betont.
Keine Proteste auf anderen österreichischen Flughäfen
Auf den weiteren österreichischen Flughäfen kam es bis mittags vorerst noch zu keinen Berichten über Protestaktionen. "Auch wenn uns zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen über geplante Proteste vorliegen, beobachten wir die Situation genau", sagte auch Barbara Schmoczer-Kuchling vom Flughafen Klagenfurt gegen 9.30 Uhr zur APA. "Wir haben unsere Sicherheitsvorkehrungen angepasst und sind in laufender Abstimmung mit anderen Flughäfen und Behörden." Entsprechende APA-Anfragen zur Situation an den restlichen Flughäfen in Österreich waren noch offen. Ähnlich stellte sich die Situation am Linzer Flughafen dar. Es habe am Vormittag weder Protestaktionen noch irgendwelche Einschränkungen für die Passagiere gegeben. "Der Flugbetrieb läuft ganz normal", hieß es auf Anfrage. Am Innsbrucker Flughafen sei jedoch - aufgrund der Ankündigung von Aktionen - in Zusammenarbeit mit den Behörden die Sicherung des Flughafens mit zusätzlichen Streifen sowohl während des Tages als auch der Nacht verstärkt worden, hieß es vom Flughafen.
Straße zum Flughafen Zürich blockiert
Zu einer Protestaktion kam es auch in der Schweiz. Eine Gruppe von Protestierenden blockierte dabei die Straße zum Flughafen Zürich. Nach zehn Minuten war die Aktion jedoch bereits vorbei, weil die Kantonspolizei die Blockade auflöste. Die Aktivistinnen und Aktivisten waren Teil der Gruppierung "Act Now!", die zu "Extinction Rebellion" gehört. Die Aktion habe sich "gegen eine Regierung, die angesichts der sich verschärfenden Klimakrise weiterhin untätig bleibt", gerichtet, erklärte die Bewegung.
In Norwegen wurden nach Angaben der Polizei in den frühen Morgenstunden drei Aktivisten festgenommen. Sie hatten ein Loch in einen Zaun geschnitten und es kurzzeitig auf eine Landebahn des Osloer Flughafens geschafft. Zudem gab es auf dem Kurznachrichtendienst X Bilder von Aktivisten im Flughafen Helsinki, die dort Protestplakate etwa mit der Aufschrift "Oil kills" (Öl tötet) zeigten. Die britische Polizei teilte mit, neun Aktivisten der Klimaschutzgruppe "Just Stop Oil" seien festgenommen worden beim Versuch, den Betrieb des Flughafens London-Heathrow zu stören. Ein von "Just Stop Oil" auf X gepostetes Video zeigt, wie Polizisten mehrere Personen auf einer Umgehungsstraße direkt vor einer umzäunten Landebahn festnehmen. Ähnliche Proteste an Flughäfen waren am Mittwoch auch für die Niederlande, Kanada, die USA und Schottland von Klimaaktivistinnen und -aktivisten angekündigt worden.
"War nur der Start"
Die Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" wollen ihre Proteste an Flughäfen auch weiter fortsetzen. "Das heute war nur der Start", sagte die deutsche Aktivistin Ronja Künkler am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin. "In den kommenden Wochen werden wir das wiederholen in Deutschland, in Europa, international, weltweit." Die Proteste fänden im Rahmen der internationalen Initiative "Oil kills" statt. Die Gruppe forderte die deutsche Bundesregierung auf, ein rechtsverbindliches, internationales Abkommen mit auszuarbeiten und zu unterzeichnen, das den globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regele.
Die "Letzte Generation" in Deutschland hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass mehrere Aktivisten einen Zaun durchtrennten und sich in der Nähe von Start- und Landebahnen auf dem Asphalt festklebten. Über das Netzwerk X (ehemals Twitter) teilte die Gruppe mit, die Aktion sei Teil einer internationalen Protestkampagne, die einen Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2030 fordert. Die Gruppe veröffentlichte das Foto eines Aktivisten, der sich mit den Händen auf einer Rollbahn festgeklebt hat. Zu sehen ist zudem ein Banner mit der Aufschrift "Öl tötet". "Wir fordern die Bundesregierung auf, ein rechtsverbindliches, internationales Abkommen mit auszuarbeiten und zu unterzeichnen, das den globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regelt", heißt es in der Mitteilung der Gruppe.
Dieser Artikel wurde zuletzt am 24.07.2024 um 14.02 Uhr aktualisiert.
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Es muss doch in einer zivilisierten Welt möglich sein, dass man angekündigte Terroranschläge mit allen Mitteln verhindert!
Anstatt den kleinen Bürger, der sich gemeinsam mit seiner Familie ein Jahr lang auf den wohlverdienten Urlaub freut zu sekkieren, sollten sich diese Klimaterroristen lieber vor die Zentralen von Boing, Airbus, Maersk,usw. kleben.
Das würde ich noch zum Teil verstehen.
Aber dazu fehlt ihnen wahrscheinlich der Mut und das Hirn. Da ärgern wir lieber den Nachbarn ums Eck, der für diese Typen*Innen vermutlich auch noch Steuern zahlt,weil er im Gegensatz zum Großteil von denen, ja fleißig arbeitet!
Sperrt diese Terroristen weg!
Hier tanzt eine sehr laute Randgruppe dem Rechtsstaat und der Allgemeinheit auf der Nase herum. Das kann man nicht vergleichen mit früheren Umweltbewegungen, die irgendwo doch aus der Mitte der Gesellschaft heraus entstanden sind und von dieser getragen wurden.
Mich würde auch interessieren ob Politik, Gerichte, Medien tec. auch so wohlwollend und nachsichtig wären, wenn hier andere Aktivisten - womöglich gar aus dem rechten Meinungsspektrum - so auftreten würden?
Solange Gewessler trotz anderslautender Ankündigungen permanent nach Brüssel fliegt, habe ich nicht die geringste "Flugscham".
Das ist eine Form des Terrorismuses. Sonst gar nichts!
.
Gegen diese mit aller Härte vorgehen, was juristisch möglich ist!
Und:.
All diese registrieren und denen ein
lebenslanges Flugreise-Verbot verhängen!!!
Wetten, dass dann viele von denen schnell aufgeben?
Denn, manche von denen wollen dann doch mal gern verreisen. Auch mit PKW/ Flugzeug.
Wetten?
😡😡👎👎
Und ja- ich würde da noch einen Schritt weitergehen- ist aber leider nicht möglich:
Da sie so gegen fossile Treibstoffe sind, denen auch ein lebenslanges Zulassungsverbot für diesel- oder benzinbetriebene Kfz umhängen!
Wetten, dass diese "Terroristen" ganz schnell mit diesem Unsinn aufhören, wenn sowas wirklich im Raum steht??
Und mal praktisch angewendet wird?
Ab und weg mit denen!
Die GRÜNEN predigen:
Verbot von Kurzstrecken- und Inlandsflügen.
Was machen die GRÜNEN selbst: Beispiel Baerbock - sie fliegt von Frankfurt nach Luxemburg. Mit dem Privatflieger (Bedarfsflugbereitschaft). die 200 km Reise per Elektroauto oder ICE war nicht zumutbar.
Die Bobo Grünen sind häufiger als der Durchschnitt der Bevölkerung mit dem Flugzeug unterwegs. Mehr Pharisäertum geht ja gar nicht. Grosse Klappe, aber nichrs im Hirn
Wie sagen die GRÜNEN so schön:
Man muss berufliches / politisches vom Privaten trennen.
Es ist ja nicht neu, dass die Klimakleber ihren Urlaub gerne auf Bali und Co verbringen.
An diesen Wochenenden gibt es ja auch viele von den Bayern Angekündigten Großblockaden in Österreich: A8/A9/A10/A12/A13/....
in Österreich werden diese ProtagonistInnen "aktivisten" genannt.
In den deutschen Medien werden sie als "Klimakriminelle" bezeichnet.
Und da kommt man wirklich so leicht auf ein Rollfeld ?
Nun, die Umzäunung von Flughäfen können schnell mal viele km lange sein.
Beinah unmöglich, dass alles lückenlos zu überwachen oder nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand....
Aber- wenn's erwischt werden- und das geht dann ganz schnell- wird es sehr, sehr teuer:
Gefährdung öffentlicher
Verkehrssicherheit.. Störung Flugbetrieb.
Sehr teuer.
Und: Zivilklagen von all den aufgehalten Reisenden drohen zusätzlich...