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"Niemand weiß, ob es sicher ist": Kritik an Corona-Impfstoff aus Russland wächst

Von nachrichten.at/apa, 11. August 2020, 16:35 Uhr
Outbreak of the coronavirus disease (COVID-19), in Sao Paulo
(Symbolfoto) Bild: Reuters

WASHINGTON/WIEN. Weltweit äußerten sich am Dienstag zahlreiche Experten skeptisch zu dem in Russland zugelassenen SARS-CoV-2-Impfstoff.

Der Grund: Der Impfstoff hat noch keine groß angelegte Wirksamkeitsstudie (Phase-III) hinter sich, die auch breit Auskunft über auftretende Nebenwirkungen geben könnte. Die österreichische Vakzinologin Ursula Wiedermann-Schmidt (MedUni Wien) erklärte gegenüber der APA: "Zulassung nach einer Phase-II? Das ist offenbar wirklich nur in Russland möglich. Zum Glück und richtigerweise undenkbar ohne Phase-III für unsere Breiten!"

Wissenschaftlich sei zu der russischen Vakzine bisher nichts publiziert worden. Details fehlten, um das Projekt beurteilen zu können. In Phase-II-Tests werden an einer kleinen Probandengruppe Immunogenität, Sicherheit und Dosis von Vakzinen geprüft. Zulassungsstudien auf Wirksamkeit und Verträglichkeit sind große Phase-III-Studien mit tausenden Probanden und Placebokontrolle.

Renommierte Mediziner warnen

Auch renommierte Mediziner in den USA haben gewarnt. "Aktuell würde mir den (Impfstoff; Anm.) nicht verabreichen lassen. Ganz sicher nicht außerhalb einer klinischen Versuchsreihe", sagte Scott Gottlieb, der frühere Chef der US-Behörde für Lebensmittel und Arzneimittel-Sicherheit (FDA), am Dienstag im US-Fernsehen.

Anscheinend sei das Medikament in Russland bisher nur an einigen hundert Patienten getestet worden, so Gottlieb. "Sie sind uns sicher nicht voraus, und wir würden zum jetzigen Zeitpunkt keinen Impfstoff zur breiten Verteilung freigeben." Gottlieb ist ein konservativer TV-Kommentator und hatte die FDA von 2017 bis 2019 geleitet.

"Niemand weiß, ob es funktioniert"

"Niemand weiß, ob es sicher ist oder ob es funktioniert. Sie bringen die Mitarbeiter im Gesundheitswesen und ihre Bevölkerung in Gefahr", schrieb der aus Österreich stammende Wissenschafter Florian Krammer, Virologe am New Yorker Krankenhaus Mount Sinai, auf Twitter.

Die Crux liegt darin, dass es sich bei einem SARS-CoV-2-Impfstoff um die erste Vakzine dieser Art handelt. Bei der saisonalen Influenza-Vakzine gibt es von zugelassenen Impfstoffen, die sich von Jahr zu Jahr nur wenig ändern, eine ganz andere Situation mit jahrzehntelanger Erfahrung.

Auch die bei den Kandidatvakzinen zum Schutz vor Covid-19 verwendeten Techniken sind zum Teil vollkommen neu. So existiert bisher weltweit kein einziger zugelassener Impfstoff mit der Verwendung von Erbgutbestandteilen von Krankheitserregern (mRNA- oder DNA-Vakzine). Die Erfahrungen mit Impfstoffen auf Adenovirus-Basis ist bisher international ebenfalls begrenzt.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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danube (9.663 Kommentare)
am 11.08.2020 17:14

"Niemand weiß, ob es sicher ist"

... das gilt auch für alle anderen Impfstoffe. Nicht nur für jene aus Russland.

Die Hersteller kontrollieren sich selbst und haften nie für Folgeschäden oder bei Versagen der Wirkung.

Der Stelzer war schon für eine Impfpflicht obwohl es noch keinen gab und über Wirkung und Nebenwirkung gar nix klar ist. So ticken die Knechte der Pharmaindustrie in Wahrheit.

Mit Gesundheit hat das ganze nichts zu tun.

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nichtschweiger (6.076 Kommentare)
am 11.08.2020 18:34

Und dein Posting hat nicht viel mit Intelligenz zu tun!

Hersteller kontrollieren sich selbst?!?!? Von Arzneimittel-Zulassungen und wie die Funktionieren hast du nicht viel Ahnung. Putin wird ja gerade deswegen kritisiert weil der diese Test über die Wirkungen und Nebenwirkungen umgeht und den Impfstoff direkt auf die russische Bevölkerung loslässt.

Aber den nicht vorhandenen IQ von Coronaleugnern, Verschwörungstheoretikern, Homöopathieanhängern und Impfgegnern kennt man ja zur genüge.

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krawuzi-kapuzi (1.160 Kommentare)
am 11.08.2020 16:55

Da weiß man wieder, woher die Redewendung „das mach‘ma russisch“ kommt.

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 11.08.2020 17:30

Wenigstens regt Putin nicht an, sich Desinfektionsmittel zu spritzen.

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