Russischer Geheimdienst ermittelt gegen CNN-Journalisten
MOSKAU. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB ermittelt gegen einen Reporter des US-Senders CNN, weil dieser aus den von der Ukraine eingenommenen russischen Gebieten berichtet hat.
Der aus Großbritannien stammende Journalist habe die Grenze zu Russland illegal überschritten, begründete der FSB am Donnerstag sein Vorgehen. Ermittelt werde wegen derselben Vorwürfe auch gegen zwei ukrainische Pressevertreter. Den drei Journalisten drohen in Russland bis zu fünf Jahre Haft.
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Der FSB kündigte an, in Kürze internationale Haftbefehle auszustellen. Von CNN gab es zunächst keine Stellungnahme. Der Sender hatte vergangene Woche eine Reportage aus Sudscha in der russischen Region Kursk ausgestrahlt. Die Stadt steht unter Kontrolle ukrainischer Truppen. Anfang der Woche bestellte die Regierung in Moskau einen US-Diplomaten ein, um gegen Berichterstattung durch amerikanische Journalisten in Kursk zu protestieren. Der italienische Sender RAI hatte vergangene Woche zwei Reporter in die Heimat zurückbeordert, die auch aus Kursk berichtet hatten und gegen die der FSB Ermittlungen einleitete.
Russland droht mit Strafen wegen Diskreditierung der Streitkräfte
Erst vor Kurzem konnte der US-amerikanische Journalist Evan Gershkovich im Zuge eines Gefangenen-Austausches aus russischer Haft in seine Heimat zurückkehren. Er war wegen mutmaßlicher Spionage zu 16 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Russland droht Journalisten Strafen für die "Diskreditierung" seiner Streitkräfte an. Vergangenes Jahr wurde die Höchststrafe für diese Fälle von fünf auf 15 Jahre angehoben.
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