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Start voraussichtlich am Mittwoch: Neue Rakete macht Musk Konkurrenz

Von nachrichten.at/apa, 06. Jänner 2025, 21:47 Uhr
Jeff Bezos Blue Origin
Es ist alles angerichtet für den Start der "Blue Origin" Bild: (APA/AFP/BLUE ORIGIN/-)

CAPE CANAVERAL. Elon Musks SpaceX-Raketen bekommen Konkurrenz: Am Mittwoch will das Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos seine New Glenn zum ersten Mal starten.

Die Rakete soll nach Angaben der US-Luftfahrtbehörde FAA um 1.00 Uhr (Ortszeit, 7.00 Uhr MEZ) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida abheben. Bisher wird die kommerzielle Raumfahrt von Musks Unternehmen SpaceX dominiert.

Blue Origin bestätigte den Mittwoch als Starttermin noch nicht offiziell. "Nächster Halt: Start", verkündete Bezos aber im Onlinedienst X und veröffentlichte ein Video, in dem die gewaltigen Triebwerke der Rakete zu hören sind. Am 27. Dezember hatte die Rakete bereits den entscheidenden Test vor dem ersten Testflug erfolgreich absolviert.

Neues Orbital-Vehikel für Satelliten

Die New Glenn wird auf ihrem ersten Flug einen Prototyp von Blue Ring transportieren, ein vom US-Verteidigungsministerium finanziertes Raumfahrzeug, das Satelliten ins All bringen soll.

Mit New Glenn gelingt Blue Origin der lang erwartete Einstieg in den lukrativen Markt für Orbitalraketen. Bisher beförderte das Unternehmen mit seiner kleineren Suborbitalrakete New Shepard Passagiere und Nutzlasten lediglich auf kurzen Reisen an den Rand des Weltraums.

Je höher, desto lukrativer

"Der Markt ist wirklich orbital", sagt Laura Forczyk, Gründerin des Beratungsunternehmens Astralytical. "Suborbital bringt einen nur bis zu einem gewissen Punkt - es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Nutzlasten und Kunden für einen schnellen Flug ins All."

Jeff Bezos
Amazon-Gründer Jeff Bezos.  Bild: (APA/AFP/MICHAEL M. SANTIAGO)

Die neue Orbitalrakete wird auch die Rivalität zwischen Musk, dem reichsten Menschen der Welt, und Bezos, dem zweitreichsten, verschärfen. Derzeit liegt Musk mit SpaceX in der kommerziellen Raumfahrt klar in Führung und hat als enger Vertrauter des designierten US-Präsidenten Donald Trump nun auch politischen Einfluss. Sowohl kommerzielle Satellitenbetreiber als auch das Pentagon und die US-Raumfahrtbehörde NASA nutzen die Falcon-9-Raketen von SpaceX. Konkurrenten wie United Launch Alliance, Arianespace und Rocket Lab sind weit abgeschlagen.

Auch New Glenn kommt zurück - zumindest zum Teil

Wie Falcon 9 hat auch New Glenn eine wiederverwendbare erste Raketenstufe, die so konstruiert ist, dass sie stehend auf einem Schiff im Meer landen kann. Mit einer Höhe von 98 Metern überragt New Glenn die Falcon 9 um 28 Meter und kann auch größere und schwerere Lasten ins All befördern. Sie verbrennt saubereres flüssiges Erdgas statt Kerosin und hat weniger Triebwerke.

"Wäre ich noch leitender Angestellter bei der NASA, wäre ich begeistert, endlich einen Konkurrenten zur Falcon 9 zu haben", sagt der Forscher G. Scott Hubbard, der jetzt an der Stanford University lehrt. Mehr Wettbewerb könne dazu beitragen, die Startkosten zu senken.

Bezos gründete Blue Origin 2000 - zwei Jahre bevor Musk mit SpaceX an den Start ging. Blue Origin agierte jedoch mit mehr Vorsicht und entwickelte sich deshalb langsamer als der Konkurrent. "In der Raumfahrt-Community herrscht Ungeduld über den sehr bedächtigen Ansatz von Blue Origin", sagt Scott Pace, Raumfahrtexperte an der George Washington University.

Wichtiges Back-up-System

Bei einem erfolgreichen Testflug könnte die New Glenn laut Pace eine Alternative bieten, falls ein anderes Raketensystem ausfällt. Das könnte wichtig werden, da SpaceX plant, die Falcon 9 bis Ende des Jahrzehnts durch Starship zu ersetzen. Doch diese neue Rakete basiert auf noch nicht vollständig erprobten Technologien.

Kritiker befürchten wegen Musks Nähe zu Trump , dass der Multimilliardär in der Politik vor allem eigene geschäftliche Interessen durchsetzen will. So soll der Hobby-Astronaut Jared Isaacman, ein Geschäftspartner von Musk, Chef der NASA werden. Bezos bemüht sich nun auch, sich mit Musk und Trump gut zu stellen, und traf die beiden in der Residenz Mar-a-Lago des künftigen Präsidenten. Zudem will Amazon eine Million Dollar für Trumps Amtseinführung spenden.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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soistes (3.822 Kommentare)
vor 17 Stunden

Die sollen lieber schauen, was es im Ozean alles gibt. Und daraus lernen.

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2020Hallo (4.934 Kommentare)
vor 18 Stunden

<<<<<<<Ungeduld über den sehr bedächtigen Ansatz>>>>>>>

Nun Hr. Bezos hat zumindest viel mehr Hirn als sein Mitbewerber und hält sich aus der Politik raus! 👍

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.865 Kommentare)
vor 21 Stunden

Die Phallussymbole der amerikanischen Multimilliardäre...

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