Ägypten bereitet Grenzöffnung zu Gazastreifen vor
KAIRO. Am wichtigen Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen bereitet Ägypten sich auf eine mögliche Öffnung und auf neue Hilfslieferungen in das Küstengebiet vor.
Ägypten habe vor einer möglichen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas entsprechende Vorkehrungen getroffen, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter. Etwa 250 Lastwagen mit Hilfsgütern würden derzeit vorbereitet, um diese mit Inkrafttreten der Waffenruhe zur notleidenden Zivilbevölkerung zu liefern.
Es wäre die erste Lieferung dieser Art über Rafah seit mehr als acht Monaten. Israels Armee hatte den Grenzübergang Rafah im Mai vergangenen Jahres auf palästinensischer Seite besetzt. Kurz darauf kamen über Rafah auch keine Hilfslieferungen aus Ägypten mehr in das abgeriegelte Küstengebiet.
90 Prozent leiden Hunger
Die humanitäre Lage war in Gaza schon vor Kriegsbeginn im Oktober 2023 sehr schlecht und sich durch die israelischen Bombardierungen auf dramatische Weise verschärft. Mehr als 90 Prozent der palästinensischen Bevölkerung leiden nach UNO-Angaben großen Hunger. Es fehlt demnach zudem an Wasser, Notunterkünften und Arzneimitteln.
Wegen der Schließung des Übergangs Rafah kamen Hilfsgüter in vergangenen Monaten nur durch von Israel kontrollierte Übergänge wie Kerem Shalom, Erez und Kissufim. In Ägypten stünden nahe Rafah „Tausende“ Lastwagen bereit, um Güter nach Gaza zu bringen, sagte der Regierungsvertreter. In der Umgebung seien Lagerhäuser mit voll mit Hilfsgütern, die nicht unter den Palästinensern verteilt werden könnten.