"Der Krieg ist für Russland ökonomischer Suizid"
KIEW. Mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine raubt der russische Staatschef Wladimir Putin seinem Land nach Überzeugung des deutschen Wirtschaftsforschers Michael Hüther sämtliche Perspektiven.
"Russland begeht mit dem Krieg in der Ukraine ökonomischen Selbstmord", sagte der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". Russland werde außerdem "politisch degradiert" und erreiche seine militärischen Ziele nicht.
Russland sei eine "ressourcenbasierte Oligarchenökonomie" mit extremer Korruption, so Hüther. Ersatz für die wegbrechenden Erdgasmärkte im Westen werde das Land kurzfristig nicht finden, weil es an den nötigen Pipelines fehle.
Faktisch werde Deutschland nie wieder Gas aus Russland beziehen. Der Schwenk zu Flüssig-Erdgas aus anderen Ländern sei unumkehrbar, da der Aufbau der Importinfrastruktur so teuer sei, sagte Hüther.
Unterschätzte Demokratien
Die "Organisationsfähigkeit liberaler Demokratien" sei in der Krise "wieder einmal unterschätzt worden", sagte der Ökonom. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass eine verheerende Bilanz des russischen Angriffskriegs das Ende konventioneller Kriege einläuten könnte.
Unter "rational ökonomischen Gesichtspunkten" ließen sich diese heute nicht mehr führen. "Positiv gedacht könnte das aber auch bedeuten: Es ist der letzte solche Krieg, der geführt wird."
Südkoreas Präsident Yoon festgenommen
Ermittlungsbericht wirft Trump "beispiellos kriminellen Aufwand" vor
Ein Geständnis: Schmuggelfahrt nach Bayern
Biden-Bilanz: USA im internationalen Wettbewerb weit vorn
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.