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Südkoreas Präsident Yoon festgenommen

Von nachrichten.at/apa, 15. Jänner 2025, 06:15 Uhr
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Yoon Suk Yeol Bild: (APA/AFP/POOL/JUNG YEON-JE)

SEOUL. In Südkorea ist der entmachtete Präsidenten Yoon Suk Yeol wegen dessen kurzzeitiger Verhängung des Kriegsrechts verhaftet worden.

Mittwochfrüh sei der Haftbefehl vollstreckt worden, erklärten die Behörden, die wegen Aufruhrs gegen Yoon ermitteln. Damit ist er das erste amtierende Staatsoberhaupt des Landes, das in Haft genommen wurde. In einer Videobotschaft erklärte Yoon, dass er sich entschieden habe, sich der Befragung zu unterziehen, um ein "Blutvergießen" zu vermeiden.

Er habe sich entschlossen, dem CIO Rede und Antwort zu stehen, sagte Yoon in dem Video. Er erkenne die Rechtmäßigkeit der Ermittlungen nicht an, stelle sich aber der Befragung, "um ein unglückliches Blutvergießen zu verhindern". Yoon verließ seine Präsidentenresidenz im Zentrum der Hauptstadt Seoul in einem Konvoi und traf im Büro der Korruptionsbekämpfungsbehörde CIO ein, wie Journalisten sahen.

Ermittler waren in Residenz eingedrungen

Ermittler waren zuvor in die Residenz eingedrungen, wo sich der entmachtete Staatschef mithilfe des Schutzes seiner ihm getreuen Präsidentengarde zurückgezogen hatte, um der Verhaftung zu entgehen. Seine Wachen hatten das Gelände mit Stacheldraht und Barrikaden gesichert.

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Journalisten wurden Zeuge eines kurzen Handgemenges am Tor der Residenz. Dort hatten Yoons Anhänger zu seinem Schutz gezeltet. Sie skandierten: "Illegaler Haftbefehl!" Wie der Sender Yonhap News TV berichtete, wurden Yoons Unterstützer von Polizisten und CIO-Beamten gewaltsam entfernt. Demnach stellten sich auch etwa 30 Abgeordnete von Yoons Partei den Ermittlern in den Weg. Fernsehaufnahmen zeigten auch, wie die Einsatzkräfte mithilfe von Leitern auf das Gelände von Yoons Residenz gelangten.

Neuer Haftbefehl

Bereits am 3. Jänner hatten Beamte von Yoons präsidialem Sicherheitsdienst, darunter auch Soldaten, Ermittler an seiner Verhaftung gehindert. Diese gaben ihr Vorhaben daraufhin zunächst auf. Der neue Versuch zur Verhaftung Yoons basiert auf einem am Dienstag ausgestellten neuen Haftbefehl.

Yoon hatte Südkorea Anfang Dezember mit der kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts in eine politische Krise gestürzt. Er hatte in einem Haushaltsstreit von der Maßnahme Gebrauch gemacht und damit das In- und Ausland aufgeschreckt. Zehntausende Menschen gingen in der Folge gegen Yoon und für den Erhalt der Demokratie in Südkorea auf die Straße, aber auch Unterstützer Yoons demonstrierten.

Parlament für Verhaftung

Das Parlament sprach sich für eine Absetzung des Präsidenten aus, über die das Verfassungsgericht noch abschließend entscheiden muss. Das Verfahren begann am Dienstag. Zudem begannen die Behörden nach der Ausrufung des Kriegsrechts Ermittlungen wegen Aufruhrs gegen den abgesetzten Staatschef. Yoon hatte es jedoch bis jetzt abgelehnt, mit der Staatsanwaltschaft zu sprechen, und verschanzte sich in der Präsidentenresidenz.

Die Oppositionspartei DP feierte die Verhaftung des entmachteten Staatschefs. "Die Verhaftung von Yoon Suk Yeol ist der erste Schritt zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit", sagte Fraktionschef Park Chan Dae bei einem Parteitreffen.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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wiesi87 (1.217 Kommentare)
vor 2 Stunden

Ich verstehe das nicht! Wenn ich in einer Demokratie lebe, was treibt mich an für einen potenziellen Autokraten, der einen halben Putsch durchgeführt hat, zu demonstrieren? Sehen sich die Menschen wirklich so sehr danach unterjocht zu werden? Es gibt keine einzige Autokratie/Diktatur auf diesem Planeten in der das Leben besser ist als in den hochentwickelten Demokratien (da zählen sowohl Südkorea als auch Österreich dazu). Was treibt solche Menschen an?

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Stahlstadtkind (791 Kommentare)
vor einer Stunde

Bei uns werden die Demokratie-Abschaffer ja auch in großer Zahl gewählt. Offenbar sind manche nicht reif für eine Demokratie und fühlen sich mit einem Führer wohl.

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wiesi87 (1.217 Kommentare)
vor einer Stunde

Ich weiß und ich versteh es auch in Österreich nicht

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