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Energiegenehmigung für neues Atomkraftwerk in Slowenien

Von nachrichten.at/apa, 19. Juli 2021, 15:12 Uhr

LJUBILJANA. Slowenien hat den ersten Meilenstein für ein neues Atomkraftwerk gesetzt.

Das Infrastrukturministerium hat am Montag eine Energiegenehmigung für den zweite Reaktorblock in Krsko erteilt. "Das ist noch keine endgültige Entscheidung für die Investition", betonte der slowenische Infrastrukturminister Jernej Vrtovec. Die Energiegenehmigung sei nur der erste Schritt, der den Weg für den Start von allen erforderlichen Verfahren und Dokumentationsvorbereitung öffne.

Mit der erteilten Energiegenehmigung wird laut dem Minister auch eine breite öffentliche Diskussion in Gang gesetzt, nicht nur auf Expertenebene, sondern auch unter den Bürgern. Man wolle einen "möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens" über die weitere Nutzung der Atomenergie erreichen, so der Minister bei einer Pressekonferenz in Ljubljana.

Auf der Grundlage des Energiegenehmigung wird der Investor, das Staatsunternehmen Gen Energija, die nötigen Genehmigungsverfahren einleiten können. In diesem Rahmen werden unter anderem die raumplanlichen, umweltbezogenen, technischen und ökonomischen Kriterien geprüft. Erst nachdem ein gesellschaftlicher Konsens erreicht wird, werden laut dem Minister die Verfahren wie die Standortfestlegung, Einholung der Baugenehmigung, Investitionsentscheidung, Auswahl des Technologielieferanten und der eigentliche Bau beginnen.

Minister verspricht "modernste Technologie"

Geplant ist eine Anlage mit modernem Druckwasserreaktor mit einer Leistung von 1.100 MW, die jährlich fast 9.000 Gigawattstunden Strom erzeugen soll. Die Lebensdauer soll 60 Jahre betragen. "Es handelt sich um die modernste Technologie, für ein Kernkraftwerk der dritten Generation, das eine bestmögliche Sicherheit garantiert", sagte der Minister und betonte, dass man die bestmögliche Technologie anstrebe, die es derzeit auf dem Markt gebe. Das Ziel sei, "die besten, aber auch bewährten Technologien" einzusetzen, betonte auch der Direktor von Gen Energija, Martin Novsak.

Der konkrete Standort in der Gemeinde Krsko, wo bereits das bestehende AKW steht, die Höhe der Investition, der konkrete Zeitplan oder die bevorzugte Technologie stehen aber noch nicht fest. Der Investor rechnet nach dem optimistischen Szenario damit, die Verfahren innerhalb von fünf Jahren zu beenden, der Bau selbst sollte weitere fünf Jahre dauern, sagte Novsak.

Hinsichtlich des Widerstandes aus Österreich, wo man sich bereits gegen die Langzeitverlängerung der bestehenden Anlage widersetzt, betonte der Infrastrukturminister, dass man die Positionen des Nachbarlandes kenne und respektiere. "Jedes Land bestimmt allerdings seinen eigenen Energiemix", meinte Vrtovec. Atomkraft sichere Slowenien eine saubere und sichere Energiezukunft bei gleichzeitiger Energieunabhängigkeit. "Ich kann mir die zukünftige Energieunabhängigkeit Sloweniens ohne Atomenergie nicht vorstellen", sagte der Minister mit Blick auf die begrenzten Potenziale von erneuerbaren Energiequellen. Sloweniens Wasserpotenzial sei nicht so groß wie in Österreich, auch das Potenzial für die Windenergienutzung könne nicht mit Deutschland verglichen werden, fügte er als Beispiel hinzu.

Vrtovec schloss eine Volksabstimmung über das zweite AKW nicht aus. Wenn die Öffentlichkeit ein Referendum fordere, sehe er kein Problem, dass sich "die Bürger dazu äußern", sagte der Minister. Angesichts guter Erfahrungen mit dem ersten Reaktorblock zeigte er sich optimistisch, dass die Bewohner Sloweniens eine solche Entscheidung gut heißen würden.

Slowenien hat vergangene Woche eine neue Klimastrategie bis 2050 verabschiedet, mit dem sich das Land langfristig auf die Kernkraft festgelegt hat, um die Klimaneutralität zu erreichen.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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Ybbstaler (1.278 Kommentare)
am 20.07.2021 15:43

Naja, so kommt es wenn man den Bogen mit der CO2 Neutralität überspannt.

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reibungslos (15.169 Kommentare)
am 20.07.2021 08:10

Die Energiewirtschaft lacht sich insgeheim sowieso schon lange krumm und bucklig. Da phantasieren sich Politiker, unterstützt von Journalisten, Biologen, Schauspielern, Philosophen, Mathematikern ... eine rosarote technologische Zukunft zusammen. Und jeder Einwand eines Technikers wird als Steinzeitdenken abgewiesen. Der gerade beginnende "Ökologismus" wird nach Jahrzehnten des Herumprobierens genauso kläglich scheitern wie seinerzeit der Kommunismus. Das sind realitätsfremde Ideologien, gebaut auf eine konstruierte Vernunft, die letztlich unvernünftig ist.

Tatsache ist: Will man keine CO2-Emisionen und keine Atomkraft, müssen wir auf einen erheblichen Zeil unseres materiellen Wohlstandes verzichten. Doch wer das öffentlich sagt, ist sowieso gleich weg vom Fenster.

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Tenhor.Nemsi (709 Kommentare)
am 19.07.2021 23:40

IDEOLOGIEFRAGE.
Neben dem industriellen Bedarf gehts vorwiegend
um individuellen (privaten) Energiebedarf:
# 1/3 Wärmeenergie
# 1/3 Bewegungsenergie
# 1/3 Elektroenergie

Fraglich ist, WESHALB für alle 3 Energieformen nur
Elektrische Energie verwendet werden sollte -- denn
Strom ist die HOCHWERTIGSTE Energie, mit der man
sogar Millionen von Grad Celsius erreichen kann ...

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Zeitungstudierer (6.262 Kommentare)
am 19.07.2021 16:32

Noch ein Atomkraftwerk für die E Autos und die Server für die Digitalisierung !
Jetzt bin ich mir sicher, das wir genügend ÖKO Strom haben werden in Zukunft!

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astrid1975 (29 Kommentare)
am 19.07.2021 17:24

Würde man mit dem Kraftstoff, der Verbrenner-Autos, Strom für E-Autos erzeugen hätte man immer noch einen besseren Wirkungsgrad als bei der direkten Verwendung. Da würde auch die Abwärme eine Verwendung finden.
Es gibt also keinen Grund E-Autos als Atomkraft-Förderer hinzustellen.

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Tenhor.Nemsi (709 Kommentare)
am 19.07.2021 23:11

@Astrid.
Was du vorschlägst, nennt man Kalorisches Kraftwerk mit
Fernwärme-Auskoppelung -- das gibts schon seit vielen
Jahrzehnten -- und hat keinen besonders guten Ruf mehr ...

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astrid1975 (29 Kommentare)
am 20.07.2021 19:41

Natürlich gibt es das schon lange. Aber viele verstehen nicht, dass ein elektronischer Antrieb um eineiges effizienter gestaltet werden kann, als ein Verbrenner
Man muss dafür nicht Atomkraftwerke bauen, nur die zur verfügung stehende Ressourcen effizienter nutzen.

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LASK1971 (381 Kommentare)
am 19.07.2021 16:02

Kann ja eh nur mit Atomkraft gehen! Denn wenn man Wasserkraftwerke bauen würde, dann würden die GrünInnen wieder auf die Barrikaden steigen wegen irgendwelchen Ameisen.

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NedDeppat (15.272 Kommentare)
am 19.07.2021 16:02

Die Türkis-Grünen haben echt was los, ... wenn das nur mal nicht ein ganz, ganz böses Erwachen gibt.

Das mir dann aber bitte niemand kommt und sagt, "das haben wir ja alles nicht gewusst"

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 19.07.2021 15:20

Hinein ins Elektroauto!

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betterthantherest (37.536 Kommentare)
am 19.07.2021 15:20

die grüne E-Automobilität braucht Strom.

Atomkraft ist Teil der Lösung.
Hat schon die Greta gesagt.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 19.07.2021 15:21

Und wenn's die Gretl nicht weiß..........

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