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Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte getroffen

Von nachrichten.at/apa, 23. September 2023, 06:52 Uhr
Sewastopol Ukraine Russland
Hafen von Sewastopol auf der Halbinsel Krim Bild: (APA/AFP/BLACKSKY/HANDOUT)

SEWASTOPOL. Raketen haben am Freitag das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim getroffen.

Das Gebäude in der Hafenstadt Sewastopol wurde dabei schwer beschädigt, wie auf Video- und Fotoaufnahmen zu erkennen war. Das russische Militär meldete zunächst einen Toten, korrigierte diese Angaben aber später und sprach nur noch von einem Vermissten. Die ukrainische Armee reklamierte den Angriff für sich. Der Schlag gegen den Sitz des Stabs der Flotte gilt als bemerkenswert.

"Am 22. September, gegen 12 Uhr, haben die ukrainischen Verteidigungskräfte einen erfolgreichen Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte Russlands im vorübergehend besetzten Sewastopol ausgeführt", teilte der Pressestab der ukrainischen Armee im Onlinedienst Telegram mit.

Der Sekretär des ukrainischen nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, zeigte Genugtuung über den jüngsten Erfolg seiner Armee. Russland könne selbst entscheiden, ob es seine Flotte selbst versenken oder es weiterhin den Ukrainern überlassen wolle, schrieb Danilow auf der früher als Twitter bekannten Plattform X.

Schwere Explosionen

Nach Angaben des Gouverneurs der Krim, Sergej Aksjonow, schoss das russische Luftabwehrsystem mehrere Marschflugkörper über der Halbinsel ab. Der von Moskau ernannte Gouverneur Sewastopols, Michail Raswoschajew, bestätigte den Beschuss des Flottenhauptquartiers auf seinem Telegram-Kanal. Raswoschajew machte keine Angaben zu den Schäden, warnte aber vor weiteren Angriffen. In sozialen Netzwerken kursierten Fotos und Videos, die dicke Rauchschwaden über dem Gebäude zeigten. Der Beschuss soll vorläufigen Angaben zufolge mit den vom Westen gelieferten Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow erfolgt sein.

Der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von mehreren schweren Explosionen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur TASS lagen nach dem Angriff Trümmer noch mehrere Hundert Meter entfernt vom Einschlag. Eine große Anzahl an Krankenwagen sei zum Unglücksort unterwegs gewesen, hieß es. Die Behörden sperrten das Zentrum der Hafenstadt und baten Anrainer, ihre Häuser nicht zu verlassen oder den nächstgelegenen Schutzkeller aufzusuchen.

Sewastopol auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel ist der Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Schiffe dieser Flotte beschießen seit Beginn der breit angelegten russischen Invasion im Februar 2022 regelmäßig mit Raketen ukrainisches Gebiet.

Auch in anderen Teilen der von Russland seit 2014 besetzten Halbinsel gab es Berichten in sozialen Medien zufolge Explosionen. Es kursierten Fotos von größeren Rauchschwaden nahe der Ortschaft Poschtowe zwischen der Hauptstadt Simferopol und Bachtschyssaraj. Laut einem russischen Offiziellen handelte es sich dabei allerdings nur um trockenes Gras, das nach dem Absturz von Raketentrümmern in Brand geraten sei. Dem oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind zufolge soll sich an der Stelle aber eine Werkstatt für Armeelaster befunden habe. Unabhängig ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.

Cyberangriff

Nach dem ukrainischen Raketenangriff auf das russische Marinehauptquartier auf der Krim ist die Halbinsel nach russischen Angaben Ziel einer "beispiellosen" Cyberattacke geworden. Der Cyberangriff richte sich gegen die Internetdienstleister auf der Halbinsel, teilte ein Berater des Gouverneurs der Krim am Freitag auf Telegram mit, ohne direkt einen Zusammenhang zwischen den beiden Angriffen herzustellen. "Wir sind dabei, die Internet-Pannen auf der Halbinsel zu beheben."

Durch einen russischen Luftangriff wurde unterdessen in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk offiziellen Angaben zufolge mindestens ein Mensch getötet. Weitere 31 Menschen seien verletzt worden, darunter drei Kinder, teilte der Militärgouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, am Freitag auf Telegram mit. Nach seinen Angaben feuerten die Russen mehrere Raketen auf das südöstlich von Kiew gelegene Krementschuk ab. Eines der Geschoße habe von der Luftverteidigung abgewehrt werden können, ein anderes jedoch habe ein ziviles Gebäude getroffen.

Russland führt seit 19 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Entgegen russischer Behauptungen werden immer wieder auch Wohngebäude und andere zivile Infrastruktur beschossen. Krementschuk war bereits einige Monate nach Kriegsbeginn, im Juni 2022, zum Ziel eines verheerenden Angriffs geworden. Damals schlugen russische Raketen in einem Einkaufszentrum ein und töteten mindestens 20 Menschen.

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