Intensive Bemühungen um weitere Tage Feuerpause
GAZA / JERUSALEM. Gaza-Vereinbarung läuft heute ab – Katar und USA vermitteln
Heute früh endet die zunächst auf vier Tage verlängerte Feuerpause im Gazastreifen. Gleichzeitig stiegen die Bemühungen um eine weitere Verlängerung, um die sich vor allem Vermittler Katar bemühte. Auch die USA sind nach den Worten ihres Außenministers Antony Blinken für eine längere Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Dies würde bedeuten, dass weitere Geiseln nach Hause kommen könnten, sagt Blinken in Brüssel nach einem Treffen der NATO-Außenminister. "Das ist ganz klar etwas, was wir wollen. Ich glaube, das ist auch etwas, das Israel will", so Blinken.
Die Hamas und Israel hatten die zunächst auf vier Tage angelegte Feuerpause zuvor um zwei Tage verlängert. Damit würde sie ohne erneute Verlängerung heute, Donnerstag, ablaufen. Nach der ursprünglichen Übereinkunft der Parteien soll die Feuerpause auf maximal zehn Tage verlängert werden können, um die weitere Freilassung von Geiseln und palästinensischen Häftlingen zu ermöglichen.
Die Hamas ist nach Angaben aus ihrem Umfeld offenbar zu einer Verlängerung um weitere vier Tage bereit. Sie habe die Vermittler über ihre Position informiert, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-Kreisen. Während dieses Zeitraums könnten "weitere israelische Gefangene freigelassen" werden, die von der Hamas "und anderen Parteien festgehalten" würden, hieß es. Etwa 160 Menschen werden noch in der Gewalt radikaler Gruppen im Gazastreifen vermutet. Israel hatte mitgeteilt, die Feuerpause könne um weitere Tage verlängert werden, wenn die Hamas weiterhin mindestens zehn israelische Geiseln pro Tag freilasse. Die israelischen Geiseln sollen im Gegenzug zur Entlassung von weiteren palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen freikommen.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu bekräftigte trotz laufender Feuerpause das Ziel der militärischen Zerstörung der Hamas. Wie lange die Feuerpause dauern könne, sagte er nicht. "Wir haben vereinbart, dass die Frauen und Kinder und die ausländischen Geiseln zuerst freigelassen werden. Nachdem das geschehen ist, werden wir die Kämpfe fortsetzen", sagte er dem Sender Welt TV in einem am Dienstag veröffentlichten Interview.