Israels Armee ordnet Evakuierungen in der Stadt Khan Junis an
GAZA / TEL AVIV. Großbritannien schlägt Hilfslieferungen für Gaza per Schiff von Zypern aus vor
Israel hat nach UNO-Angaben weitere großflächige Evakuierungen der Stadt Khan Junis im Süden des Gazastreifens angeordnet. Das UNO-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) erklärte, Israel habe am Mittwoch Karten veröffentlicht, in denen rund 20 Prozent des Stadtgebiets neu als zu räumendes Gebiet ausgezeichnet seien.
Im zu evakuierenden Gebiet lebten nach Angaben der UNO vor Beginn der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas mehr als 110.000 Menschen. Außerdem befinden sich in dem Gebiet demnach 32 Notunterkünfte mit mehr als 140.000 Binnenflüchtlingen, die meisten von ihnen aus dem Norden des Gazastreifens.
Verhandlungen stocken
Die Gespräche über eine neuerliche Feuerpause scheinen indes nicht vom Fleck zu kommen. Beide Konfliktparteien bekräftigten ihre Positionen. Nachdem Israels Premier Benjamin Netanjahu am Mittwochabend neuerlich die Vernichtung der Hamas als Kriegsziel ausgegeben hatte, bekräftigte die Terrororganisation ihre Bedingung für die Freilassung israelischer Geiseln. "Es gibt eine palästinensische nationale Entscheidung, dass es keine Gespräche über Gefangene oder Austauschabkommen geben soll, außer nach einem vollständigen Ende der Aggression", hieß es gestern in einer Erklärung der Terrorgruppe.
Hamas-Chef Ismail Haniya hatte am Mittwoch in Ägypten Gespräche über einen neuen Gefangenenaustausch geführt, doch blieben diese nach Medienberichten ohne Ergebnis. Israel führte diesbezügliche Gespräche mit den USA und Katar.
Katastrophal ist unterdessen die Lage in dem von der israelischen Armee kontrollierten nördlichen Gazastreifen. In dem Gebiet gebe es kein betriebsfähiges Krankenhaus mehr, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag. Es fehlten Treibstoff, Mitarbeiter und Materialien, sagte der WHO-Vertreter im Gazastreifen, Richard Peeperkorn, in einer Online-Pressekonferenz. Die Patienten würden nicht nur wegen mangelnder medizinischer Versorgung sterben. "Sie verhungern und verdursten", berichtete WHO-Hilfskoordinator Sean Casey in einer Videoschaltung aus Rafah. Im gesamten Gazastreifen seien nur noch neun von 36 Gesundheitseinrichtungen im Betrieb.
Großbritannien drängte vor diesem Hintergrund auf mehr Hilfslieferungen per Schiff. Man arbeite daran, dass künftig britische Schiffe Hilfslieferungen von Zypern aus nach Gaza bringen könnten, sagte der britische Außenminister David Cameron nach einem Treffen mit dem ägyptischen Außenminister Sameh Shukri am Donnerstag. Alles, was getan werden könne, müsse auch getan werden, um den Menschen im Gazastreifen zu helfen, betonte Cameron. "Humanitäre Hilfen sind die absolute Priorität."
Am Mittwochabend hatte sich in einem Fernsehinterview auch der französische Präsident Emmanuel Macron zu Wort gemeldet und in Richtung Israel gemeint, den Terrorismus zu bekämpfen bedeute nicht, "alles in Gaza dem Erdboden gleichzumachen".
Todesopfer im Libanon
Bei israelischem Artilleriebeschuss im Südlibanon ist am Donnerstag nach libanesischen Angaben eine Frau getötet worden. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, bei einem direkten Treffer ihres Hauses im Grenzort Marun al-Ras sei auch ihr Ehemann verletzt worden. Beide seien ältere Leute in ihren Siebzigern.
Die israelische Armee bestätigte Artillerieangriffe im Libanon. In der Nacht und am Morgen habe die Luftwaffe erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Es seien "Terror-Infrastruktur" sowie eine Raketen-Abschussrampe getroffen worden.
Neue Wasserleitung für Gaza aus Ägypten
Eine neue Pipeline versorgt den Gazastreifen aus Ägypten heraus mit Wasser. Wie die offizielle Nachrichtenagentur der Vereinigten Arabischen Emirate (WAM) mitteilte, sollen täglich rund 2271 Kubikmeter Meerwasser aus dem Mittelmeer durch drei Entsalzungsanlagen aufbereitet werden.
Dadurch könnten bis zu 300.000 Menschen im Gazastreifen mit Wasser versorgt werden. Die Entsalzungsanlagen seien über eine 900 Meter lange Pipeline von Ägypten aus mit dem Gazastreifen verbunden, berichtete die Nachrichtenagentur. Die Anlagen seien von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert worden. Vor einigen Tagen besuchte eine Delegation des UNO-Sicherheitsrats den Grenzort Rafah. Das Kinderhilfswerk UNICEF berichtete am Mittwoch von einer katastrophalen Wasserversorgung für Hunderttausende im Gazastreifen.
NATO-Generalsekretär Rutte traf Trump in den USA
COP29: 300 Milliarden Euro für Klimafinanzierung beschlossen
Prognose: Rumäniens Ex-Premier Ciolacu in Präsidenten-Stichwahl
Russland verbietet "Werbung" für Kinderlosigkeit
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Ein bewährtes Muster:
Israel bestiehlt, vertreibt und ermordet Palästinenser immer so lange, bis das Pulverfass in den Flüchtlingslagern oder in Gaza wieder einmal explodiert. Dann wird die Gewalteskalation als Vorwand für weitere Vertreibungen und Morde genommen.
Es sieht danach aus, als würde der Gazastreifen vollständig "ethnisch gesäubert".
Eine Katastrophe für 2 Millionen Menschen.
Israel wird auch damit international durchkommen, trotz aller Lügen und Kriegsverbrechen.
Im Westjordanland wird gerade ebenso vorgegangen:
Terror, Morde, Diebstahl durch jüdische Siedler und das Militär. Mit dem Kalkül, auch hier bewaffnete Gegenaggression zu erzeugen und als Reaktion darauf noch mehr Palästinensergebiete zu besetzen.
Man nennt das dann "Selbstverteidigung". (Genauso wie Putin)
Eine Gleichstellung der Aggression Israels mit der Russlands wäre wünschenswert, inklusive Sanktionen.
Was hat sich wohl Gott vor über 2000 Jahren gedacht? Eine ähnliche Situation im "Heiligen Land"? Aufruhr, Krieg gegen Machthaber, ...? Heute sind es Terroristen ...
Den Juden wurde und wird seit Jahrtausenden Schlimmes angetan. Aber Kriege und Vernichtung haben noch nie Konflikte gelöst! Dafür gibt es dutzende Beispiele ....
Weihnachten steht vor der Tür! Hat die Menschheit überhaupt NICHTS GELERNT? Wir zerstören durch Krieg und Vernichtung nicht nur Menschen und Existenzen friedliebender Bevölkerungsgruppen, wir schüren den gegenseitigen Hass aufeinander! Ist das Weihnachtsfriede ....?
JEDE HILFE ist notwendig und wichtig, denn Hass ist weltenverschlingend ....
Netanjahu will den Endsieg.
Hat schon einmal einer gewollt.....