Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nach hartem Kampf: Israel nahm Hamas-Stützpunkt in Gaza ein

Von nachrichten.at/apa, 09. November 2023, 10:30 Uhr
Flüchtlingsviertel Jabalia
Das Flüchtlingsviertel Jabalia im Gazastreifen. Bild: - (AFP)

TEL AVIV/GAZA. Israelische Bodentruppen haben nach Darstellung der Armee nach heftigen Kämpfen im nördlichen Gazastreifen einen Stützpunkt der islamistischen Hamas eingenommen. Dieser liege im Flüchtlingsviertel Jabalia, teilte das Militär am Donnerstag mit.

An dem zehn Stunden langen Kampf seien neben Hamas auch der Islamische Jihad als weitere militante Palästinenser-Organisation beteiligt gewesen, hieß es.

Viele Ortschaften im Norden des Gazastreifens sind in dem Krieg, der vor mehr als einem Monat begonnen hatte, weitgehend zerstört worden. Von der Hamas veröffentlichte Videos zeigen Kämpfe zwischen den Ruinen. Immer wieder sind darin Hamas-Kämpfer zu sehen, die Panzerabwehrraketen auf israelische Panzer abfeuern.

Die israelischen Truppen hätten in Jabalia "Terroristen getötet, viele Waffen sichergestellt, Tunnelschächte aufgedeckt", hieß es in der israelischen Mitteilung. Einer der Tunnelschächte sei demnach neben einem Kindergarten gelegen und führe zu einem weitverzweigten unterirdischen Tunnelsystem. In dem Stützpunkt sei auch "wichtiges operatives Material gefunden worden, in dem es um die Einsatzpläne des Feindes" gehe.

Lesen Sie dazu:

Israel geht davon aus, dass sich die militärische und politische Führung der Hamas in dem unterirdischen Tunnelsystem im Gazastreifen versteckt hält. Auch zumindest ein Teil der 239 Geiseln, die Hamas und andere bei dem Massaker in Israel verschleppt hatten, wird dort vermutet.

Vor gut einer Woche hatte ein israelischer Luftangriff auf ein Gebäude in Jabalia schwere Folgen. Nach dem Angriff war ein Krater der Zerstörung in dem Flüchtlingsviertel zu sehen, von palästinensischer Seite war die Rede von Dutzenden Toten. Die Armee teilte mit, es seien in Jabalia ein Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober sowie 50 weitere Terroristen getötet worden. Nach UNO-Angaben ist Jabalia das größte Flüchtlingsviertel im Gazastreifen.

Auch in Gaza-Stadt lieferten sich am Donnerstag israelische Soldaten und Hamas-Kämpfer wieder heftige Gefechte. Rund um die eingekesselte Stadt im Norden des Gazastreifens seien israelische Panzer in Stellung, berichteten Einwohner. Die israelischen Truppen rückten immer näher an zwei Krankenhäuser heran, in denen Tausende Palästinenser Schutz suchten.

Das israelische Militär teilte mit, seine Truppen seien ins Zentrum von Gaza-Stadt vorgedrungen, der wichtigsten Bastion der radikal-islamischen Hamas und der größten Stadt in dem Palästinenser-Gebiet. Die Hamas erklärte, ihre Kämpfer hätten den israelischen Truppen schwere Verluste zugefügt. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.

Das einzige Krankenhaus für Schwangere und Geburtshilfe im Norden des Gazastreifens hat nach Angaben des UNO-Nothilfebüros OCHA vor einer unmittelbar bevorstehenden Schließung gewarnt. Das Al-Awda-Krankenhaus in Gaza-Stadt könne seine Dienste ohne die Lieferung von Treibstoff für die Generatoren nicht aufrechterhalten, berichtete OCHA am Donnerstag in Genf. Das Al-Quds-Krankenhaus in Gaza-Stadt habe aus gleichem Grund bereits am Mittwoch wichtige Dienste eingestellt. Nach Angaben von OCHA halten sich im nördlichen Teil des Gazastreifens noch Hunderttausende Menschen auf. Sie kämpften jeden Tag, um ausreichend Essen und Trinkwasser zu besorgen.

Die Zahl der Vertriebenen im Gazastreifen bringt das UNO-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) an seine Grenzen. In seinen Gebäuden haben insgesamt 725.000 Menschen Zuflucht gesucht, davon 557.000 im Süden des Gebietes, so das OCHA. Im Süden müssten sich durchschnittlich 160 Menschen eine Toilette teilen. Zudem gebe es nur eine Duschanlage für 700 Menschen. Es seien Tausende Fälle von Atemwegserkrankungen, Durchfall und Windpocken gemeldet worden. Im Norden hielten sich noch 160.000 Menschen in UNRWA-Gebäuden auf. Die Vereinten Nationen könnten sie aber nicht versorgen und wüssten wenig über die Zustände, unter denen sie dort leben.

Von den rund 2,3 Millionen Einwohnern des Gazastreifens sind nach OCHA-Angaben 1,5 Millionen vertrieben worden. Außer in UNRWA-Einrichtungen lebten 122.000 Menschen in Krankenhäusern, Moscheen und anderen öffentlichen Gebäuden und gut 131.000 in lokalen Schulen. Die anderen seien von Gastfamilien aufgenommen worden.

Hamas-Kämpfer waren am 7. Oktober in den Süden Israels eingedrungen und haben mit ihrem Angriff Militär und Regierung Israels überrascht. Nach israelischen Angaben wurden bei dem Angriff rund 1.400 Menschen getötet und rund 240 weitere von Hamas-Kämpfern als Geiseln genommen und in den Gazastreifen verschleppt. Israel hat darauf mit massiven und ununterbrochenen Luftangriffen auf den Gazastreifen reagiert und ist auch mit Bodentruppen eingerückt. Bei den israelischen Angriffen wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 10.500 Menschen getötet, etwa 40 Prozent von ihnen Kinder.

mehr aus Außenpolitik

Franziska Brantner zur Co-Chefin der deutschen Grünen gewählt

Niederländische Regierung wendet Bruch der Koalition ab

Selenskyj will Krieg 2025 "mit diplomatischen Mitteln" beenden

Musk wirbt für Cantor-Fitzgerald-Chef als neuen US-Finanzminister

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen