Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nahost: Feuerpause in Gaza am Freitag ab 6 Uhr geplant

Von nachrichten.at/apa, 23. November 2023, 15:33 Uhr
ISRAEL-PALESTINIA Konflikt Krieg Nahost
Feuerpause am Freitag ab 6 Uhr. Bild: MENAHEM KAHANA (AFP)

DOHA. Laut Vermittler Katar soll es eine Einigung im Nahostkrieg auf eine Feuerpause am Freitag ab 6 Uhr geben.

Die angekündigte Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas soll nach Angaben des Vermittlers Katar am Freitag um 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr MEZ) beginnen. Das sagte Majid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, am Donnerstag in Doha. Unterdessen gingen die Kämpfe im Gaza-Krieg weiter. Palästinensische Medien berichteten von mindestens 15 Toten bei israelischen Luftangriffen auf die Stadt Khan Younis im Süden des Gazastreifens.

Die Vereinbarung, die angesichts der prekären Lage der Zivilbevölkerung im dicht besiedelten Gazastreifen auch Hilfslieferungen ermöglichen soll, war von Katar mit der Unterstützung Ägyptens und der USA vermittelt und am Mittwoch bekanntgegeben worden. Sie sieht eine viertägige Waffenruhe vor, in der 50 Frauen und Kinder freikommen sollen, die zu den rund 240 Geiseln gehören, die beim Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Unter den Geiseln sind auch zahlreiche Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft. Am Donnerstag bestätigte Israel den Eingang einer Liste mit Geiseln, die freigelassen werden sollen. Die relevanten Stellen prüften diese Liste und seien in Kontakt mit deren Familien, hieß es in einer Erklärung.

Im Austausch soll Israel 150 palästinensische Häftlinge freilassen. Israel zufolge kann die Waffenruhe verlängert werden, solange die Gaza-Extremisten mindestens zehn Geiseln pro Tag freilassen. Aus Palästinenser-Kreisen verlautete, dass in einer zweiten Runde bis zum Monatsende die Freilassung von bis zu 100 Geiseln möglich sei.

Kämpfe gehen indessen weiter

Die Kämpfe dauerten indes am Donnerstag an. Palästinensische Medien berichteten von mindestens 15 Toten bei israelischen Luftangriffen auf die Stadt Khan Younis im Süden des Gazastreifens. Bei einem Angriff auf eine von der UNO betriebene Schule wurden nach Angaben eines palästinensischen Arztes mindestens 27 Menschen getötet. Mindestens 93 weitere Menschen seien in der Schule verletzt worden, erklärte der im Al-Awda-Krankenhaus in Jabalia im Norden des Gazastreifens tätige Arzt. Er machte Israel für den Angriff verantwortlich. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Auch aus anderen Teilen des Gazastreifens wurden Angriffe gemeldet. Israel erklärte, seine Streitkräfte hätten im Laufe des vergangenen Tages mehr als 300 Hamas-Ziele aus der Luft angegriffen. In Israel gab es nahe der Grenze wieder Luftalarm, der vor Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen warnte. Berichte über Opfer oder Schäden gab es nicht.

Lesen Sie auch:

Der Leiter des Al-Shifa-Krankenhauses im Gazastreifen wurde nach Angaben eines Arztes der Klinik am Donnerstag von israelischen Soldaten festgenommen. "Doktor Muhammad Abu Salmiya wurde zusammen mit mehreren anderen leitenden Ärzten festgenommen", sagte der Arzt und Abteilungsleiter Khalid Abu Samra. Seit rund einer Woche befindet sich die israelische Armee auf dem Gelände des Al-Shifa-Krankenhauses, unter dem sie eine Einsatzzentrale der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vermutet. Am Sonntag erklärte die Armee, einen 55 Meter langen Tunnel in zehn Metern Tiefe unter der Klinik sowie ein Waffenlager gefunden zu haben.

Aus dem umkämpften Shifa-Krankenhaus wurden nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds weitere Patienten evakuiert. 14 Krankenwagen sowie zwei UNO-Busse hätten 190 Verletzte und Kranke, deren Begleiter und einige medizinische Mitarbeiter in Krankenhäuser in Khan Younis und Rafah im Süden des Gazastreifens gebracht, teilte die Hilfsorganisation am späten Mittwochabend mit. "Viele andere Verletzte und ihre Begleiter sind samt medizinischen Mitarbeitern noch im Krankenhaus."

Israel bekräftigte, nach der Waffenruhe an seinem Ziel einer Zerstörung der Hamas festzuhalten. "Wir werden den Krieg nicht beenden. Wir werden weitermachen, bis wir siegreich sind", sagte Generalstabschef Herzi Halevi in einem am Donnerstag vom Militär veröffentlichten Video vor Kommandanten. Nach Darstellung des israelischen Verteidigungsministers wird Israels Armee nach der Feuerpause die Kämpfe für mindestens zwei weitere Monate fortsetzen. Die Soldaten sollen sich während der kurzen Feuerpause organisieren, Waffen nachliefern und sich für die kommenden Kämpfe vorbereiten, sagte Joav Galant israelischen Medien zufolge am Donnerstagabend. Nach der "kurzen Atempause" werde die Armee weiter Druck machen, um mehr im Gazastreifen festgehaltene Geiseln nach Israel zurückzubringen.

Nach Ende dieser intensiven Kämpfe wird es den Angaben zufolge auch weiterhin viele Einsätze im Gazastreifen geben, bis von dort aus keine militärische Bedrohung mehr ausgehe. Israels Armeesprecher Daniel Hagari sagte, die Kontrolle über den nördlichen Gaza zu übernehmen, sei die erste Etappe in einem langen Krieg. Während der Feuerpause werde sich das Militär auf die Planung der nächsten Kampfphasen konzentrieren.

Auch die Hamas hatte angekündigt, weiter gegen Israel zu kämpfen.

12-Jähriger bei Zusammenstößen getötet

Bei einer Auseinandersetzung mit Israels Armee im Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge ein Zwölfjähriger getötet worden. Dem Buben sei am Donnerstagabend in die Brust geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Die Armee habe in dem Ort Beita südlich von Nablus eine Razzia durchgeführt. Das Kind sei ins Krankenhaus gebracht worden und dort an seinen Verletzungen gestorben, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Demnach hätten israelische Einsatzkräfte aus nicht genannten Gründen auf den Buben geschossen. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Israels Armee sagte, sie prüfe den Bericht.

Seit den Massakern von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober hat sich die Sicherheitslage im von Israel besetzten Westjordanland massiv verschlechtert. Bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten, aber auch Attacken von israelischen Siedlern wurden seither 220 Palästinenser getötet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Israels Armee nahm eigenen Angaben nach bei Anti-Terror-Einsätzen in den vergangenen fast sieben Wochen mehr als 1.800 Verdächtige fest, die meisten von ihnen mit Verbindungen zur islamistischen Hamas.

Seit Jahresbeginn wurden dem Gesundheitsministerium in Ramallah zufolge im Westjordanland 416 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet.

mehr aus Außenpolitik

Von der Leyen ruft zu Ausbau der Atomkraft auf

Brasilien: Richter ordnete Sperre von Twitter-Nachfolger X an

Ukraine-Angriff in Kursk: "Ich will, dass er schnell zu Ende geht"

Nach Tod von F-16-Pilot: Selenskyj entlässt Chef der Luftwaffe

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen