NATO-Chef warnt: "Putin zeigt den Ernst der Lage!"
BRÜSSEL. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist massiv besorgt über die Entscheidung Moskaus, die Abschreckungswaffen der Atommacht in Alarmbereitschaft versetzen zu lassen. "Das zeigt, wie ernst die Lage ist und warum wir wirklich zusammenstehen müssen", sagte er.
Dass Putin die Atomstreitkräfte jetzt in Alarmbereitschaft versetzt habe, folge einem Muster, sagt die Sprecherin des Präsidialamtes in Washington, Jen Psaki. Putin konstruiere Gefahren, die es nicht gebe, um damit eine russische Aggression zu rechtfertigen. "Wir werden dem entgegentreten", sagt Psaki. In der Tat: Nach dem Beschluss zur Stärkung der NATO-Ostflanke haben die ersten Staaten die Entsendung von Truppen nach Rumänien und in die Slowakei angekündigt. Frankreich wird 500 Soldaten, gepanzerte Fahrzeuge und Kampfmittel nach Rumänien entsenden. Belgien schickt 300 Soldaten in das Land. Eine weitere Battlegroup wird in der Slowakei stationiert, wie der slowakische NATO-Botschafter Peter Bator erklärte. Sie wird für ein "Patriot"-Flugabwehrraketensystem zuständig sein und soll mehr als tausend Soldaten aus Deutschland, den Niederlanden, Tschechien, Polen, Slowenien und den USA umfassen. Aber auch die direkte Militärhilfe für die Ukraine wird ausgebaut.