"Sieg oder der Märtyrertod": Hamas-Anführer wollen Gaza nicht freiwillig verlassen
GAZA. Hamas-Anführer im Gazastreifen wollen nach Angaben der Terrororganisation den Küstenstreifen angesichts der verstärkten Einsätze von Israels Armee nicht freiwillig verlassen.
"Entweder Sieg oder der Märtyrertod", sagte eine Quelle der Hamas in Beirut am Mittwoch. Gaza sei ihr Land und das Blut der Anführer sei nicht wertvoller als das der Menschen. Es ist eines der wichtigsten Kriegsziele des israelischen Militärs, die Hamas-Anführer in dem Küstengebiet aufzuspüren.
Mehr als 100 Tage nach Beginn des Gazakriegs infolge des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober mit 1.200 Toten befinden sich noch immer einige Anführer der Terrormiliz im Gazastreifen. Sie werden in dem riesigen unterirdischen Tunnelnetz unter dem abgeriegelten Küstenstreifen vermutet. Dieses stellt eine enorme Herausforderung für die israelischen Streitkräfte dar. Im Fokus der Armee ist vor allem Jihia al-Sinwar, der im Gazastreifen als Hamas-Chef fungiert.
Gegen Zweistaatenlösung
Indes bekräftigte die Terrororganisation, dass sie eine Zweistaatenlösung ablehne. Die Lösung bestehe darin, die Besatzung loszuwerden, sagte der ehemalige Hamas-Vorsitzende, Khaled Meshaal, laut einer Mitteilung. "Unser palästinensisches Volk fordert Befreiung, Freiheit von der Besatzung, Unabhängigkeit und die Errichtung eines palästinensischen Staates." Die Existenz Israels werde "kategorisch" angelehnt.
Mit Zweistaatenlösung ist gemeint, dass Israel und ein unabhängiger, demokratischer Palästinenserstaat friedlich nebeneinander leben. Sie wird zwar seit jeher als eine Lösung in dem seit langem schwelenden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern gesehen. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos hatte etwa US-Außenminister Antony Blinken erneut für eine Zweistaatenlösung geworben. Sie gilt allerdings zumindest derzeit als unrealistisch.