Feuerpause und Geiselfreilassung: Israel und Hamas erzielen Gaza-Einigung
DOHA/TEl AVIV. Waffenruhe soll zunächst für 42 Tage gelten, die Freilassung der Geiseln dürfte sich über Wochen erstrecken – Israels Regierung stimmt heute über Deal ab und will noch Details klären
Es war ein Gezerre bis zuletzt: Am Ende gab es gestern Abend dann doch eine Einigung zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas.
Zunächst hatte Unklarheit darüber geherrscht, ob die Hamas dem Deal mit Israel zustimmen werde. Am Abend hieß es aus Kreisen der Islamistenorganisation, man habe die Zustimmung schriftlich bei den Vermittlern in Katar hinterlegt. Dies sei geschehen, nachdem Israel Pläne für den Abzug seiner Truppen vorgelegt habe, hieß es am Abend aus Kreisen der Hamas in Katar. Alle palästinensischen Fraktionen sollen den Vorschlag akzeptiert haben.
Israels Regierung wird voraussichtlich heute über die Vereinbarung abstimmen. Das geht aus einer Stellungnahme des Außenministeriums hervor. Außenminister Gideon Saar werde dafür seine Europa-Reise abkürzen, heißt es darin. Einzelheiten der Waffenruhe seien noch zu klären, hieß es später am Abend aus Israel.
Vermittelt hatten das Abkommen Katar, Ägypten und die USA, da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander verhandeln.
Als Erster gab der designierte US-Präsident Donald Trump Mittwochabend die Einigung zu den „Geiseln in Nahost“ bekannt. „Sie werden bald freigelassen werden“, teilte er mit. Später bestätigte auch Katars Ministerpräsident Scheich Mohammed Al Thani die Einigung. Die Feuerpause solle am 19. Jänner beginnen, sagte Al Thani.
Die Details des Abkommens
Die angestrebte Waffenruhe sei zunächst auf etwa 42 Tage beschränkt, hieß es am Mittwoch aus Kreisen der israelischen Regierung. Die Freilassung der Geiseln werde sich voraussichtlich über Wochen erstrecken.
In einer ersten Phase sollten 33 „humanitäre Fälle“ freikommen. Es gehe um Frauen, Kinder, ältere Geiseln sowie Verletzte und Kranke, erklärte der Informant. Man gehe davon aus, dass die meisten am Leben seien. Ziel sei es, alle 98 noch vermissten Geiseln zurückzuholen, sagte der Regierungsvertreter – auch wenn unklar ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind. Bei dem von der Hamas verübten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023, der den Konflikt ausgelöst hatte, waren 251 Israelis in den Gazastreifen entführt worden. 110 davon wurden mittlerweile befreit oder freigelassen. Bei mindestens 40 ist der Tod schon bestätigt.
Drei Geiseln am ersten Tag
Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, dass die Hamas am ersten Tag drei Geiseln freilässt, berichtete die britische BBC unter Berufung auf einen palästinensischen Offiziellen in Doha. Danach würde Israels Armee mit dem Rückzug ihrer Truppen aus den bewohnten Gebieten Gazas beginnen.
Sieben Tage später würde die Hamas demnach vier weitere Geiseln freilassen. Israel wiederum würde den Vertriebenen im Süden des Gazastreifens erlauben, in den Norden zurückzukehren, allerdings nur zu Fuß über die Küstenstraße, hieß es.
Israel habe sich außerdem bereit erklärt, rund 1000 palästinensische Häftlinge freizulassen, darunter etwa 190, die eine Haftstrafe von 15 Jahren oder mehr verbüßt haben, berichtete die BBC. Auch nach Beginn der Waffenruhe sollen israelische Soldaten in einer Pufferzone am Rande des Gazastreifens und in weiteren Gebieten bleiben, um die Sicherheit der israelischen Grenzorte zu gewährleisten.
Verhandlungen über die zweite Phase sollen am 16. Tag der Umsetzung beginnen. In dieser Phase sollen die restlichen Geiseln freikommen und Israels Truppen abgezogen werden, bevor in der dritten und letzten Phase des Abkommens der Krieg endgültig beendet werden soll. Man werde Gaza nicht verlassen, bis alle Geiseln zu Hause seien, betonte der israelische Regierungsvertreter.
Ungeachtet der laufenden Gespräche setzte das israelische Militär am Mittwoch seine Offensive im Palästinensergebiet nach eigenen Angaben fort. In einer gemeinsamen Mitteilung der Armee mit dem israelischen Inlandsgeheimdienst Shin Bet hieß es am Mittwoch, in den vergangenen 24 Stunden seien etwa 50 „Terrorziele“ im Gazastreifen angegriffen worden.
Mehr als 45.000 Tote
Ausgelöst worden war der Krieg durch das beispiellose Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 mit mehr als 1000 Toten. Seither wurden nach palästinensischen Angaben im abgeriegelten Gazastreifen durch israelische Angriffe mehr als 46.600 Menschen getötet und mehr als 110.000 verletzt. Die nicht überprüfbaren Zahlen unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.
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Bringt Donald
Frieden für unsere Zeit
Krieg den Kriegen
https://www.usa.gov/inauguration
Wenn's denn auch so wird.
Zu wünschen ist es!
Hoffentlich findet dieser widerliche Krieg der Israelis in dem größten Freiluft Gefängnis der Welt jetzt wirklich einmal ein Ende.
50.000 Tote, 110,000 tausend Verstümelte/Verletzte Menschen, der komplett zerstörte Lebensraum/Infrastruktur der Menschen in Gaza sind mehr als genug schrecklicherTerror gewesen, für diesen dummen, abscheulichen Terroranschlag der Hamas.