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UNRWA-Chef warnt nach Zahlungsstopp vor Aus für Gaza-Hilfe

Von nachrichten.at/apa, 28. Jänner 2024, 07:16 Uhr
Philippe Lazzarini Bild: APA/AFP/POOL/LUDOVIC MARIN

GAZA/JERUSALEM. Nach dem vorläufigen Abbruch von Zahlungen an das UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA wegen der mutmaßlichen Beteiligung einiger ihrer Beschäftigten am Massaker der Hamas in Israel hat der Chef der Organisation vor einem Ende der Hilfe in Gaza gewarnt.

Er sei schockiert, dass solche Entscheidungen auf der Grundlage von mutmaßlichem Verhalten einiger weniger Leute getroffen würden, schrieb Philippe Lazzarini in der Nacht auf Sonntag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).

Das 1949 gegründete "United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East" leistet humanitäre Hilfe für Palästinenser im Gazastreifen, im Westjordanland sowie in Jordanien, Syrien und im Libanon. Das Hilfswerk hat bereits wiederholt erklärt, seine Arbeit im Gazastreifen stehe aufgrund von Überlastung kurz vor dem Zusammenbruch. "Unser humanitärer Einsatz, von dem zwei Millionen Menschen als Rettungsanker in Gaza abhängen, kollabiert", warnte der Schweizer Lazzarini jetzt. "Die Palästinenser in Gaza haben keine zusätzliche kollektive Bestrafung gebraucht."

9 Länder stellten Zahlungen ein

Neun Länder hatten laut UNRWA Stand Samstag ihre Zahlungen an die Organisation im Gazastreifen vorerst eingestellt. Das Hilfswerk betreibt nach eigenen Angaben Unterkünfte für mehr als eine Million Menschen und stellt Nahrung und medizinische Grundversorgung bereit. Wichtige Geldgeber wie die USA, Großbritannien und auch Deutschland hatten sich zu dem Schritt entschieden, weil zwölf der mehreren Tausend Mitarbeitern der Organisation im Gazastreifen in das Blutbad vom 7. Oktober verwickelt gewesen sein sollen. Sie wurden umgehend entlassen.

Lazzarini hatte mitgeteilt, Israel habe dem Hilfswerk Informationen übermittelt, wonach mehrere Mitarbeiter in das Blutbad verwickelt gewesen sein sollen. Er und UNO-Generalsekretär António Guterres zeigten sich entsetzt und drohten den Betroffenen mit strafrechtlichen Konsequenzen, sollte sich der Verdacht erhärten. Auf welche Art die Mitarbeiter möglicherweise an dem Hamas-Angriff in Israel beteiligt waren, teilte die UNO zunächst nicht mit.

Die Hamas sprach von einer Hetzkampagne Israels gegen internationale Organisationen, die den Palästinensern helfen. "Das skrupellose Nazigebilde" versuche damit "alle Lebensadern unseres Volkes abzuschneiden". Sie rief die Vereinten Nationen und andere internationalen Organisationen auf, den "Drohungen und Erpressungen" Israels nicht nachzugeben.

Warnung vor humanitären Risiken

Der Stopp der Finanzierung der UNRWA berge große politische und humanitäre Risiken, erklärte auch der Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Hussein al-Sheikh, auf X. "Wir fordern die Länder, die die Einstellung ihrer Unterstützung für die UNRWA angekündigt haben, auf, ihre Entscheidung sofort rückgängig zu machen." Die PLO ist ein Dachverband verschiedener Palästinenserorganisationen mit dem Anspruch, Alleinvertretung aller Palästinenser zu sein. Stärkste Fraktion in ihr ist die in den Palästinensergebieten des Westjordanlands herrschende Fatah von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas. Die im Gazastreifen herrschende Hamas gehört der PLO nicht an.

Israel will UNRWA schwächen

Israel gehen die Reaktionen nicht weit genug. Seine Regierung wolle sicherstellen, dass die UNRWA nach dem Ende des Krieges im Gazastreifen keine Rolle mehr in dem Palästinensergebiet spielen werde, erklärte Außenminister Israel Katz auf X. "Herr Lazzarini, bitte treten sie zurück", fügte er an. Israels Regierungssprecher Eylon Levy warf dem UNRWA zudem vor, eine "Front der Hamas" zu sein. "Es deckt die Hamas buchstäblich", schrieb er auf X.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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snooker (4.476 Kommentare)
am 30.01.2024 11:03

Wenn man die Aktivitäten der UNO im Gaza-Streifen der letzten Jahre bedenkt, muss man den Verdacht hegen, dass Teile dieser Organisation korrupt sind.
Wie sonst konnte die Hamas ein Tunnelsystem aufbauen, ohne dass es jemand bemerkt hat.
Die UNO hat weggeschaut und hat damit eine Mitverantwortung am Massaker.

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alex4490 (181 Kommentare)
am 28.01.2024 18:23

Der gute Mann sollte:
1.) sich entschuldigen
2.) seinen Laden aufräumen
und erst danach ganz vorsichtig das Thema "Geld" ansprechen.

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Peter2012 (7.112 Kommentare)
am 28.01.2024 17:22

STOPPT DAS MORDEN VON PALÄSTINENSER IM GAZASTREIFEN!!!

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alex4490 (181 Kommentare)
am 28.01.2024 18:57

Die Palästinenser morden in Israel. Im Gazastreifen verstecken sie sich nur hinter Zivilisten und nehmen deren Tod in kauf.
Und ja, ich weiß schon, wie Sie das gemeint haben, aber die deutsche Grammatik ist halt ein Hund.

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 28.01.2024 09:00

Die übliche Propaganda, und der Poster Zeitungstudierer spiegelt diese ebenso wie ein Teil der UNO ganz klar wider, soll den Eindruck erwecken, als hätte die Bevölkerung im Gaza in den letzten Jahren wegen der Israeli gelitten.

Wahr ist vielmehr, dass die terroristischen Hamas vor Jahren über einen grausamen Bürgerkrieg die Macht übernommen haben und alles zu regieren versuchen. Sie finanzieren sich neben ausländischen Unterstützern (z.B. Iran) vorwiegend über Schutzgelder und Provisionen im Gaza selbst. Das Volk wird unter Druck gesetzt und ebenso terrorisiert, und als Rechtfertigung dient ständig der erklärte Feind Israel, mit dem die PLO längstens Frieden geschlossen hatte.

Die UNO hat niemals das Terrorregime der Hamas kritisiert und scheint auf deren Seite zu sein. Wenn tausende UNO-Mitarbeiter im Gaza leben, ist es auch logisch, dass sich diese dort mit den Terroristen arrangieren und einige deutlich mehr Hilfe leisten, als die UNO zugeben will.

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Zeitungstudierer (6.435 Kommentare)
am 28.01.2024 08:44

So sieht also Völkermord in Jahre 2024 aus!
Weil ein paar Menschen ein Fehlverhalten zeigten, aber tausende richtig handelten, werden jetzt 2 Millionen Menschen kollektiv bestraft.
Unglaublich , eine solche Vorgehensweise !
Statt Israel zu sanktionieren für ihr Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wird jetzt also das geschundene palästinensische Volk nochmals bestraft, in dem man auch noch die Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung torpediert!
Widerlicher geht es vom angeblich „moralisch“ hochstehenden Westen nicht mehr!

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 28.01.2024 08:53

"Weil ein paar Menschen ein Fehlverhalten zeigten"

Landesgrenzen zu überschreiten und tausende Zivilisten abzuschlachten und einige in Geiselhaft zu nehmen, ist also ein "Fehlverhalten".

Dieses ständige Herunterspielen des jahrelangen systematischen Hamas-Terrors sollte man ähnlich wie Wiederbetätigung unter Strafe stellen!

Und der UNO hilft es auch nicht, wenn sie das derart relativiert und auf eine Hand voll Mitarbeiter schiebt. Das Problem dürfte doch eher sein, dass die tausenden UN-Mitarbeiter im Gaza von der UNO bezahlt werden, aber in diesem Terrorland gar nicht ganz neutral sein können. Es ist logisch, dass jene, die sich an der grausamen Terror-Aktion beteiligt haben, nur die Spitze des Eisbergs ausmachen.

Man kann davon ausgehen, dass die UNO im Gaza tendenziell den Hamas zuarbeitet und die dort hin gesendeten Gelder inklusive der Gehälter auch eher den Hamas nutzen als der Zivilbevölkerung.

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Zeitungstudierer (6.435 Kommentare)
am 28.01.2024 10:10

Eh klar, sofort andere Ansichten verbieten.
Das ist die übliche Reaktion.
Das was die Israelische Armee im Gazastreifen macht, hat mit Selbstverteidigung nicht mehr das geringste zu tun.
Israel ist ganz klar gegen die zwei Staaten Lösung, das hat die israelische Regierung deutlich gesagt.
Wie soll also die Zukunft der von Israel geschundenen palästinensischen Bevölkerung aussehen?

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 28.01.2024 11:29

Terror ist keine "andere Ansicht"!

Und zur zwei Staatenlösung fehlt der zuverlässige Verhandlungs- und Vertragspartner, solange die Hamas im Gaza und die Hisbollah im Westjordan das Sagen haben.

Hamas und Hisbollah wollen keinesfalls einen demokratischen Palästinenserstaat, und das sollte man auch nicht unerwähnt lassen.

Alle aus dem Westen, die für die heutigen Machthaber eine Zweistaatenlösung verlangen, wissen ja gar nicht, was das bedeuten würde: ein undemokratischer Terrorstaat, der vom Westen unterstützt und anerkannt wird!

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Zeitungstudierer (6.435 Kommentare)
am 28.01.2024 11:38

Was ist die Alternative?
Terror durch das israelische Militär und den israelischen Staat bis in alle Ewigkeit oder doch gezielte Vertreibung durch das israelische Militär .
Aber wohin sollen diese Menschen vertrieben werden, wenn sie doch im bestbewachten Freiluftgefängnis dieser Erde leben ohne Fluchtmöglichkeit.
Was sollen die zwei Millionen Menschen ihrer Ansicht nach machen?
Einfach sterben an Hunger, Wassermangel, Medikamentenmangel, Bombardierungen, usw.?
Ist das die Zukunft ihrer Ansicht nach für zwei Millionen Menschen?

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 28.01.2024 12:07

Was ist die Alternative?

Eine international unterstützte Entmachtung der Hamas und der Hisbollah!

Die UNO präferiert aber die Duldung und Unterstützung von Hamas und Hisbollah, weil die UNO schon lange nicht mehr die Interessen des demokratischen Westens vertritt.

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meisteral (13.162 Kommentare)
am 28.01.2024 15:39

Lies was gscheites, wenigstens 1 mal!

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 28.01.2024 08:21

Die UNO machte von Anfang an einen nicht gerade unparteiischen Eindruck, denn bis heute wurden weder der Terror noch die Geiselnahme von den Hamas verurteilt.

Laut Medienberichten gibt es tausende UN-Mitarbeiter im Gaza und es ist logisch und nachvollziehbar, dass diese teilweise dem Gruselregime der Hamas im Gaza dienen oder dienen müssen. Wegen der eigenen Sicherheit. Von den Hamas sind diese humanitären Druckmittel ein fix kalkulierter Teil des Terror-Kriegs gegen Israel und die Rolle der UNO dürfte für die Hamas berechenbar gewesen sein.

Die UNO tut ja gerade so, als würde Gaza demokratisch regiert und ignoriert vollkommen, dass dort seit Jahren die Terroristen, die noch dazu vom Iran unterstützt werden, das Sagen haben.

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