Wo Bienen neun Kindern den Schulbesuch ermöglichen
KASESE/LINZ. Der Verkauf von Honig hilft Kleinbauern im Westen von Uganda, die schlimmste Armut hinter sich zu lassen.
Man fährt lange, bevor man das Häuschen von Regina Mbambu und Alex Thabulenga erreicht. Ganz im Westen Ugandas, an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo, haben sie im dichten Bewuchs zwischen Bananenstauden und Hibiskussträuchern gerade ein neues Zuhause errichtet – erstmals aus selbstgebrannten Ziegeln und einem Wellblechdach.
Ein Zeichen gewissen Wohlstands in Gegenden wie diesen – im Vergleich zu einer Lehmhütte, bedeckt mit Flechtwerk und Gras, wie zuvor.
Regina und Alex sind stolz auf ihr neues Haus. Noch stolzer ist das Ehepaar aber auf seine Kinder. "Zwei haben die Schule bereits abgeschlossen", sagt Regina Mbambu. "Die anderen sieben sind noch in der Schule." Auch das ist hier im Westen Ugandas keine Selbstverständlichkeit für Kleinbauern wie Regina und Alex. Kosten für Schuluniformen, Schulbücher und anderes führen oft dazu, dass viele Kinder nicht einmal die Grundschule abschließen.
Regina und Alex können sich das leisten, weil sie viele kleine, fleißige Helfer haben: Bienen. Die Bienenzucht und der Verkauf von Honig brachten ihnen erstmals nennenswerte Einkünfte über die Subsistenzwirtschaft hinaus, die Schicksal vieler Kleinbauern in Uganda ist.
Für unsere Begriffe sind es keine großen Summen: Zwischen 750 und 1500 Euro beschert ihnen der Verkauf von Honig im Jahr. Für Regina Mbambu und Alex Thabulenga ist es genug, um den Schulbesuch ihrer Kinder und den bescheidenen Wohlstand eines Hauses zu finanzieren, durch dessen Dach es nicht durchregnet.
50 Bienenvölker haben Regina und Alex. Dabei, Imkerei auf diesem Niveau zu betreiben, hat sie die oberösterreichische Entwicklungshilfeorganisation "Sei so frei OÖ" unterstützt: mit moderneren Bienenstöcken (Magazinbeuten), Schutzausrüstung und Trainings durch erfahrene Bienenzüchter.
Jetzt ist es auch an Regina und Alex, ihr Wissen an andere Kleinbauern weiterzugeben, die mithilfe der Imkerei die bitterste Armut hinter sich lassen wollen. "Sei so frei OÖ" unterstützt auch die nächste Runde künftiger Imker.
Um 75 Euro lässt sich schon ein neuer Bienenstock finanzieren. 22 Euro schenken einer Familie drei Dutzend Baumsetzlinge für wertvolle Bienennahrung, und um 810 Euro lässt sich ein Starterset für den Einstieg in die Imkerei finanzieren: mit Schutzausrüstung, Honigschleuder, Smoker und fünf Bienenstöcken.
Um den Menschen in Uganda weiterhin helfen zu können, liegt dieser Ausgabe der OÖN ein Zahlschein von "Sei so frei" bei. Absetzbare Spenden an "Sei so frei" sind auch möglich per Überweisung an AT30 5400 0000 0069 1733