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Oskar Deutsch: Neuer IKG-Chef will offene jüdische Gemeinde

23. Februar 2012, 00:04 Uhr
Oskar Deutsch: Neuer IKG-Chef will offene jüdische Gemeinde
Oskar Deutsch Bild: apa

WIEN. Mit der Ankündigung, seine Gemeinde stärker auch für Nicht-Juden öffnen zu wollen, hat sich am Mittwoch der neue Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Oskar Deutsch, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Über neue Medien wie facebook wolle man auf das „vibrierende jüdische Leben“ in Wien aufmerksam machen, so Deutsch, der am Vortag als interimistischer Nachfolger des langjährigen IKG-Präsidenten Ariel Muzicant, der sich aus Altersgründen zurückzieht, gewählt worden ist. Im November stellt sich Deutsch mit seiner Liste „Atid“ den Vorstandswahlen.

Politisch will der neue IKG-Präsident im Auftreten gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit an seinen Vorgänger anknüpfen. Auch wenn sich Deutsch wünschen würde, dass es Aussprüche wie den Juden-Sager von FP-Chef Heinz Christian Strache gar nicht erst gäbe. Am generell distanzierten Verhältnis zu den Freiheitlichen seit Jörg Haider will auch Deutsch nichts ändern. Ansonsten finde er mit allen im Parlament vertretenen Parteien eine Gesprächsbasis.

Die größte Herausforderung sieht Deutsch im Erhalt der Einheit und der Strukturen der Kultusgemeinde, zu der zahlreiche Schulen, Synagogen sowie andere kulturelle und soziale Einrichtungen zählen. Und es gebe „viele arme Leute, denen geholfen werden muss“, so Deutsch, der sich wie schon Muzicant auch mit dem Problem des Mitgliederschwunds durch Abwanderung österreichischer Juden konfrontiert sieht.

„Alvorada“-Chef

Oskar Deutsch, der als ruhig und besonnen gilt, wurde am 25. April 1963 in Wien geboren. Nach der American International School und dem Abschluss eines Wirtschaftsstudiums trat er in das Familienunternehmen „Alvorada Kaffeehandelsges.m.b.H“ ein, wo er mittlerweile Geschäftsführer ist. Gemeinsam mit Muzicant begründete Deutsch 1997 die Wahlliste „Atid“ („Jüdische Zukunft“), seit 1999 ist Deutsch IKG-Vizepräsident.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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( Kommentare)
am 24.09.2012 17:47

Muzicant... nach wie vor nicht die erste Adresse wenn es um Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Leistungsausweis geht. Schwamm drüber, abgehakt!

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