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Ausbau der Johannes-Kepler-Uni soll das Problem des Lehrermangels lösen

Von Julia Popovsky, 27. Juni 2024, 00:04 Uhr
Ausbau der Johannes-Kepler-Uni soll das Problem des Lehrermangels lösen
Über die Lehrerausbildung ist wieder eine politische Debatte entbrannt. Bild: OON

LINZ. Der Lehrermangel in Oberösterreich spitzt sich, wie berichtet, immer stärker zu – nicht zuletzt wegen der anstehenden Pensionierungen in den kommenden Jahren. Das hat eine Anfrage von SP-Klubchefin Sabine Engleitner-Neu an die zuständige Bildungslandesrätin Christine Haberlander (VP) jüngst unterstrichen. Über die Frage, wie die Lehrerausbildung und der Beruf attraktiver werden könnten, ist in den vergangenen Tagen deshalb wieder eine politische Debatte entbrannt.

Ein Knackpunkt sind die Studienbedingungen: Aktuell müssen all jene, die in Oberösterreich Lehramt Deutsch, Englisch, Geografie oder Sport studieren, gewisse Lehrveranstaltungen in Salzburg besuchen, weil diese in Linz nicht angeboten werden können.

Möglich wird diese Kooperation von Oberösterreich und Salzburg durch die Verbundregion Mitte. Neben Universitäten sind darin Pädagogische Fachhochschulen aus beiden Bundesländern vertreten, sie bilden gemeinsam die Lehrer für Mittelschulen, Allgemeinbildende Höhere Schulen, Polytechnische Schulen, Mittlere und Höhere Berufsbildende Schulen aus.

Kein umfassendes Angebot

An der Pendelei nach Salzburg wird von betroffenen Studenten seit dem Start des Verbundes im Herbst 2016 viel Kritik geübt. Die Situation sei aufgrund des hohen zeitlichen Aufwandes, der finanziellen Belastung und der häufigen Überschneidungen mit anderen Lehrveranstaltungen eine Belastung, so der Tenor.

Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Bildungslandesrätin Christine Haberlander (beide VP) drängen angesichts der alarmierenden Entwicklungen nun darauf, dass in Linz eine vollständige Pädagogik-Ausbildung möglich wird.

"Oberösterreich ist bereit für eine Volluniversität. Es kann nicht sein, dass unsere Studenten nach Salzburg pendeln müssen, um in Oberösterreich Lehrer werden zu können", richten die VP-Politiker diese Forderung an die künftige Bundesregierung. Eine Entscheidung über den nötigen Ausbau der Johannes Kepler Universität (JKU) könne nur der Bund treffen, sagt Stelzer. Das Land könne nur darauf hinweisen, dass die Lehrerausbildung durch Bündelung an einem Standort ansprechender würde: "Wir brauchen das, um dem Lehrermangel entgegenwirken zu können."

Neu ist diese Forderung nicht, sie gab es in der Vergangenheit aus unterschiedlichen politischen Lagern, auf Landes- und Stadtebene. Engleitner-Neu – die SPÖ setzt sich seit langem für den Ausbau ein – warf Stelzer und Haberlander gestern Kurzsichtigkeit vor. Sie hätten es über Jahre verabsäumt, dem immer stärker werdenden Lehrermangel wirksam gegenzusteuern, dieser schade den Kindern und dem Industriestandort. Oberösterreich brauche eine Volluniversität und die komplette Lehrerausbildung – gerade in den Mangelfächern Deutsch, Mathematik und Turnen.

Eine einheitliche Definition, was eine Volluniversität überhaupt ist, gibt es allerdings nicht. Fakt ist aber, dass es an der JKU kein umfassendes geisteswissenschaftliches Angebot gibt, deshalb müssen etwa alle sprachlichen Fächer derzeit vollständig in Salzburg absolviert werden.

Rektor Stefan Koch betonte gestern, dass die JKU mit ihren vier Fakultäten – Technik, Natur- und Sozialwissenschaften, Recht und Medizin – eine "breit aufgestellte Universität mit einer großen Fächerbreite" sei. Um die Lehrerausbildung vollständig in Oberösterreich absolvieren zu können, müsste der geisteswissenschaftliche Bereich an der JKU weiter ausgebaut werden. Dafür wäre eine entsprechende budgetäre Ausstattung nötig.

"Verbund hat sich bewährt"

Die Reaktion aus dem Bildungsministerium unter Martin Polaschek (VP) fiel gestern verhalten aus, von dort war lediglich zu hören, dass sich die Verbundsysteme aus Universitäten und Pädagogischen Hochschulen grundsätzlich bewährt hätten. Damit würden die Ressourcen der beteiligten Institutionen bestmöglich für eine qualitativ hochwertige Ausbildung gebündelt und im Sinne der Steuerzahler effizient genutzt.

Kein Statement gab es am Mittwoch von der Österreichischen Universitätenkonferenz. Sie verwies darauf, dass ein solcher Ausbau in die Zuständigkeit des Verbundes Mitte und des Bundes (Stichwort Finanzierung) falle.

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Autorin
Julia Popovsky
Redakteurin Landes- und Innenpolitik
Julia Popovsky

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