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"Den Familien geht das Geld aus": Dramatischer Appell der Hilfsorganisationen

Von nachrichten.at/apa, 18. Juli 2022, 12:19 Uhr
Inflation
Bild: Colourbox

WIEN. Einen dramatischen Appell, den Auswirkungen der Teuerung auf besonders armutsgefährdete Menschen und Familien entgegenzuwirken, haben am Montag Caritas, Diakonie und Volkshilfe an die Bundesregierung gerichtet.

Die Teuerung mache keine Ferien, wurde bei einer gemeinsamen Pressekonferenz betont. Alle drei Hilfsorganisationen berichteten von einem immensen Anstieg Hilfesuchender.

Grund dafür ist die stärkste Inflation seit 40 Jahren, betonte Caritas-Generalsekretärin Anna Parr: "Und wir gehen davon aus, dass sie sich dramatisch erhöhen wird." Die Preissteigerung treffe vor allem arme Menschen mit "voller Wucht" verwies Parr auf den sogenannten Miniwarenkorb, der sich sogar um 15,4 Prozent verteuert habe. Viele müssten mittlerweile genau rechnen, ob sich am Ende des Monats noch ein Kilo Brot ausgeht. Bei der Caritas fragen derzeit viele Menschen zum ersten Mal um Hilfe, so Parr: "Nicht nur Armutsgefährdete, auch viele Menschen im unteren Einkommensdrittel kommen nicht mehr über die Runden." Vor allem Alleinerziehende und Mehr-Kind-Familie seien besonders betroffen. "Wir kommen langsam an unsere Grenzen", so Parr. Etwa habe man bei den Lebensmittelausgaben in Wien einen vorläufigen Aufnahmestopp verhängen und auf kleinere Lebensmittelpakete umstellen müssen. Der Bedarf übersteige das Angebot bei Weitem.

"Existenzielle Nöte"

Ähnliche Erfahrungen macht man auch bei der Diakonie: "Existenzielle Nöte schlagen in allen Bereichen auf", betonte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Selbst Babynahrung für Mütter, die nicht stillen können, werde zu einem immer größeren Problem. Und bereits jetzt schon würden Eltern wegen Schulmaterialien für den Herbst fragen. "Den Familien geht immer früher im Monat das Geld aus." Zudem gebe es einen "Teufelskreis" aus Geldnöten, Bildungsnachteilen und Entwicklungsverzögerung bzw. gesundheitlichen Nachteilen, betonte Moser. Armut und Bildung würden ineinander greifen. Dieses Problem verschärfe sich jetzt aufgrund der Teuerung noch einmal. Der Lebensstandard von armutsgefährdeten Menschen sei schlechter und mit niedrigem sozialen Status steigen die Erkrankungen.

Kinder und Jugendliche sollten jetzt Ferien machen und das Leben genießen, so Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger. Stattdessen seien viele Kinder belastet und würden sich sorgen, weil sie wissen, dass das Geld für die Familien nicht ausreicht. "Die Teuerung ist für viele existenzbedrohend." In einer von der Volkshilfe im Juni und Juli durchgeführten österreichweiten Umfrage mit über 550 Sozialarbeitern gaben fast Dreiviertel der Befragten an, dass die Teuerung die Planung von armutsbetroffenen Kindern und Jugendlichen stark beeinflusst. Es brauche dringend eine finanzielle Grundsicherung für Kinder.

"Gesetzlich verankerter Abschaltestopp für Strom und Gas im Winter"

Die Hilfsorganisationen fordern gemeinsam einen "zielgerichteten Antiteuerungszuschlag" und ein "Ende der Gießkanne", wie Caritas-Generalsekretärin Parr formulierte. Der Antiteuerungszuschlag soll den einkommensärmsten Haushalten zugute kommen - und zwar Empfängern von Sozialleistungen ebenso wie Erwerbstätigen mit geringem Einkommen. Dafür soll die türkis-grüne Bundesregierung über den Sommer die rechtliche Grundlage schaffen.

Weiters verlangte Parr einen "gesetzlich verankerten Abschaltestopp für Strom und Gas im Winter" sowie die Anhebung der Sozialleistungen auf ein "armutsfestes Niveau". Die angekündigte Valorisierung der Sozialleistungen ab dem kommenden Jahr wurde begrüßt. Diese sollte aber auch Notstandshilfe und Arbeitslosengeld umfassen. Zudem sollte der Wertverlust der vergangenen Jahre etwa bei der Familienbeihilfe entsprechend ausgeglichen werden. Auch einem aktuell diskutierten Strompreisdeckel könne man etwas abgewinnen, so Fenninger.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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maierei (1.259 Kommentare)
am 18.07.2022 18:11

Vorgestern und gestern auf der Autobahn zwischen Enns und Linz unterwegs gewesen. Ein Wahnsinn, was da los ist. So schlecht kann’s uns nicht gehen, wenn wir so fleißig durch Österreich heizen.

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LebenistMehr (1.047 Kommentare)
am 18.07.2022 17:48

Caritas, Diakonie und die Volkshilfe haben einen Appell an die Bundesregierung gerichtet.

Wow was ist da passiert, seit wann interessieren die sich für Österreicher??
Gehen die Spenden der Willkommens Klatscher zurück???

Ich hoffe das die Kirche mit deren Stiften und Ländereien und deren Wälder vor lauter Solidarität das Brennholz, das Getreide zum gleichen Preis wie vor einem Jahr zur Verfügung stellen!!
Gehört habe ich allerdings noch nichts davon??😏😏
Na wahrscheinlich dürfens des nicht, wegen der EU weil sonst gäbe es ja Wettbewerbsverzerrungen!!
Ist ja wie mit dem Sprit des darf ja der KARLI auch nicht! Ist schon klar!!🤢🤮

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gerald160110 (5.623 Kommentare)
am 18.07.2022 17:10

Die EU stellt 500 Millionen zusätzlich für Waffen zur Verfügung, also wo ist das Problem? Geld ist ausreichend vorhanden…

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teja (5.996 Kommentare)
am 18.07.2022 16:50

Alle nicht zur Religionsausübung nötigen Güter veräußern.

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Strahlemann (914 Kommentare)
am 18.07.2022 15:26

Es müssen auch „Arbeitslose“ mehr kontrolliert werden. In dem eigenen Bekanntenkreis eine 23 jährige, keine wirkliche Lust zuarbeiten, wegen ihrer geschilderten Psyche erstmal im „ Krankenstand“ , übrigens endlos ausdehnbar, wer will schon wissen, wie‘s einem wirklich geht? Psyche ist dazu hervorragend geeignet. Kenne einige dieser Leute. Junge, bereits 3 Jahre weg. Psychischer Probleme daheim, aber auf jedem Sommerfest präsent, Kirtag sowieso, Shoppingtouren usw…..Der 23 jährigen wurden übrigens offene Stellen im näheren Umkreis angeboten, immer die gleiche Ausrede……

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tofu (6.987 Kommentare)
am 18.07.2022 15:16

Kann doch nicht so schlimm sein, solange wir aus der ganzen Welt Sozialeinwanderer durchfüttern können.

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ECHOLOT (8.923 Kommentare)
am 18.07.2022 14:36

Seit wann interessiert sich diese politik für den Bürger?

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Melinac (3.205 Kommentare)
am 18.07.2022 14:34

In Deutschland heben sie den Harz IV auf 1370 €! Was tun sie hier zu Lande immer noch umher diskutieren....!
Es ist an der Zeit liebe Politlik zu HANDELN!
Herr ÖGB Präsident Kazian spricht das heute in den Medien auch an! Jetzt zu handeln und nicht erst im HERBST!
Wenn die Menschen auf die Straße gehen, ist Feuer am Dach!

Es trifft nur die ( Mittelschicht) jetzt Armen,
Mindestpensionisten, Arbeitslose, Kranke....Mindestsicherung!
Von den Reichen sicher niemanden!

Den Sozialmärkten gehen jetzt schon die Lebensmitteln aus!☹
Caritas hin und her, der Staat ist für sein Volk verantwortlich!!

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hoover (122 Kommentare)
am 18.07.2022 15:27

Zu "der Staat ist für sein Volk verantwortlich": das stimmt sicher zum Teil, aber es gibt auch noch sowas wie "Eigenverantwortung", man kann nicht immer nur vom Staat fordern, fordern, fordern......
Außerdem beinhaltet diese Forderung sicher nicht, für Leute aus aller Herren Länder verantwortlich zu sein und diese großartig zu unterstützen, seh ich ehrlich gesagt schon lange nicht mehr ein. Austria first!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (27.667 Kommentare)
am 18.07.2022 16:06

Wo haben Sie diese luxuriösen ALG-II-Beträge her?

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M44live (3.838 Kommentare)
am 18.07.2022 14:01

ist halt so, wenn man die Armutseinwanderung ungebremst zulässt!

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detti (1.899 Kommentare)
am 18.07.2022 13:51

Die Caritas fordert immer nur. Sie könnte auch in den eigenen Reihen straffer organisiert werden, denn der übergroße Wasserkopf kostet Geld und macht träge. Beim Klienten und Hilfesuchenden und in der unteren Ebene wäre das Geld viel besser angelegt. Die gesetzliche Verankerung von Strom und Gas ist ein typischer PR Schrei einer schwarzen Vororganisation. Vermögenssteuern auf nicht selbst genutztes Eigentum und Pensionen ab 2500 netto einfrieren wären Vorschläge für die kommende harte Zeit. Dies würde wohl aber die wichtigste Wählerschaft verkrämen.

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Kepsand (591 Kommentare)
am 18.07.2022 13:20

Unserer Regierung ist das alles leider herzlich egal! Hauptsache Brüssel ist mit uns zufrieden und wenn die eigene Kasse stimmt, beruhigt das ein Politiker Herz. Und solange die "Familie" gut versorgt ist, ist alles bestes.

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Melinac (3.205 Kommentare)
am 18.07.2022 14:38

Und viel Streuergeld nach Brüssel bezahlt werden muss! Wo sind die Hilfen von dort jetzt???
Sanktionen in Übermaß, die uns jetzt leiden lassen!

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