Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Der Konflikt um Zahnfüllungen und ein neues Angebot

Von nachrichten.at, 13. November 2024, 18:07 Uhr
Young female patient visiting dentist office. Beautiful woman sitting at dental chair with open mouth during oral checkup while doctor working at teeth
Wie es nach dem Amalgamverbot weitergeht, ist offen. Bild: colourbox (Symbolfoto)

WIEN. Die Österreichische Gesundheitskasse und die Zahnärztekammer sind sich weiter uneins.

Mit 1. Jänner 2025 sind Amalgamfüllungen mit einem EU-weiten Verbot Geschichte. Seit Wochen wird nun zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der Zahnärztekammer über eine Nachfolgelösung gestritten. Hier ein Überblick:

? Welche Alternativen zu dem quecksilberhaltigen Amalgam gibt es?

Im Wesentlichen dreht sich die Diskussion hier um Glasionomerzement und Alkasit. Der Zement ist günstiger, er ist allerdings abnützungsanfällig und muss nach rund zwei Jahren getauscht werden. Alkasit hat eine längere Lebensdauer und höhere Belastbarkeit, aufgrund der weißen Farbe sind die Füllungen praktisch unsichtbar. Solche unsichtbaren Füllungen mit Alkasit oder vergleichbaren Stoffen gibt es bereits, die Kosten dafür müssen die Patienten selbst tragen.

? Woran spießt es sich bei den beiden Streitparteien?

Die Zahnärztekammer möchte, dass nur die Versorgung mit Glasionomerzement eine Kassenleistung wird, andere Füllungen wie Alkasit sollen Privatleistungen bleiben. Die Argumentation: Die Umwandlung von Privatleistungen in schlecht dotierte Kassenleistungen sei nicht zu akzeptieren.
Dagegen sperrt sich die ÖGK, die in ihren 61 Zahngesundheitszentren auf Alkasit setzt. Die ÖGK will einen einheitlichen Tarif – abgestuft nach Größe der Füllung und unabhängig davon, welches Material verwendet wird – einführen.

Albert Maringer, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK, betont, dass Alkasit für eine zukunftsfähige Lösung stehe. „Wir wollen eine gute Leistung für unsere Versicherten“, der Konflikt dürfe nicht am Rücken der Patienten ausgetragen werden.

? Was ist aktuell Status quo in der Auseinandersetzung?

Die Verhandlungen wurden, wie berichtet, von Zahnärzteseite abgebrochen. Sie fühlten sich von einer medialen Äußerung des ÖGK-Obmanns Andreas Huss, in der er von zehn Prozent Plus gesprochen hatte, brüskiert. Die ÖGK hat nun am Mittwoch ein, wie sie sagt, „nachgebessertes Angebot“ vorgelegt, weitere Gesprächstermine vorgeschlagen und angeboten, ihre „Marktmacht“ in den Einkauf einzubringen, um die Materialien günstiger erwerben zu können.

Zur Ärztekritik der mangelnden Kostendeckung merkte Huss an, dass die zahnmedizinischen Kassenleistungen „sehr kostenbewusst“ und „sparsam“ kalkuliert seien. Das liege daran, dass nicht mehr Geld vorhanden sei. Damit spielte er den Ball weiter an die Politik, dort liege die Entscheidung, was Patienten künftig selbst bezahlen müssten.

Die Zahnärztekammer reagierte verschnupft auf das Angebot, dieses stelle keine Verbesserung dar. Im Bereich der Behandlung von Kindern, Schwangeren und Stillenden bedeute es sogar eine Verschlechterung. Sobald ein „im wirtschaftlichen Sinn akzeptabler“ Vorschlag vorliege, sei man bereit, weiterzuverhandeln.

? Was passiert, wenn es keine Einigung gibt?

Sollten die Verhandlungen scheitern, müssten Patienten ihre Zahnfüllungen ab 2025 beim Zahnarzt selber zahlen. Nach Einreichung bei der Kasse würden sie von dieser dann 80 Prozent des noch nicht definierten neuen Kassentarifs zurückbekommen. Vertragsloser Zustand droht laut Huss keiner. In den Zahngesundheitszentren der ÖGK werde es die Alkasitfüllungen jedenfalls kostenlos und ohne Aufzahlung geben.

mehr aus Innenpolitik

Handy-Sicherstellung: Erlass nimmt Änderungen vorweg

Koalition: ÖVP und SPÖ laden Neos zu Sondierungen ein

Rotes Stimmungsbild: „Was wir jetzt nicht brauchen, ist eine Lagerbildung“

Causa Jagdausflug: Tirols SPÖ-Chef Dornauer tritt "zur Seite"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Ybbstaler (1.277 Kommentare)
vor 5 Stunden

Ich verstehe dass sich die Zahnärzte gegen unfaire Tarife wehren. Ich verstehe auch, dass der Kassenpreis unter dem marktkonformen Preis beim Privatarzt liegt. Da muss sich doch ein sachlicher Kompromiss finden lassen.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen