Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Mehr als 1.100 Personen durften nicht aus Tirol ausreisen

Von nachrichten.at/apa, 15. Februar 2021, 12:59 Uhr
reuters
Deutsche Polizisten kontrollieren bei Kiefersfelden. Bild: dpa

INNSBRUCK. Die Grenzkontrollen bei der Ausreise aus Tirol haben vorerst zu keinen Staus geführt. Am Sonntagabend hat Österreich erneut gegen die von Deutschland verhängten Einreisekontrollen protestiert.

Von Freitag bis Sonntag wurden insgesamt 41.144 Personen und 27.259 Fahrzeuge kontrolliert, sagte Polizeipressesprecher Manfred Dummer am Montag. 1.111 Personen wurde die Ausreise aufgrund eines fehlenden negativen Corona-Tests verweigert. Bis zum späten Vormittag war die Lage auf den Straßen jedenfalls ruhig, es gab kaum Staus.

Generell sei das Verkehrsaufkommen, auch bei den Lkw, zurückgegangen, so Dummer. Um Lkw-Staus bei Kufstein aufgrund der Kontrollen Deutschlands zu vermeiden, würde die Tiroler Exekutive seit Mitternacht bereits am Brenner an der Grenze zu Italien die Lkw-Fahrer kontrollieren, ob sie die nötigen Voraussetzungen für eine Einreise nach Deutschland erfüllen. Doch auch die italienischen Behörden würden bereits bei Verona eine Art "Vorselektion" machen, erklärte der Polizeisprecher.

Grundsätzlich seien aber alle sehr gut auf die Situation vorbereitet und hätten negative Corona-Tests dabei. Für Lkw-Fahrer gebe es auch beim Grenzübergang Kufstein bei der deutschen Exekutive noch die Möglichkeit sich testen zu lassen, um weiterfahren zu dürfen, dann werde allerdings eine Strafe fällig, da man ohne negativen Test nach Deutschland eingereist war. Die Tiroler Polizei hatte bisher 160 Lkw zurückgewiesen, hieß es.

Coronavirus - Grenzkontrollen Tirol
Ein deutscher Polizist kontrolliert die Dokumente eines Reisenden auf der Autobahn A93 bei Kiefersfelden in Richtung Deutschland. Bild: dpa

Das italienische Verkehrsministerium hat indes zusammen mit dem Innenministerium die Einrichtung einer Teststelle am Brenner beschlossen, wo sich Lkw-Fahrer, die in Richtung Österreich und Deutschland unterwegs sind, einem Schnelltest unterziehen können. Der Beschluss wurde angesichts der "restriktiven Maßnahmen" gefasst, die in den vergangenen Tagen von Deutschland und von den österreichischen Behörden ergriffen wurden, hieß es in einer Presseaussendung des Verkehrsministeriums in Rom.

Der für Südtirol zuständige Präfekt Vito Cusumano plante die Einrichtung eines "Drive Through", wo sich die Lkw-Fahrer testen lassen können. Der italienische Zivilschutz und die Verkehrspolizei sollen Unterstützung leisten. Weitere "Drive Through" könnten demnächst eingerichtet werden, sollte es die Situation am Brenner erfordern, hieß es in einer Presseaussendung des Verkehrsministeriums. Der italienische Außenminister Luigi Di Maio sei ständig mit den österreichischen und deutschen Behörden in Kontakt, um den "Notstand" am Brenner zu bewältigen.

Von Bayern hatte es am Sonntag geheißen, dass "systemrelevante Pendler" auch weiterhin nach Bayern zum Arbeiten kommen können. Noch nicht klar war aber, welche Berufsgruppen tatsächlich als "systemrelevant" gelten. Ansonsten dürfen nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es für medizinisches Personal, für Lkw-Fahrer und landwirtschaftliche Saisonkräfte. Auch das reine Durchreisen etwa von Tirol nach Salzburg war nicht möglich.

Österreich protestierte erneut

In einem Gespräch mit dem deutschen Botschafter in Wien hat Österreich erneut gegen die strikten Einreisekontrollen protestiert. Bei dem Treffen auf hoher Beamtenebene am Sonntagabend in Wien habe man noch einmal darauf hingewiesen, dass die "extrem strengen" Maßnahmen "unverhältnismäßig" seien, hieß es am Montag aus dem Außenministerium. Deutschland verteidigte die Kontrollen indes als "leider notwendig".

Die Grenzkontrollen stünden in einem "klaren Widerspruch zu den 'lessens learned' des letzten Frühjahres", teilte das Außenamt mit. "Wir sind alle dringend aufgefordert, die Fehler vom Frühjahr 2020 nicht zu wiederholen und die ohnehin stark geschwächte Wirtschaft noch weiter massiv zu behindern. Immerhin tragen wir gemeinsam Verantwortung für eine der wesentlichen Wirtschaftsadern auf unserem Kontinent."

Nach Ausbruch des Coronavirus in Europa im März des Vorjahres hatten fast alle Staaten nationale Maßnahmen ergriffen und ihre Grenzen geschlossen. Danach wurde immer wieder betont, dass es künftig ein abgestimmtes Vorgehen geben müsse. Auch Brüssel hatte gegen die Maßnahmen Deutschlands am Freitag protestiert. Man habe sich erst kürzlich auf gemeinsame Empfehlungen für das Reisen in Coronazeiten geeinigt und erwarte, dass alle Länder danach handelten, teilte ein Sprecher der EU-Kommission mit.

Deutschland brauche keine "Belehrungen" aus Brüssel, sagte der Staatssekretär im deutschen Innenministerium Stephan Mayer (CSU), Montagfrüh im Deutschlandfunk. Gleichzeitig verteidigte er die stationären Grenzkontrollen zu Tirol und Tschechien. "Das ist nicht schön, das will an sich keiner. Jeder von uns ist für ein freies und offenes Europa", so Mayer. Die Grenzkontrollen seien aber "leider notwendig", um die Ausbreitung der Virusmutationen zu hemmen.

Bereits jetzt würden bayrische Landkreise im Grenzbereich zu Tirol und Tschechien "deutlich höhere" Inzidenzen als der Rest des Freistaates aufweisen, so Mayer. "Es gibt aus meiner Sicht schon eine klare Schlussfolgerung", betonte er.

In den kommenden beiden Tagen werde es darum gehen, "Ausnahmen zu finden, insbesondere für Betriebe im Grenzbereich". Er sei der festen Überzeugung, dass "gemeinsam mit der Wirtschaft und mit den Partnerländern Tschechien und Österreich "vernünftige Lösungen" gefunden werden können, sagte Mayer. Auch bei dem gestrigen Gespräch des deutschen Botschafters Ralf Beste mit Beamten des Außenministeriums in Wien sei es um "offene Fragen und viele Unklarheiten für die Bevölkerung im Hinblick auf die derzeit geltenden Verordnungen" gegangen, teilte das Ministerium mit. Man habe neuerlich "dringend appelliert", eine "pragmatische Lösung" zu finden. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte am Sonntag vor "überschießenden Schritten, die mehr schaden als nützen" gewarnt.

Deutschland will "auf Sicht fahren"

Zunächst gelten die strikteren Einreiseregelungen für zehn Tage. Was danach passiert, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen: "Man muss auf Sicht fahren", erklärte Mayer. Auch ihm wäre es lieber, wenn die Grenzkontrollen dann bereits "obsolet" wären, doch hängten die Maßnahmen von der weiteren Ausbreitung des Virus ab.

Am zentralen Grenzübergang von Tirol nach Bayern, in Kufstein-Kiefersfelden, herrschte am Tag zwei nach dem Start der schärferen Corona-Einreiseregeln ruhiger Verkehr. Die deutsche Bundespolizei habe aber bereits zahlreiche Einreisende zurückweisen müssen, sagte der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, Rainer Scharf. Einige, die zur Einreise nach den neuen Regeln berechtigt waren, hätten das vorgeschriebene negative Testergebnis nicht dabei gehabt. Der Test kann in einem Testzentrum an der Grenze nachgeholt werden, der Betreffende bekomme aber dennoch eine Anzeige wegen Verstoßes gegen die Corona-Einreiseregeln, so Scharf.

Nach den neuen Vorgaben dürfen aus weiten Teilen Tirols sowie aus Tschechien und nur noch Deutsche, Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland, landwirtschaftliche Saisonarbeitskräfte und Gesundheitspersonal einreisen. Ausnahmen gibt es auch aus familiären Gründen. Tschechien und Tirol gelten als Virusmutationsgebiete. Laut Scharf wurden am Montag auch Menschen durchgelassen, die mit ihrem Arbeitsvertrag ihre Beschäftigung in einem systemrelevanten Bereich nachweisen konnten. Diese Erweiterung der Regelung hatten Berlin und Bayern am Sonntag bekannt gegeben.

In Tschechien haben sich nach der Einführung der Grenzkontrollen vor den Autobahn-Grenzübergängen am Montag kilometerlange Staus gebildet. Auf der E50/D5 in Richtung Nürnberg bildete sich vorübergehend eine mehr als 20 Kilometer lange Lkw-Kolonne.

mehr aus Innenpolitik

Wie es jetzt bei den Koalitionsverhandlungen weitergeht

Das Ringen um Gratis-Zahnfüllungen geht weiter

"Ein Comeback für Österreich" - Einigung auf 7-Jahres-Konsolidierungspfad

Knackpunkt Budget: Sitzungsmarathon für Koalitionsverhandler

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

12  Kommentare
12  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
vjeverica (4.362 Kommentare)
am 15.02.2021 19:01

KRONE: 15.02.2021 06:46 |
BUNDESLÄNDER
>
BURGENLAND
ZAHLEN STEIGEN:
Mehr illegale Grenzübertritte

... Allein letzte Woche wurden rund 150 Illegale angehalten. ...

Erkundigt euch bei den illegal ein gereisten. Wenn es rein so leicht geht (Das Virus kommt mit dem Auto), dann müsste es raus ja genauso leicht gehen?
*sarasmuskoff*

Hr. IM - war da nicht irgendwas von Drohnen? Und von Grenzen kontrollieren?
Ach soooo - kontrollieren tun die Deutschen, dass ja alle bei uns bleiben, oder wie?

Werden die EU-Außengrenzen nicht kontrolliert?
Werden die Leute wieder durchgewinkt?
Wie hoch ist der Gewinn der Schlepper? ("Helfer")

SO kriegen wir unser Gesundheitsystem nie in den Griff.

SO werden wir nie wieder maskenfrei und sorglos Urlaub machen können.

Schade.

lädt ...
melden
antworten
pprader (1.661 Kommentare)
am 15.02.2021 14:49

Etwas verstehe ich nicht.
Karl "Die Flex" Nehammer darf/soll/will/muss die Grenzen schliessen. Das Virus kommt nämlich mit dem Auto vom Balkan (sagt Kurz).
Wenn ihm die anderen das nach machen ist er ungehalten.
Warum genau?

lädt ...
melden
antworten
ECHOLOT (9.131 Kommentare)
am 15.02.2021 14:04

zuerst das eigene land schlecht machen u international als gefährlich hinzustellen u sich dann wundern wenn nachbarländer dicht machen!
die verantwortlichen für das desaster sind in wien zu finden! tirol hat die besten werte in ganz österreich!

lädt ...
melden
antworten
Fendt1050 (89 Kommentare)
am 15.02.2021 13:31

Aber die vielen Deutschen die jetzt wochenlang in ihrem Zweitwohnsitz in Tirol verbracht haben dürfen aus Tirol aus- und nach Deutschland einreisen, sind die nicht gefährlich das Virus einzuschleppen ???

lädt ...
melden
antworten
Wolf1 (1.137 Kommentare)
am 15.02.2021 17:18

Die dürfen nur mit negativem Test nach D, werden an der Grenze nochmals getestet und müssen 10 Tage in Quarantäne, danach erneuter test. Mancher wird sich überlegen, ob er sein Geld nicht künftig besser in D ausgibt.

lädt ...
melden
antworten
kpader (11.508 Kommentare)
am 15.02.2021 13:27

Wenn Platter schon nichts kann, so zeigt es uns halt Söder.

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (38.393 Kommentare)
am 15.02.2021 13:21

Das Leben des arbeitenden Teils der Bevölkerung wird zu einem regelrechten Spießrutenlauf gemacht.

Den Herren Söder , Kurz und Anschober sei aufrichtig gedankt.

lädt ...
melden
antworten
strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 15.02.2021 13:44

Bitte den Herrn Kickl nicht vergessen. Mit seiner Hetze ist er maßgeblich am Nichtheruntergehen unserer Neuinfektionen schuld.

lädt ...
melden
antworten
ECHOLOT (9.131 Kommentare)
am 15.02.2021 14:06

schwachsinn! das chaos hat einzig u alleine die övp mit türkisen anstrich u die grünen zu verantworten- DIE sitzen in der regierung!

lädt ...
melden
antworten
lester (11.713 Kommentare)
am 15.02.2021 14:34

Wer fordert schon seit April 2020 die Aufhebung aller Corona- Maßnahmen? Natürlich "Josef" Kickl. Wer forderte im März 2020 einen totalen Lockdown?. Natürlich die FPÖ mit ihren Jahrmarkschreier "Josef " Kickl. Wer ändert seine Meinung zu Corona nach Belieben? Natürlich unser Kickl. Sagt die Regierung hü sagt die FPÖ hört. Dies FPÖ Politik ist weder klug noch verantwortungsvoll sondern nur dumm.

lädt ...
melden
antworten
lester (11.713 Kommentare)
am 15.02.2021 15:08

Pardon soll heißen "Hü und hott".

lädt ...
melden
antworten
kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 15.02.2021 20:31

Hahaha - da Kickl ist schuld?
Der war gut.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen