Polaschek lieferte falsche Zahlen zur Sommerschule
WIEN. Bildungsministerium gibt auf Neos-Anfrage Auskunft, aufgrund von IT-Problemen waren die Zahlen jedoch nicht korrekt
7947 Anmeldungen zur Sommerschule in Oberösterreich, das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von rund 60 Prozent: Diese Zahl lieferte Bildungsminister Martin Polaschek (VP) jüngst in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage an Neos-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre.
Und sie wurde stutzig: Denn erst vergangene Woche hatte Oberösterreichs Bildungslandesrätin Christine Haberlander (VP) ebenfalls Anmeldezahlen zur nächste Woche beginnenden Sommerschule geliefert: Rund 4700 Schüler sind es demnach.
Eine OÖN-Recherche zeigt: Polascheks Zahlen sind falsch. Im System der Bildungsdirektion Oberösterreich hatte es im Juni kurzfristig Doppelmeldungen gegeben, die rasch bereinigt wurden – das Bildungsministerium dürfte aber just zu diesem Zeitpunkt abgefragt haben. Nach eigenen Angaben sind die Zahlen vom 28. Juni.
Der Fehler hätte durchaus auffallen können: Denn neben der Gesamtzahl wurde auch die Aufteilung der Schüler nach Schulstufen abgefragt, da waren es in Oberösterreich nur 4400. In der Anfragebeantwortung vermerkt das Ministerium auch, dass 3905 Anmeldungen noch keiner Schulstufe zugeordnet werden konnten – dass davon rund 3500 allein Oberösterreich betrafen, wunderte offenbar niemanden.
Der Zahlenmurks geht weiter: Eine Diskrepanz ergibt sich in der Tabelle zu den Standorten, an denen eine Sommerschule stattfindet. In der Steiermark sind es 303 Volksschulen, dazu kommen 210 Schulen der Sekundarstufe I und 34 der Sekundarstufe II. Oberösterreich hätte mit 76 Volksschulstandorten im Primarbereich ordentlich Aufholbedarf.
Doch auch diese Zahlen stimmen so nicht, wie ein kurzer Gegencheck ergibt: Tatsächlich gibt es in der Steiermark insgesamt 238 teilnehmende Standorte, quer durch alle Schultypen. Somit sei die Quote der Standorte in etwa mit Oberösterreich vergleichbar, heißt es seitens der Bildungsdirektion.
Künsberg Sarre kritisiert im OÖN-Gespräch, dass längst nicht alle Kinder, die Lernunterstützung bräuchten, diese bekommen. "Das liegt unter anderem am zu dünnen Standortnetz im ländlichen Raum, besonders für jüngere Kinder sind die Wege oft zu weit." Hier brauche es klarere Kriterien.
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Dass wir in Österreich von der Politik,was das Thema "Zahlen"betrifft, nur mehr vera ..t werden, sollte mittlerweile speziell seit 2020 jedem klar sein .
Wenn sich das Bildungsministerium bzw. die Landesdirektionen in der freien Wirtschaft behaupten müssten, wären sie nach ca. einer Woche bankrott.
Unglaublich wie dilettantisch dort gearbeitet wird.