Vom Impfen bis zur Telemedizin: Die Forderungen der Apothekerkammer
LINZ. Die Spitze der Apothekerschaft hat klare Vorstellungen, wie das künftige Gesundheitsprogramm der neuen Bundesregierung aussehen soll.
Wann es eine neue Bundesregierung gibt und wie diese aussieht, ist noch offen. Klar ist hingegen, was sich die Apothekerkammer von den künftig Regierenden erwartet.
Thomas Veitschegger, Präsident der Apothekerkammer OÖ, und Vizepräsidentin Monika Aichberger, präsentierten am Montag einen Forderungskatalog. Mittels 7-Punkte-Programm skizzierten sie die aus ihrer Sicht notwendigen Reformen und Maßnahmen. Nicht für alle davon sind gesetzliche Änderungen notwendig. "Wir alle wissen, dass es finanziell eng ist. Umso wichtiger ist es, dass wir die vorhandenen Ressourcen effizient einsetzen", sagte Veitschegger.
Eine der zentralen Forderungen betrifft das Impfen. Veitschegger bekräftigte einmal mehr, dass es dringend die nötigen Änderungen brauche, damit Apotheker impfen dürfen. Tätig werden sollen diese bei Auffrischungsimpfungen wie Influenza oder FSME, nicht aber bei Erstimpfungen. Diese Neuerung wäre ein wesentlicher Baustein, um die schlechten Durchimpfungsraten zu erhöhen, ist Veitschegger überzeugt. Der Widerstand dagegen ist - wie berichtet - allen voran in der Ärztekammer allerdings groß.
Ein weiterer Punkt betrifft den Ausbau der telemedizinischen Angebote und die Verzahnung mit der Gesundheitshotline 1450. Die Idee dahinter ist, dass Patienten, die in die Apotheke kommen und ein Rezept benötigen, vor Ort - in Kooperation mit 1450 - online mit einem Arzt verbunden werden können.
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Stellt der kontaktierte Arzt ein E-Rezept aus, könne der Patient dieses gleich in der Apotheke einlösen. Damit könne ein wesentlicher Beitrag zur Patientenlenkung geleistet werden und verhindert werden, dass Patienten die Apotheke in Richtung Krankenhaus verlassen, weil kein niedergelassener Arzt verfügbar ist, sagt Aichberger und skizzierte das am Beispiel einer Corona-Infektion und einer möglicherweise angebrachten Paxlovid-Behandlung.
Zum Auftakt ein Pilotprojekt?
Sie betonte in dem Kontext auch, dass - sollte der Arzt diese zur Diagnostik benötigen - in der Apotheke Parameter wie Blutzucker oder Entzündungswert erhoben werden können. Gerade für ältere Patienten wäre ein solche durch das Apothekerteam organisierte und unterstützte Anwendung von Telemedizin ein Vorteil, führte Aichberger weiter aus.
Aktuell gibt es solche telemedizinischen Stellen bei 1450 noch nicht, zum Auftakt könnte, so das Ansinnen der Spitze der oö. Apothekerkammer, mit einem Pilotprojekt gestartet werden. Finanziert werden müssten die Stellen von Sozialversicherung, Land und Bund - potenziell in Form einer Drittelfinanzierung.
Warum glauben Apotheker immer sie könnten ärztliche Tätigkeiten übernehmen?
Stehen Sie dann auch gerade wenn bei einem Patienten Nebenwirkungen auftreten? Können die das dann? Oder muss dann der Notarzt kommen?
Wenns drum geht Standesdünkel abzubauen, wäre der erste Schritt endlich Hausapotheken nicht mehr zu bekämpfen!!
Da kann ich nur zustimmen. Lasst den niedergelassenen Ärzten eine Hausapotheke betreiben und alle sparen sich viel Zeit und Geld. Kein Sinnloses zu Apotheke fahren. Wäre sogar nachhaltig für die Umwelt besser. Und Ärzte würden sich auch wieder mehr mit den Wirkungen der Medikamente auseinandersetzen müssen.
Die Apothekerschaft und das Fordern! Die Gelddruckmaschinen stehen seit der Pandemie still, das Leben in Saus und Braus will finanziert werden. Wer mit Corona auf den eigenen Füßen in eine Apotheke kommt und dann per Videocall ein Paxlovid (1300 Euro) verschrieben kriegt, braucht keines, ausser er hat Pfizer Aktien. Was kommt als nächstes, Apotheker machen Abstriche, Bluttests, Stuhluntersuchungen, Allergietest, EKGs,.....Hauptsache Geld wird in die Kasse gespült und den Ärzten wird eins ausgewischt. Man will sich offenbar neu erfinden, denn das alte System bröckelt und der Vertrauensindex schwindet, zumal oft nur hilflose Helferinnen am Werk sind, während der Chef am Golfplatz netzwerkt.