Der Musterschüler schoss Österreich ins Achtelfinale
EM-Aufstieg: Mit Christoph Baumgartner traf gestern einer der verlässlichsten Spieler auf und abseits des Platzes zum 1:0-Sieg
Oh wie ist das schön! Die Fans der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft trugen das heimische Team beim gestrigen 1:0 (1:0) gegen die Ukraine im Bukarester Nationalstadion durch die letzten Spielminuten. Der Aufstieg ins Achtelfinale ist geschafft – ohne dass man während der gestrigen 90 Minuten wirklich zittern musste. Zu kompakt stand die heimische Defensive nach der relativ frühen Führung. Zu hilflos schien der immer verzweifelter werdende Gegner von Minute zu Minute.
Die ÖFB-Auswahl hielt ihr gegebenes Versprechen. Von der ersten Minute an sah man nur eine Mannschaft, die in diesem Match auf Sieg spielte. Und das war die ÖFB-Auswahl, die Teamchef Franco Foda im 4-2-3-1 mit David Alaba als linkem Außenverteidiger und Florian Grillitsch als zusätzlichem Spieler im Zentrum aufgestellt hatte. Es wurde früh attackiert – vor allem aber wurde die erste richtige Möglichkeit auch gleich zum 1:0 genützt.
Bildergalerie: Österreich gegen Ukraine: Die Noten der ÖFB-Spieler
Galerie ansehenNach 21 Minuten verlängerte Christoph Baumgartner einen Eckball von David Alaba mit der Fußspitze zum 1:0 ins gegnerische Tor. Es wäre übertrieben, in Anlehnung an Herbert Prohaskas "Spitz von Izmir" beim 1:0 gegen die Türkei zur WM-Qualifikation 1978 diesmal vom "Spitz von Bukarest" zu sprechen. Beide Treffer sind für die ÖFB-Auswahl aber historisch wichtig. Dabei war Baumgartner unmittelbar davor noch nach einem Zusammenstoß mit dem Ukraine-Spieler Ilya Sabarny minutenlang behandelt worden. Nach einer knappen halben Stunde musste Baumgartner den Platz wegen der anhaltenden Kopfschmerzen dann doch verlassen.
Eine Schulklasse übersprungen
Baumgartner ist nicht nur auf dem Platz ein Musterschüler von ÖFB-Teamchef Foda. Im BORG St. Pölten durfte der 21-Jährige einst aufgrund seiner Lernerfolge die siebente Klasse überspringen. Gleich nach der bestandenen Matura folgte der Sprung nach Deutschland, wo sich der gebürtige Niederösterreicher bei Hoffenheim über die U19 und U23 binnen sechs Monaten in den Profikader des aktuellen FC-Bayern-Trainers Julian Nagelsmann spielte, der damals die Hoffenheimer Mannschaft betreute.
Geschockte Ukraine
Die Ukraine schien vom Gegentreffer geschockt – und das betraf nicht nur die Spieler auf dem Feld. Es war eigentlich ein Heimspiel für Österreichs Gegner. Als Nachbarland Rumäniens nützten die Fans die Chance, sich den Großteil der Tickets auf den neutralen Sitzplätzen mit mehr oder weniger legalen Mitteln zu sichern.
Spätestens nach dem 1:0 war von der Anfangseuphorie nur noch wenig zu spüren. Marko Arnautovic hätte die ukrainische
Harmlosigkeit ausnützen müssen. Doch nach Traumvorlage von Alessandro Schöpf vergab er alleine vor Ukraine-Keeper Buschtschan. Solche Tore macht Arnautovic normalerweise im Schlaf (43.).
Kein Mittel gefunden
Auch nach der Pause fand die Ukraine kaum Mittel und Wege, die ÖFB-Abwehr in Gefahr zu bringen. Es passte zum Spiel, dass Torhüter Daniel Bachmann bei einem etwas verunglückten Kopfball von Stefan Lainer in Richtung des eigenen Tores erstmals ernsthaft eingreifen musste (62.). Viel mehr war nicht mehr zu sehen – ehe mit dem Schlusspfiff von Referee Cakir bei ÖFB-Fans und Spielern alle Dämme brachen.
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Sehr schön!
.. und diesmal sogar in Rot-Weiß-Rot mit schwarzem Bundesadler und nicht in dem peinlichen Kurz-ÖVP-türkis-schwarz mit türkisem Pleitegeier (da fehlen ja eigentlich nur die P-Bilder...)
Beide schreibt man schon noch mit B, streng nach Mundart 🤷
Endlich hat Foda die Spieler so eingesetzt, dass deren Stärken auch zur Geltung gekommen sind.
Warum erst jetzt?
Warum haben wir die WM Quali schon nach wenigen Spielen defacto in den Sand gesetzt?
Das ist Vergangenheit und interessiert mich somit nicht. Der gestrige Auftritt war hocherfreulich und lässt mich für die Zukunft hoffen.
MagicRoy
Die bereits vergeigte WM Quali ist nicht Vergangenheit - die WM in Katar ohne AUT ist Zukunft.
mich persönlich überzeugt ein einziges gutes Spiel mit sehr guter Taktik überzeugt noch nicht. Zu viele katastrophale Leistungen hat es in der jüngeren Vergangenheit gegeben. Zu oft hat Foda Spiele der Nationalmannschaft vercoacht.
P. S.:
behalten Sie Ihren Optimismus!
Ich will ihnen diesen keineswegs nehmen.
die Foda Kritiker werden heute maulen weil man Taktischerweise X spielen hätte müssen um Italien aus d Weg zu gehen
Österreicher maulen immer!
Ich kenne niemanden der mault. Vor allem die erste Spielhälfte galt wohl „spielt euer Spiel“.
Maulen sehe ich hier nur zwei 🤷😁
Na warts nur ab. Es werden noch genügend Kommentare kommen wie naja wenn wir die nicht schlagen oder eigentlich ist es eine Schande dass wir nicht höher gewonnen haben.
Leider vergönnen viele in Österreich dem eigenen Team nicht den Erfolg.
So ist es leider immer im österreichischem Sport. Schauplatz Tennis zB: Gewinnt Thiem, wird das zur Kenntnis genommen. Verliert er oder erlaubt er sich gar eine Schwächephase, wird er in der Luft zerrissen.
Nur von Leuten, die keine Ahnung, selbst keine Hobbys und ein schwaches Ego haben.
Da kennen sie vielleicht mehr als ich.
Nein, ich lese nur regelmäßig die Kommentare im Forum. Das genügt.