"I am from Austria": 5 Fakten über Österreichs Siegeshymne, die Sie noch nicht kannten
Ganz Österreich hofft darauf, dass im Stadion von Leipzig heute Abend wieder Rainhard Fendrichs Kulthit erklingt. Doch kennen Sie auch die Entstehungsgeschichte von "I am from Austria"?
Es ist jedes Mal ein Gänsehautmoment, wenn die österreichische Fußball-Nationalmannschaft nach einer erfolgreichen Partie gemeinsam mit den zigtausend Fans im Stadion die inoffizielle Hymne des Landes anstimmt und alle wie aus einer Kehle singen: "I am from Austriaaa".
Der Austropop-Klassiker von Rainhard Fendrich aus dem Jahr 1989 ist aktuell dank EM-Euphorie in aller Munde - sogar in den Charts ist "I am from Austria" wieder zu finden.
Der Sänger selbst freut sich darüber, dass sein Hit für die Fußball-Fans eine derart große Bedeutung hat: "Es ist mir eine unglaubliche Ehre. Die Fans sind ja auch sehr wichtig für unser Team und wir haben zur Zeit wirklich ein super Team", sagte Fendrich im "Ö3-Wecker". Der 69-Jährige ist darüber hinaus auch in einem Motivationsvideo zu sehen, das vor den Spielen auf den Videoleinwänden in den Stadien abgespielt wird.
5 interessante Fakten über "I am from Austria"
1. Die Entstehungsgeschichte: Fendrich schrieb das Lied 1988/89, kurz nach der Waldheim-Affäre. Hintergrund: Trotz seiner NS-Verstrickungen wurde Kurt Waldheim 1986 Bundespräsident von Österreich. Viele Österreicher hätten sich darauf geschämt und ihre eigene Identität geleugnet, erinnert sich der Austropop-Star: "Ich hatte damals ein Ferienhaus in den USA. Meine Nachbarn dort, ebenfalls Österreicher, haben plötzlich gesagt, sie sind Deutsche", sagte Fendrich 2016 in einem Interview mit dem "Kurier". Auch ein Gefühl des Heimwehs habe beim Schreiben mitgeklungen.
2. Das Video: Das Musikvideo zu "I am from Austria" wurde 1990 auf dem Gipfel des Großglockners gedreht. Mit seiner Gitarre auf dem Rücken erklomm der damals 35-jährige Sänger den höchsten Berg Österreichs.
- Einen Beitrag von den Dreharbeiten zum Musikvideo aus der Sendung "Salzburg heute" sehen Sie hier.
3. Kein Nummer-1-Hit: Wohl ein jeder Österreicher kann den Refrain von "I am from Austria" zumindest mitsummen, doch zum Top-Charthit reichte es in den Neunzigern überraschenderweise nicht. Das Lied erreichte Platz sechs der österreichischen Singlecharts und war 20 Wochen in den Charts vertreten. "Das Lied wurde als nationalistisch kritisiert und zunächst im Radio kaum gespielt. Dabei war es nie nationalistisch gemeint", erinnert sich Fendrich.
4. Keine "Hymne": Gerne wird "I am from Austria" als "zweite Bundeshymne" Österreichs tituliert, was dem Interpreten jedoch missfällt: "Es ist ja auch kein unkritisches Lied. Insofern verwahre ich mich gegen den Ausdruck 'zweite Bundeshymne‘, weil es dafür zu kritisch ist. Eine Hymne ist immer eine kritiklose Bewunderung für das Land, aus dem man kommt", sagte Fendrich 2016 zu "News".
5. Die Sache mit dem Text: "Was singt der Fendrich da überhaupt?", hat sich bestimmt der eine oder andere beim Mitsingen schon einmal gefragt. Tatsächlich lässt sich der in Mundart geschriebene Text des Liedes an mancher Stelle auch ein wenig anders auslegen. Besonders bei der Zeile "Und wann ihr woits a ganz alla, I am from Austria" singen viele gerne einmal "Und wenn i an Walzer tanz alla" oder "Und wenn I im Woid steh gonz alla..."
- Haben Sie auch einen lustigen Verhörer aus "I am from Austria"? Schreiben Sie diesen in die Kommentare!
Um alle Missverständnisse auszuräumen, hier noch einmal der richtige Liedtext in voller Länge. Viel Spaß beim Mitsingen - hoffentlich wieder heute Abend nach dem Achtelfinalspiel gegen die Türkei!
Rainhard Fendrich - I am from Austria
Dei´ hohe Zeit ist lang vorüber
und auch die Höll´ hast hinter dir,
vom Ruhm und Glanz ist wenig über,
sag´ mir wer zieht noch den Hut vor dir,
außer mir.
I kenn´ die Leut´,
i kenn´ die Ratten,
die Dummheit,
die zum Himmel schreit,
i steh´ zu dir bei Licht und Schatten,
jederzeit.
Chorus:
Da kann ma´ machen was ma´ will,
da bin i her, da g´hör´ i hin,
da schmilzt das Eis von meiner Seel´
wie von an Gletscher im April.
Auch wenn wir´s schon vergessen hab´n,
i bin dei Apfel, du mein Stamm.
So wie dein Wasser talwärts rinnt,
unwiderstehlich und so hell,
fast wie die Tränen von an Kind,
wird auch mein Blut auf einmal schnell,
sag´ ich am End´ der Welt voll Stolz
und wann ihr a wollt´s
a ganz alla –
I am from Austria
I am from Austria
Es war´n die Störche oft zu beneiden,
heut´ flieg´ ich noch viel weiter fort,
i seh´ di´ meist nur von der Weiten,
wer kann versteh´n
wie weh das manchmal tut.
Chorus
(Quelle: fendrich.at)
Am 5.5.2025 in Linz
Am 5. Mai 2025 gastiert Fendrich dabei in der TipsArena Linz. Tickets gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen. Für OÖN-Abonnenten gibt es zehn Prozent Rabatt auf Karten zu Fendrichs Linz-Termin unter nachrichten.at/ticketund bei allen Oeticket-Vertragsvorverkaufsstellen in Österreich (ab 2. Juli, 10 Uhr).
In welchen Zustand hat der Künstler dieses Lied wohl geschrieben?
Seit er seine Schneefreunde und Lieferanten weinerlich verraten hat....
In welchem Zustand schreibst du deine Kommentare?
Wir sind nicht per du, außer Sie aus dem Innviertel! Falls das nicht der Fall sein sollte, das siezen Sie bitte Ihre Mitmenschen. Danke!
Weil das Innviertel Ihrer Meinung immer noch zu Bayern gehört, oder wie?
Das Innviertel gehört Gott sei Dank zu Oberösterreich, sonst wäre es nicht so schön Politisch Blau und Modern!
Gut das Morgen wieder alles vorbei ist :-)
Aha, Ö3 spielt unser Lied kaum, weil es angeblich "nationialistisch" ist!
Aber das Gejohle und Gekrächze von Nichtskönnern aus der arrogantesten NATION, wo in jeder Schulklasse u. in fast jedem Winkel ihre Flagge hängt, spielen sie ständig..
Wenn meinst du eigentlich, die USA, die Franzosen oder wenn eigentlich?
In erster Linie sind die Amis Chauvinisten - die Franzosen sind zwar auch recht von sich überzeugt.
Sie merzen beispielsweise Anglizismen aus ihrer Sprache großteils behördlich aus, während wir vor den Amis regelrecht kriechen.
Und schon wieder kommt der ewiggestrige Nationalist ans Licht. Ein Outing nach dem Anderen.....
"Eine Hymne ist immer eine kritiklose Bewunderung für das Land,..."
Kann ich so nicht sehen! Ich liebe mein Heimatland, obwohl ich deren Schwäche, Probleme, Fehler sehe. Ich würde selbstverständlich auch dann meine Kinder lieben, wenn sie etwas anstellen würden.
Liebe ist nicht an Perfektion gebunden.
Eine Hymne ist aber kritiklos, "Heimatliebe" ist das wort, auf das deine Bechreibung besser passt.