Wöber warnte Ajax-Kollegen: "Sturm nicht unterschätzen"
AMSTERDAM. ÖFB-Teamspieler Maximilian Wöber prognostiziert Sturm Graz im Qualifikationsspiel zur Fußball-Champions-League bei Ajax Amsterdam einen schweren Gang.
"Wenn wir einen guten Tag erwischen, dann hat Sturm wenig Chancen", sagte der ÖFB-Teamspieler in Diensten des niederländischen Fußball-Rekordmeisters vor dem Hinspiel der zweiten Quali-Runde am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF eins). Mit dem ehemaligen Rapid-Verteidiger Wöber hat Ajax einen zusätzlichen "Scout" für die Spiele gegen Österreichs Vizemeister. "Ich schaue fast alle Spiele von Rapid, kenne die Liga daher gut", meinte der 20-Jähriger.
Nach den Outs gegen Salzburg (1:6, EL-Sechzehntelfinale 2014) und Rapid (4:5, CL-Quali 2015) ist das stolze Ajax Amsterdam, was österreichische Clubs betrifft, ein gebranntes Kind. Wöber hat seine Teamkollegen zusätzlich alarmiert. "Wir dürfen Sturm Graz auf keinen Fall unterschätzen, auch wenn viele den Namen in Holland nicht kennen."
Die Vorbereitung auf das Duell mit Sturm starteten die Niederländer bereits zu Beginn der Vorwoche während ihres Trainingslagers in Birmingham. Auch wenn die Testspiele der Truppe von Erik ten Hag nicht allzu gut ausfielen - Ajax sieht sich als Favorit, die taktische Ausrichtung ist so wenig überraschend wie systemimmanent. "Wir wollen immer die dominante Mannschaft sein, wollen das Spiel diktieren und unter Kontrolle haben. Das wird sich auch gegen Sturm nicht ändern", erklärte Wöber.
Den großen Umbruch im Grazer Kader hat er registriert. Dies könne, müsse aber kein Vorteil sein. "Es kann in beide Richtungen gehen. Ich denke, sie haben sich recht gut verstärkt. Es kommt eigentlich nur darauf an, wie sie die Vorbereitung genutzt haben und als Einheit zusammengewachsen sind", erklärte der dreifache ÖFB-Internationale. "Wir kennen die Ergebnisse aus den Testspielen, und die waren alle richtig gut."
Die Favoritenrolle der Niederländer weist Wöber vor dem Duell in der Johan Cruijff ArenA nicht von der Hand. Den Grazern aber streut er betont gastfreundlich Rosen: "Sturm ist eine gute Mannschaft, die defensiv sehr kompakt steht. Sie spielen mit Fünf hinten, schalten schnell um und haben vorne auch viel individuelle Qualität. Es werden sicher richtig schwere Matches."
Wöber übersiedelte im vorigen Sommer um die Rapid-Rekordablöse von 7,5 Mio. Euro nach Amsterdam. In seiner Premierensaison absolvierte der Linksfuß 24 Spiele. "Ich fühle mich sehr wohl, bin sehr gut integriert. Es passt eigentlich alles."
Nach vier Saisonen ohne Meistertitel - "es ist der Anspruch, jedes Jahr Meister zu werden" - holte Ajax-Sportdirektor Marc Overmars mit Zakaria Labyad (25/Utrecht), Dusan Tadic (29/Southampton) und Rückkehrer Daley Blind (28/Manchester United) entgegen der Einkaufspolitik vergangener Jahre auch gestandene Spieler. Wöber: "Das hilft natürlich erstens den Jungen und bringt zweitens noch einmal mehr Stabilität in die Mannschaft."
Die namhaften Transfers sorgen nicht nur bei den Grazern, sondern möglicherweise auch bald bei Wöber für Kopfzerbrechen. Star-Verteidiger Blind ist laut Vereinsinsidern auf Wöbers linker Innenverteidiger-Position eingeplant. Der Wiener aber will aus der Erfahrung des niederländischen Internationalen lernen und sagt: "Wir sind durch die Neuverpflichtungen sicher noch einmal stärker geworden."
Da Blind is eh blind