Champions League: Bayern mit glücklichem Sieg, Elfmeter-Drama in Manchester
WIEN. Matchwinner für Manchester United waren ausgerechnet zwei Spieler, die in den vergangenen Wochen heftig kritistiert wurden.
Der FC Bayern München hat seine beeindruckende Erfolgsserie in der Fußball-Champions-League auch am Dienstag fortgesetzt. Durch das 3:1 bei Galatasaray ist der deutsche Rekordmeister seit 37 Gruppenspielen in der Königsklasse ungeschlagen, zuletzt gab es 16 Siege. "Die Mannschaft kann stolz sein. Immer wieder diese Mentalität, den Hunger und die Qualität zu zeigen, ist das, was den FC Bayern ausmacht. Ich bin stolz, da ein Teil sein zu dürfen", sagte Trainer Thomas Tuchel.
Bayern gegen Galatasaray unterlegen
Zwar setzte der türkische Meister die Münchner, bei denen ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer durchspielte und eine Gelbe Karte verbuchte, über weite Strecken der Partie unter Druck. Doch Kingsley Coman (8.), Harry Kane (73.) und Jamal Musiala (79.) ließen die heiße wie lautstarke Atmosphäre im Rams Park mit ihren Treffern abkühlen. 132 Dezibel Lärm wurden zwischenzeitlich gemessen. "Das entspricht dem Geräuschpegel eines Düsenjets", sagte Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. "Wir haben uns gefühlt wie neben einem Düsenjet."
Beim nächtlichen Bankett in Istanbul sprach Dreesen auch die heikle Personalie Noussair Mazraoui an. Der Marokkaner, der gegen Galatasaray in der Startelf stand, hatte viel Kritik durch seinen pro-palästinensischen Social-Media-Beitrag hervorgerufen. "Wir wollen unseren Spieler Noussair Mazraoui natürlich in unsere Mannschaft voll integrieren. Es wird weitere Gespräche geben", sagte Dreesen. Mazraoui saß bei der nächtlichen Runde an einem Tisch zusammen mit dem israelischen Torhüter Daniel Peretz.
Ebenfalls bei neun Punkten aus den bisherigen drei CL-Spielen hält Real Madrid nach dem 2:1-Sieg in Braga. Von der Bank aus sah ÖFB-Kapitän David Alaba, wie Teamkollege Vinicius Jr. nach seiner Knieverletzung wieder in Bestform agierte und die "Königlichen" mit zwei Assists zum Sieg führte. Der 23-jährige brasilianische Nationalspieler wurde zum Mann des Spiels gewählt und erhielt viel Lob. "Er ist wieder ganz der Alte", befand Real-Trainer Carlo Ancelotti. "Er hat heute den Unterschied gemacht." Der Formanstieg von Vinicius Jr. kommt gerade recht, am Samstag steht der "Clasico" in Barcelona auf dem Programm.
Weiter im Krisenmodus agiert Gruppen-Gegner Union Berlin, der gegen Napoli zwar eine ansprechende Partie zeigte, aber nach dem 0:1 weiter punktlos ist. Union-Kapitän Christopher Trimmel sprach danach von einem "Schritt in die richtige Richtung. Wir haben zwar verloren, aber insgesamt ein gutes Spiel abgeliefert." Dennoch rumort es nach der neunten Pflichtspielniederlage in Folge. Stürmer David Fofana verweigerte bei seiner Auswechslung Trainer Urs Fischer den Handschlag, während Abwehrrecke Leonardo Bonucci mit seiner Reservistenrolle unzufrieden ist. "Wir versuchen innerhalb des Clubs wirklich, ruhig zu bleiben", betonte Fischer.
Drama in Manchester
Besser war die Stimmung bei Manchester United, das gegen den FC Kopenhagen ein 1:0 über die Zeit rettete. Matchwinner waren ausgerechnet die zuletzt so gescholtenen Spieler Harry Maguire und Goalie Andre Onana. Der Verteidiger schoss das Tor des Tages, während Onana in der Nachspielzeit einen Elfmeter parierte. "Ich bin glücklich über den Sieg, wir haben ein gutes Spiel gemacht und ein großes Tor von Harry", meinte der Keeper. Der von den Fans oft ausgepfiffene Maguire ergänzte: "Ich möchte der Mannschaft helfen und den Verein wieder dorthin bringen, wo er sein sollte." Wo das genau ist, wird sich am Sonntag im Stadtderby gegen Meister City zeigen.
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