Goigingers unkonventioneller Weg zum Shooting-Star
PASCHING. Fußball-Bundesliga: Mit dem LASK muss der 24-Jährige morgen in seiner Salzburger Heimat bei Red Bull bestehen.
Er ist einer der Shooting-Stars von Fußball-Bundesligist LASK Linz in der bisherigen Saison: Thomas Goiginger. Der 24-Jährige kam im Sommer aus der zweiten Liga vom Stadtrivalen Blau-Weiß – am morgigen Samstag (16 Uhr) will der gebürtige Salzburger mit den Athletikern in seiner Heimat Liga-Krösus Red Bull ärgern. "Ihre individuelle Klasse können wir nur als eingeschworene Mannschaft wettmachen", sagt der offensive Wirbelwind.
Und in diesem schwarz-weißen Team läuft es für Goiginger mittlerweile besser als geplant: In 16 Spielen kam er zum Einsatz – mit drei Toren und vier Assists avancierte er zu einem der offensiven Schlüsselspieler von LASK-Coach Oliver Glasner. Das, obwohl es lange so aussah, als würde sich der Traum vom Profifußball zerschlagen: Im Alter von 21 Jahren gab er zwar sein Bundesligadebüt für Grödig – richtig Schlagzeilen machte Goiginger aber erst in der Vorsaison bei Blau-Weiß. Mit 24 Jahren ist ihm jetzt endgültig der Durchbruch in der obersten Spielklasse geglückt. "Ich habe mir nie den Druck gemacht, unbedingt Profifußballer werden zu müssen. Vielleicht hat mich das auch stärker gemacht."
Der Köstendorfer nahm nämlich einen unkonventionellen Weg zum Profi: Beim Heimatverein Köstendorf spielte er mit 15 Jahren zum ersten Mal in der Kampfmannschaft. Tore beim Viertligisten Eugendorf und den Regionalligisten Neumarkt sowie Vöcklamarkt ebneten ihm den Sprung bis zum damaligen Bundesligisten aus Grödig – ohne jemals eine Akademie besucht zu haben. "In meinem Jahrgang war es extrem schwierig, in die Salzburger Akademie aufgenommen zu werden. Mein Weg war so vielleicht ein bisschen steiniger, umso mehr freue ich mich, dass ich es trotzdem geschafft habe."
So konnte er auch eine Ausbildung zum Industriekaufmann abschließen – geht es weiter wie bisher, wird er seinen "Plan B" wohl noch einige Jahre in der Schublade liegen lassen können...
LASK-Boss überreicht Pokal
Unüblich ist nicht nur Goigingers bisheriger Karriereverlauf, sondern auch die Tatsache, dass ausgerechnet LASK-Präsident Siegmund Gruber dem morgigen Gegner vor dem Anpfiff eine Trophäe überreicht. Der LASK-Boss wird den Salzburgern als Bundesliga-Aufsichtsrat nämlich die Herbstmeisterschale übergeben. Salzburg-Coach Marco Rose kann mit dieser Auszeichnung nicht viel anfangen: "Ich finde es befremdlich, dass man dafür einen Pokal bekommt, denn abgerechnet wird im Sommer."