Eine Absage wäre würdiger gewesen
LINZ. Die Atmosphäre bei der Manchester-"Gala" erinnerte an ein Testspiel im Trainingslager.
"Wir bedanken uns bei den 14.000 Zuschauern, die Karten gekauft haben und das Stadion sicher zum Beben gebracht hätten." Als LASK-Stadionsprecher Wolfgang Fröschl Anfang der zweiten Halbzeit diese Durchsage machte, gab es den größten Applaus beim gestrigen 0:5 des LASK gegen Manchester United.
Es wäre aufgrund der aktuellen Situation sowieso angebracht gewesen, das Spiel abzusagen. Und es wäre auch für den LASK besser gewesen, wenn das größte Spiel der Klubgeschichte nicht auf diese Art und Weise ruiniert worden wäre. Denn – und da sind sich alle einig – es ist kaum vorstellbar, dass es das Rückspiel am nächsten Donnerstag in Manchester überhaupt geben wird.
Jedes Kommando zu hören
"Schiab durch!" "Seitenwechsel!" "Nachrücken!" Das Linzer Gugl-Oval ist groß und weit. Doch trotz des "Sicherheitsabstands" durch die Leichtathletik-Laufbahn war gestern jedes einzelne Kommando von LASK-Torhüter Alexander Schlager an seine Vorderleute bis in die letzte Reihe der Haupttribüne zu hören. So wie sonst maximal bei Freundschaftsspielen im Winter-Trainingslager im Süden oder den internen Trainingspartien am Gelände des Paschinger Waldstadions. Und es wurde auch noch alles getan, um der Stimmung den letzten Rest zu geben.
"Drehen Sie sofort den Ton leiser", war die unmissverständliche Anzeige des UEFA-Delegierten an Stadionsprecher Fröschl, der sein Bestes gab, um das Unmögliche möglich zu machen, zumindest etwas Leben in die Arena zu bringen. Zwei Minuten später war beim Aufwärmen der Spieler die Musik praktisch auf Zimmerlautstärke gestellt.
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Wer bekam die 500 Karten?
500 "Glückliche" erhielten eine Zugangsberechtigung für dieses Spiel – denn wirkliche Eintrittskarten gab es gar keine. Die Freude hielt sich jedoch in Grenzen. Für die 200 Journalisten (inklusive des TV-Broadcasters) war es ein Arbeitstag. Weitere 150 gingen an die UEFA, die Manchester-United-Delegation, die Einsatz- und Sicherheitskräfte sowie die "Circle Kids", die beim Abspielen der UEFA-Hymne auf dem Spielfeld standen.
Am Ende blieben für den LASK ein paar Tickets übrig, die unter den "LASK-Freunden" der ersten Stunde sowie den Klubangestellten aufgeteilt wurden. Für die Spieler blieb genau eine Karte pro Person, die meist an die Freundinnen und Frauen gingen.
Ebenfalls auf der VIP-Tribüne: Thomas Goiginger nach seinem Kreuzbandriss, sowie die gesperrten Philipp Wiesinger und Petar Filipovic. "Natürlich tut es weh, nicht dabei zu sein – und dann auch noch ein solches Spiel ohne die Unterstützung unserer Fans spielen zu müssen", sagte Verteidiger Filipovic.
Das Feuerwerk von draußen
Es war ein schönes Zeichen, das einige Fans von draußen gesetzt hatten. Genau als die Mannschaften das Spielfeld betraten, wurde vor dem Stadion ein Feuerwerk abgeschossen. Die klare Geste dahinter: "Wir sind bei euch." Das galt auch nach dem Schlusspfiff – zumindest für die 100 Freunde und Verwandten, die den LASK-Spielern beim Abgang appplaudierten.
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Arsch UEFA - sorry. Aber was hat's gebracht? Gar nix! Hätte man sich echt sparen können.
mir tun die LASKler leid, denn das haben sie sich nach den großartigen Leistungen der vergangenen Monate nicht verdient …. jetzt heißt es, aufstehen, Krone richten und weitermachen … Können gepaart mit Selbstbewusstsein ist weiterhin gefragt … auf geht's Burschen!!!
Interessant wäre wer aller unter den ca. 500 Zuschauern war , Sicher da Vinc auch obwohl er keine Karte hatte .
Der LASK wurde auf den Boden der Wirklichkeit gebracht. Egal ob mit oder ohne Zuschauer.
Trotz allem haben sie sich gut geschlagen.
Schlechte Verlierer!
Weil??
Ich fand es sehr schlecht, dass das Spiel nicht abgesagt wurde. 1. Ansteckungsgefahr durch reisende Fans und Fans außerhalb des Stadions. 2. Ansteckungsgefahr Spieler/Personal. 3. Wettbewerbsverzerrung durch fehlende Zuschauer, zum Fussball gehören sie dazu.