Jürgen Werner: "Es wird nicht mehr passieren, dass wir am Abgrund stehen"
LINZ. Der Vizepräsident hat einen großen Beitrag zum Höhenflug des LASK geleistet.
Jürgen Werner hat während seiner aktiven Karriere als Fußball-Mittelfeldspieler zwei Europapokalmatches bestritten. 1980 beim 0:2 des SK Vöest im UEFA Cup gegen Brünn und 1988 beim UEFA-Cup-Auftritt des SK Sturm gegen Servette Genf (0:0). Aktuell bekommt es der 57-jährige Welser in seiner Funktion als LASK-Vizepräsident wieder mit einem Schweizer Widersacher zu tun. Gestern fand in Basel (Spielbericht vom 2:1) das Drittrunden-Qualifikations-Hinspiel zur Champions League statt, das Retourmatch steigt am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) auf der Linzer Gugl.
Wenn der Präsident seinen Vize liebevoll als "Mastermind" bezeichnet, darf man durchaus von einem harmonischen Verhältnis ausgehen. Siegmund Gruber lobte Werner jüngst mit genau diesen Worten, er weiß, was er am elffachen österreichischen Teamspieler hat. Der kickte einst zwar beim Lokalrivalen SK VÖEST, dient nun aber dem LASK.
"Ich habe mich reinreißen lassen und operativ weit mehr gemacht als geplant", erinnerte sich Werner an das Jahr 2013. Die "Freunde des LASK" übernahmen damals das Geschick des darniederliegenden "Stolz von Oberösterreich" und baten den Welser um Unterstützung. Das habe einen Nerv getroffen. Werner habe das "Oberg’scheiterl spielen" wollen. "Ich wollte beweisen, dass ich mich auskenne."
"Ein richtiger Segen"
Diese Mission ist von Erfolg gekrönt. Dass man im Sommer durch die Abgänge von Trainer Oliver Glasner sowie den Spielern João Victor, Maximilian Ullmann, Bruno, Dogan Erdogan und Florian Jamnig mehr als sechs Millionen Euro einnahm, hat auch mit Werner zu tun. Das Geld sei "ein richtiger Segen", sagte er unumwunden. Der Spielraum hat sich also erweitert, frühzeitige Vertragsverlängerungen werden nun leichter. Angebote aus der zweiten deutschen Liga etwa muss man nicht mehr fürchten.
"Mit ,unechten‘ Zweitligisten wie dem HSV oder Stuttgart können wir nicht mithalten, mit den anderen aber schon", sagte Werner, der Wert darauf legt, als Berater des LASK "nie einen Cent Provision verlangt" zu haben.
Werner blickt höchst optimistisch in die Zukunft. "Wenn wir das mit dem Stadion (Umbau auf der Gugl, Anm.) hinkriegen und in Sachen Budget in die Sphären von Sturm Graz kommen, dann sind wir aus den Top Sechs der Bundesliga nur schwer rauszubringen."
Die in den vergangenen 20 Jahren leidgeprüften Fans dürfen sich entspannen. "Wir haben nicht die Weisheit mit den Löffeln gefressen. Es wird einmal passieren, dass man Siebenter wird. Aber es wird nicht mehr passieren, dass wir am Abgrund stehen."
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