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ÖFB-Teamchef Rangnick spricht Klartext: "Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen"

Von Harald Bartl, 13. November 2024, 12:34 Uhr
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick  hatte einiges zu sagen.  Bild: Apa

Der Teamchef sprach vor dem Länderspiel gegen Kasachstan über seine eigene Zukunft, warum er die Teilnahme an einer Präsidiumssitzung bereut - und über den Charakter seiner Spieler. 

Es war ein klares Statement, das ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick vor dem Abflug des österreichischen Fußball-Nationalteams zum Nations-League-Spiel gegen Kasachstan setzte. Der Trainer  sprach über: 

...die Gespräche mit Präsident Klaus Mitterdorfer rund um sein Bekenntnis an den ÖFB und die Absage an den FC Bayern: "Ich habe in einer Zeitung gelesen, dass ich mich deklarieren soll. Deshalb möchte ich klarstellen, was sich im Mai nach meinem  Bekenntnis zum ÖFB getan hat: Eine Vertragsverlängerung und Kompetenzerweiterung war aus meiner Sicht nie  Thema, und auch nicht notwendig. Es wurde auch nicht diskutiert. Als ich mich entschieden habe zu bleiben, und zwei Angebote auszuschlagen, hatte das nichts mit diesen Themen  zu tun. Es war auch kein Thema zwischen mir und dem ÖFB. Der Präsident hat das dann in Klagenfurt am 1. Mai in mehreren Interviews selbst thematisiert.  In den folgenden fünf Monaten gab es diesbezüglich keinerlei Gespräche. Ich will es nur festhalten. Ich bin nicht enttäuscht, traurig oder sauer."

... seine Teilnahme an einer ÖFB-Präsidiumssitzung vor zehn Wochen: "Ich habe auf ausdrücklichen Wunsch von ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer ein Mal an einer Präsidiumssitzung teilgenommen. Im Nachhinein gesehen wäre ich lieber nicht dort gewesen."

... über seine persönliche Zukunft mit oder ohne Nationalteam:  "Ich bin schon als Kind so erzogen worden: Das Leistungsprinzip steht über allem. Ohne EM-Teilnahme  wäre ich seit einem Jahr nicht mehr österreichischer Teamchef, das gleiche gilt für die WM. Wenn wir uns nicht für die WM qualifizieren, bin ich am Tag darauf weg. Egal, welche Laufzeit mein Vertrag zu diesem Zeitpunkt noch hat."

... die Solidarität von Teamchef und Mannschaft gegenüber dem gekündigten ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold: "Da geht  es nicht darum, ob wir jemanden nett oder sympathisch finden. Es geht darum, bestmögliche Arbeitsbedingungen zu haben. Ich spreche für die Mannschaft. Bernhard Neuhold von heute auf morgen zu streichen,  funktioniert nicht ohne Schaden für die Mannschaft. Er ist unser erster Ansprechpartner für Trainer, Trainerstab und Mannschaft. Wenn man sich gegen ihn entscheidet, dann muss am gleichen Tag gleichwertiger oder  noch besserer Ersatz da sein."

... den Charakter der Mannschaft: "Unser Slogan auf dem Trainingsanzug  bei der Europameisterschaft war: "Wir zeigen Gesicht." Das war nicht nur ein Werbeslogan. So denken wir auch. Man kann uns nicht für dumm verkaufen und dumm halten. Dafür sind die Jungs zu schlau, und dafür sind auch wir zu schlau.  Wir zeigen Gesicht. Genauso haben wir die Mannschaft entwickeln, und so gehen wir auch um.

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Autor
Harald Bartl
stellvertretender Ressortleiter Sport
Harald Bartl
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18  Kommentare
18  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
kirchham (2.573 Kommentare)
am 13.11.2024 19:59

Der ÖFB will vielleicht gar nicht das wir Erfolg haben.

So was dummes wie die an der Spitze des ÖFB gibt es wo anders nicht.

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fischauge76 (6 Kommentare)
am 13.11.2024 22:22

Wir Fans wünschen uns erfolgreichen Fussball was in der Ära Rangnick auch fast immer der Fall war. Jeder einzelne im ÖFB Präsidium wünscht sich mehr Macht und Anerkennung, darum die ganzen Querelen. Ich fürchte leider der ÖFB und seine Dilettanten bringen es zustande das wir bald wieder ganz von vorne beginnen.

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LASimon (14.725 Kommentare)
am 14.11.2024 12:21

Es waren die Landesverbände, die eine auf Profifussball basierende, finanziell prekäre zweite Leistungsstufe ersetzten durch eine vorgeblich wesentlich profitablere, weil grösseren Zuschauerzuspruch erfahrende, mit Semiprofessionals. Und jetzt stellt sich heraus, dass sich an dem Zuschauerzuspruch nichts geändert hat und 12-13 Vereine (die Zweitmannschaften der Bundesligisten ausgenommen) regelmässig mit ihren Finanzen ringen. Und jetzt die glorreiche Idee haben, auch das Niveau der ersten Leistungsstufe durch Aufstockung zu verwässern.

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westham18 (5.441 Kommentare)
am 13.11.2024 19:28

Rangnick ist vollkommen im Recht, die Führung des ÖFB sollte sich DRINGENDST mal hinterfragen...😉🤦‍♂️

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linzerleser (3.727 Kommentare)
am 13.11.2024 17:19

Es kann doch nicht sein das der Trainer bzw. Spieler über die Geschäftsführer usw. bestimmen. Das gibt es höchstens in der untersten Hobbyliga.
So etwas wäre bei top Clubs z.b. FC Bayern völlig undenkbar!
Der Trainer sollte schauen dass Erfolge errungen werden und da haben wir bisher noch nichts erreicht oder sind wir schon Europameister oder Weltmeister geworden?

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weinberg93 (16.866 Kommentare)
am 13.11.2024 17:34

Ganz so einfach ist es nicht - und linzerleser hat auch das unflexible, pragmatiisierte Funktionärsdenken!

Wenn es ein Bindeglied und einen Ansprechpartner zwischen den bürokratiischen Strukturen des ÖFB und dem Team (Trainer + Spieler) dann muss das schon eine Person sein zu dem das Team eine Vertrauensbasis hat.

Diese Person gibt es bisher, doch die wird entfernt.
So können inkompetente Funktionäre ein Team zwar nicht zerstören, doch ihm extrem schaden.

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Pho103 (309 Kommentare)
am 13.11.2024 18:45

Und wie das sein kann, wenn es sich um international erfahrene Vollprofis handelt. Bei Rangnick ist die Kompetenz vorhanden. Beim ÖFB ist sehr viel Luft nach oben. Gäbe es einen kompetenten Aufsichtsrat, wäre schon längst reagiert worden. Zb in der Wirtschaft. Allerdings gibt es auch dort Fehlentscheidungen. Werden es zu zu viele, verschwindet das Unternehmen. Ein Verband wankt halt weiter und der sportliche Erfolg bleibt aus. Gut, wenn das Sportler rechtzeitig aussprechen.

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weinberg93 (16.866 Kommentare)
am 13.11.2024 17:03

Man liest dess es Probleme in der Zusammenarbeit zwischen den ÖFB-Geschäftsführern Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold gibt.
Nun, wenn die beiden nicht miteinander können kann man ja den Hollerer aussi zu hauen
oder
Wennman schon eine neue Struktur im ÖFB braucht dann kann man ja in diesem Organigramm den Neuhold auf einen Posten setzen wo die Aufgabe, aber vor allem der Zugang und Umgang mitRangnick und den Spielern im wesentlichen gleich ist.

Beides wäre zum Wohl des Teams!
So stelle ich mir jedenfalls das vor - als Laie, der von komplizeierten und sich selbstschädigenden Strukturen (hier der ÖFB) keine Ahnung hat.
Genauaso wenig ist mir klar wie tief und in welche Richtung die Hackln beim ÖFB fliegen,

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LASimon (14.725 Kommentare)
am 14.11.2024 12:15

Wenn in einem Unternehmen zwei, die in irgendeiner Form miteinander zu tun haben, auch nach vielen Interventionen partout nur streiten &/oder gegen einander arbeiten, dann muss sich ein Unternehmen von beiden trennen. Bis dorthin sollte das Unternehmen, wenn irgend möglich, Nachfolger gefunden haben. Und die Trennung muss allen davon betroffenen Mitarbeiter*innen zeitgerecht und konkret mitgeteilt werden, sodass sie es nicht aus den Medien - oder dem Flurfunk - erfahren.

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weinberg93 (16.866 Kommentare)
am 14.11.2024 13:03

"Bis dorthin sollte das Unternehmen, wenn irgend möglich, Nachfolger gefunden haben."
Ist nicht passiert!

"Und die Trennung muss allen davon betroffenen Mitarbeiter*innen zeitgerecht und konkret mitgeteilt werden, sodass sie es nicht aus den Medien - oder dem Flurfunk - erfahren"
Ist nicht passiert!

Zur Frage ob man wenn zwei miteinander nicht können BEIDE aussi haun muss - dazu kann man geteilter Meinung sein.

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weinberg93 (16.866 Kommentare)
am 14.11.2024 13:14

Aus der gestrigen "Brandrede" von Rangnick:

"Es geht nicht darum, ob wir jemanden nett und sympathisch finden. Ich spreche für die Mannschaft. Wir wollen bestmögliche Arbeitsbedingungen. Bernhard Neuhold ersatzlos zu streichen, das funktioniert nicht, ohne dem Nationalteam zu schaden. Wenn man sich gegen ihn entscheidet, dann muss am nächsten Tag gleichwertiger oder besserer Ersatz da sein."

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Matschak (63 Kommentare)
am 13.11.2024 14:57

Was ist das nur für ein Kasperltheater, das ÖFB Präsidium sollte sich über die eigene Fachkompetenz und ihre verfehlte Medienarbeit mehr Gedanken machen!!!??
So ein Spitzentrainer ist leider auch scnnell wieder weg!!!

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Pho103 (309 Kommentare)
am 13.11.2024 13:22

Besser als Rangnick kann man das ÖFB-Präsidium mit den verhaltensoriginellen Landesfürsten gar nicht ins Licht rücken. Deren Schrebergartenmentalität, siehe Verband Wien, NÖ, OÖ, Steiermark usw, schreit zum Fußballhimmel. Wie kann es in Sachen internationaler Fußballkompetenz ja auch kaum anders sein. Da spielen nun Rangnick, Alaba, Arnautovic und Co auf Champions L-Niveau gegen das Präsidium eines Kleingartenvereins, satirisch betrachtet. Die Reform muss kommen, ein zeitgemäßer Verbandsbetrieb mit Vorstand usw. möglich werden. Alles andere ist mutwilliges Zerstören einer hochklassigen Arbeit mit dem A-Team. Wie schnell das alles scheitern kann, sieht man aktuell an Salzburg. Da haben sie auch ihren "Neuhold" gehen lassen zb.

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betterthantherest (37.706 Kommentare)
am 13.11.2024 12:58

Wenn Rangnick tatsächlich wegen dieser unsäglichen ÖFB Konstrukts geht, dann sollte es einen dreijährigen Fanboykott für alle Spiele des Nationalteams geben.

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magicroy (2.850 Kommentare)
am 13.11.2024 14:52

Er geht nicht, dafür ist er ein zu starker Charakter. Er wird sich jedoch hüten, noch einmal an einer Präsidiumssitzung teilzunehmen.

Er geht erst wenn entweder seine Mission bei uns erfüllt ist oder sich das Team nicht für die WM qualifiziert.

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hannimator (152 Kommentare)
am 13.11.2024 12:58

Weg mit diesen selbstverliebten unkompitenten und machtverspielten Landesfürsten!!

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Duc (1.649 Kommentare)
am 13.11.2024 15:01

Wir haben auch in der Politik zu viele Landesfürsten.

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jack_candy (8.854 Kommentare)
am 13.11.2024 12:52

Auf jeden Fall ist Rangnick wichtiger und besser für den österreichischen Fußball als die Amateure, die sich "Präsidenten" schimpfen.

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