Nach Kreuzbandriss und verpasstem EURO-Ticket wurde die 27-Jährige zur Fußballerin des Jahres gekürt
Barbara Dunst hat etwas geschafft, was vor ihr noch keiner im Land gelungen ist: Die 27-jährige Grazerin verteidigte ihren Titel als Österreichs Fußballerin des Jahres erfolgreich. Die sportlich Verantwortlichen der rot-weiß-roten Bundesligaklubs sahen bei der von der Austria Presse Agentur durchgeführten Wahl die Eintracht-Frankfurt-Legionärin (21 Punkte), die sich vor Sarah Zadrazil (FC Bayern München/16) und Lilli Purtscheller (Essen/10) durchsetzte, vorne.
Auch Trainer Benjamin Stolte, der Aufsteiger LASK in Richtung Ingolstadt verlässt, führte Dunst als Nummer 1, "weil sie in Deutschland seit Jahren konstante Leistungen auf hohem Niveau bringt".
Stefan Unterberger, Coach der SPG Blau-Weiß/Kleinmünchen, die sich übrigens im Streben nach noch mehr Professionalität von ihrem Sportlichen Leiter, Markus Hütter-Rauschmayr, trennt, favorisierte indes Unter-21-Nationalspielerin Chiara D’Angelo von Serienmeister SKN St. Pölten.
An Dunst führte trotzdem kein Weg vorbei. Für die Flügelspielerin, die auch im zentralen Mittelfeld operieren kann und über eine exzellente Schusstechnik verfügt, ist diese Auszeichnung so etwas wie ein doppeltes Trostpflaster. Denn an Profifußball ist jetzt einmal zumindest sechs Monate nicht zu denken. Dunst erlitt Anfang Dezember im verlorenen Play-off-Finale zur EURO 2025 gegen Polen (0:1) in Wien die erste schwere Verletzung ihrer Karriere, einen Kreuzbandriss. "Es gehört dazu, auch solche Rückschläge zu akzeptieren. Der Rückhalt meines Umfeldes, aber auch diese Ehrung werden mir Kraft geben", sagte Dunst.
Schmerzhafter als das lädierte Knie sei eigentlich Österreichs Scheitern auf dem Weg zur EURO: "Das bricht mir eher das Herz. Es ist fatal und ein riesengroßer Rückschlag für den Frauenfußball in unserem Land", erläuterte die 87-fache Nationalspielerin.
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