Ofner verpasste in Hongkong sein erstes ATP-Tour-Finale
HONGKONG. Sebastian Ofner hat am Samstag sein erstes Finale auf der ATP Tour verpasst. Der 27-jährige Steirer unterlag in Hongkong dem Finnen Emil Ruusuvuori nach 2:11 Stunden mit 6:4,5:7,3:6.
Für Österreichs aktuell besten Tennisspieler, der sich zu Saisonbeginn in toller Form zeigt, war es nach Kitzbühel 2017 und Astana 2023 das dritte Tour-Semifinale. Ofner reist nun noch vor seiner Hauptfeld-Premiere bei den Australian Open (ab 14. Jänner) zur Generalprobe nach Auckland.
"Heute war Ruusuvuori einfache eine Spur besser. Es war ein Match auf einem sehr hohen Level und es haben nur ein paar Punkte entschieden. Trotzdem war es ein richtig gutes Turnier mit richtig guten Matches", zog Ofner eine letztlich zufriedene Bilanz.
Das Duell begann mit Break für Ofner, der aber postwendend seinen Aufschlag wieder abgeben musste. Entscheidend war im ersten Durchgang aber das neunte Game, in dem Ofner dem Weltranglisten-69. erneut das Service abnahm. Mit einem Ass nach 42 Minuten servierte der Schützling von Wolfgang Thiem und Touring-Coach Stefan Rettl zum 6:4 aus.
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Breakball ungenutzt
Im zweiten Satz ging es ausgeglichen weiter, die Partie war von sehenswerten Grundlinienduellen geprägt. Bei 3:4 und 0:40 musste Ofner gleich drei Breakbälle abwehren, doch Ofner machte fünf Punkte en suite zum 4:4. Bei 5:5 ließ der Österreicher einen Breakball ungenutzt, was sich im Spiel darauf rächen sollte: Nach einem 30:0-Vorsprung machte er keinen Punkt mehr und Ruusuvuori nutzte die erste Chance zum 7:5 und damit zum Satzausgleich.
Danach ging es bis zum 3:2 mit dem Aufschlag, doch Ofner musste nach zunächst vier abgewehrten Breakbällen sein Service zum 2:4 abgeben. Der nun doch konstanter wirkende Finne ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen und zog in der Folge ungefährdet in das zweite Endspiel seiner Karriere ein.
"Es war ein sehr hartes Match"
"Es war ein sehr hartes Match und ein sehr wichtiger Sieg. Jetzt stehe ich im Finale, dafür spielen wir Tennis", freute sich Ruusuvuori. Er habe versucht, bei jedem Punkt dran zu bleiben und es Ofner so hart wie möglich zu machen. "Er hat super-aggressiv gespielt und toll aufgeschlagen", lobte der Finne den Steirer.
Dieser hat damit auch das zweite Match gegen Ruusuvuori verloren. In der bis dato einzigen Begegnung war Ofner 2019 im Davis Cup in Finnland mit 3:6,4:6 unterlegen. Dennoch darf er Hongkong erhobenen Hauptes verlassen, hat er sich nach starken Leistungen nun erstmals sogar in die Top 40 gespielt. Nach dem Krimi gegen Jan-Lennard Struff (GER-5) mit 16 Assen und dem Zwei-Satz-Sieg über den spanischen Ex-Top-Ten-Mann Roberto Bautista Agut mit gar 21 Assen, servierte Ofner auch gegen Ruusuvuori elf Asse. Mit 30 Winnern bei 16 unerzwungenen Fehlern hatte Ofner erneut eine klar positive Bilanz zu Buche stehen.
"Top 40 ist natürlich sehr fein. Das erste Mal, wieder ein kleiner Meilenstein. Ich glaube, dass da vielleicht heuer, wenn ich das die Saison durchspielen kann, sogar ein bisserl mehr drinnen ist", hat Ofner Lunte gerochen. Kommende Woche trifft der Steirer bei der Generalprobe für die Australian Open als Nummer 7 gesetzt erstmals auf den Kanadier Denis Shapovalov. "Ich werde versuchen, das Beste rauszuholen, dann ist eh schon Melbourne", meinte Ofner.