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Tennis in Linz: Sechs Millionen Dollar für das Upgrade

Von OÖN-Sport, 31. Jänner 2024, 12:31 Uhr
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Peter Michael Reichel ist ein Visionär Bild: gepa

Der Gründer des Upper Austria Ladies, Peter Michael Reichel (71), berichtet, warum der Status 500 überlebenswichtig ist und wohin die Reise gehen soll

Das mit 922.573 Dollar dotierte Upper Austria Ladies geht diese Woche erstmals als WTA500-Event in Szene. Möglich gemacht hat dies Turniergründer und Veranstalter Peter Michael Reichel mit einer Rieseninvestition. Für das Upgrade hat der - seit fast 25 Jahren in wichtiger WTA-Funktion sitzende - Oberösterreicher über sechs Millionen Dollar in die Hand genommen.

Zudem wird das Turnier wegen einer Preisgeldanpassung an die Männer 2031 gar 2,2 Mio. Dollar ausschütten. Linz. Es ist bereits die 33. Auflage jenes Tennis-Turniers, das Reichel einst auch für seine damals aufstrebende Tochter Sandra gegründet hat. Peter Michael Reichel ist seit Jahrzehnten in der Sportszene nicht wegzudenken, war auch langjähriger LASK-Präsident und sitzt als Europavertreter im WTA-Tour-Board der Turnierdirektoren.

Der 71-jährige Welser lebt mittlerweile in der Schweiz und ist nach wie vor in Sachen Tennis rund um die Welt unterwegs. Ans Aufhören denkt er nach wie vor nicht, wie Reichel verriet. "Da ist mein Vater mein Vorbild. Er hat bis 96 gearbeitet und ist dann plötzlich eingeschlafen", sagte Reichel, dessen Tochter Sandra nun gut 25 Jahre lang Turnierdirektorin in Linz und weiters beim WTA-Turnier in Hamburg ist.

"Eine Flucht nach vorne"

Der Schritt, das Linzer Turnier einem Upgrade zu unterziehen, war für das Event im Design Center überlebenswichtig. "Das war natürlich auch eine Flucht nach vorne. Es war ein Megainvestment notwendig, aber wir sind dadurch auf der Maintour. Was immer in Zukunft an Tourstrukturen diskutiert wird, sind wir auf jeden Fall bei den besseren Turnieren dabei", schildert Reichel.

Das Budget musste mehr als verdoppelt, das Preisgeld von rund 250.000 auf über 900.000 Dollar angehoben werden. "Und dieses steigt ja jetzt jedes Jahr. Es geht bis 2031 auf 2,2 Millionen Dollar", verrät Reichel. Grund dafür ist die Absicht der Womens Tennis Association (WTA), bis dahin für 500er- und 1000er-Turniere das Preisgeld ganz an jenes der Männer anzugleichen. Linz ist also schon 2025 ein Millionenturnier.

Die Investition für die neue Superlizenz hat in der Tat ein Vermögen gekostet: "Ich musste ja Lausanne rauskaufen, damit wir das machen, haben es gemerged mit Linz und eine dritte von der WTA gekauft. Wir haben also aus drei 250ern ein 500er-Turnier gemacht." Was das gekostet hat? "Wir haben über sechs Millionen Dollar investiert." Dafür bleibt diese Lizenz im Familienbesitz, als Zukunftsaktie sozusagen. "Man wird sehen - unsere Enkeltocher ist jetzt 12", scherzt Reichel.

Künftig zwei Top-Ten-Spielerinnen

Nun gilt es einmal, das neue 500er-Event zu etablieren. Nicht unwichtig wäre es auch noch, den Termin unmittelbar nach den Australian Open ein wenig nach hinten zu schieben. "Momentan sind wir in einer nicht sehr leichten Woche, weil von Australien die lange Reise ins Indoor nach Europa ist nicht optimal. Aber wir hätten die Wimbledonsiegerin am Start gehabt, die leider verletzt ist", erklärte Reichel. Nun ist Jelena Ostapenko, als aktuelle Nummer 12, die Nummer eins in Linz.

Reichel strebt an, ähnlich wie es auf der ATP-Tour auch schon gehandhabt wird, in direkte Konkurrenz mit einem zweiten 500er-Turnier in der gleichen Woche (Abu Dhabi ab 5.2.) zu gehen. Also wie im Vorjahr wieder eine Woche später zu spielen. So wie es bei den Männern u.a. in Wien und Basel der Fall ist. Optimistisch macht Reichel, dass es einen ersten Präzedenzfall auf der WTA-Tour gibt: Heuer finden mit Eastbourne und Bad Homburg zwei Rasen-500er zeitgleich statt. In jedem Fall will Reichel künftig zwei Top-Ten-Spielerinnen in Linz begrüßen.

Für Linz hofft Reichel für 2025 auf zusätzliche Sponsoren. Durchaus möglich ist, dass das Turnier dann auch einen neuen Titelsponsor hat. "Üblicherweise zahlen Hauptsponsoren die Preisgelder", sagt Reichel. Und dann soll sich Linz entwickeln wie das Pendant in Wien. "Absolut. Natürlich muss es auf dem Niveau sein."

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