Novaks Achtelfinal-Chance ist intakt
LONDON. Wimbledon: Überraschungsmann geht beim Stand von 6:7, 6:4, 5:6 in die Verlängerung. Am Samstag um 12:30 Uhr wird die Partie fertig gespielt.
Der Erfolgslauf von Dennis Novak beim Grand-Slam-Klassiker in Wimbledon ist nur unterbrochen, aber nicht gestoppt. Der 24-jährige Niederösterreicher, der sich auf dem "heiligen Rasen" aus der Qualifikation in die dritte Runde des Tennis-Hauptbewerbs gekämpft hat, wird heute sein Duell mit dem aufschlagstarken Kanadier Milos Raonic in aussichtsreicher Position fortsetzen. Die Partie wird als zweites Match nach 12.30 Uhr MESZ auf Court 12 fertiggespielt.
Gestern wurde das Match kurz vor 22 Uhr MESZ nach exakt zwei Stunden wegen Dunkelheit unterbrochen, der als Nummer 13 gesetzte Raonic (WRL-Nr. 32) hatte den ersten Satz nach Blitzstart von Novak (4:1-Führung) im Tiebreak 7:6 (5) gewonnen. Dann schlug der Wiener Neustädter zurück und servierte nach einem Break zum 2:1 souverän zum 6:4 aus. Im dritten Durchgang ging es mit Aufschlag bis zum 6:5 für Raonic, heute wird Novak servieren. Die Angelegenheit ist also komplett offen.
Der Schützling von Wolfgang Thiem und Günter Bresnik würde auch im Fall einer Niederlage vom 171. auf den 125. Platz der Welt vorstoßen, ein Preisgeld von 100.000 Pfund brutto (umgerechnet 113.497,07 Euro) sind dem Shootingstar ebenfalls sicher. Sollte er Raonic bezwingen, würde er auf den Amerikaner Mackencie McDonald (WRL-Nr. 103) treffen.
Thiem wie geplant in Kitzbühel
Wie geht es eigentlich Dominic Thiem, einem guten Freund von Novak? Der 24-jährige Lichtenwörther war gestürzt und hatte mit Schmerzen im Nacken- und Rückenbereich gekämpft. Gestern gab Betreuer Günter Bresnik Entwarnung. Nach eingehenden Untersuchungen ist bei Thiem keine gröbere Verletzung diagnostiziert worden. Der Weltranglisten-Siebente wird wie geplant in Hamburg (ab 23. Juli) und Kitzbühel an den Start gehen.
"Es ist nichts gebrochen oder gerissen. Er soll nur ein paar Tage Ruhe geben. Er wird Ende nächster Woche mit dem Training anfangen können", erläuterte Bresnik.
Thiems Freundin Kristina Mladenovic hatte gestern wenig zu lachen. Die Französin unterlag in Runde drei Serena Williams (USA) 5:7, 6:7. Für Roger Federer läuft es hingegen wie am Schnürchen. Der Schweizer, der seinen neunten Wimbledon-Triumph anpeilt, fertigte den Deutschen Jan-Lennard Struff 6:3, 7:5 und 6:2 ab. Im Achtelfinale trifft der Champion auf Adrian Mannarino (Fra/22).
Sensationssiegerin outet sich
Alison van Uytvanck hat sich nach ihrem Sieg über Titelverteidigerin Garbine Muguruza vor weltweitem Publikum zu ihrer Homosexualität bekannt. Vor Reportern sagte die 24-jährige Belgierin, dass sie froh sei, sich zu outen und über ihre Beziehung zur ihrer Kollegin Greet Minnen (20) sprechen zu können.
"Wir haben einfach entschieden, es nicht persönlich zu machen und nicht für uns zu behalten", sagte Van Uytvanck und fügte hinzu: "Ich bin glücklich." Sie wolle sich für ihre sexuelle Orientierung nicht schämen und einfach "frei" sein: "Ich bin nicht krank."