Das halbe Dutzend ist voll: Zwei weitere Medaillen für Familie Aigner
PEKING/YANQING. Paralympics: Veronika Aigner holte im Riesentorlauf Gold, ihre Schwester Barbara Bronze.
Als Veronika Aigner und ihre als Guide vorausfahrende Schwester Elisabeth gestern mit Bestzeit ins Ziel des paralympischen Riesentorlaufs für Sehbehinderte in Yanqing fuhren, flossen jede Menge Tränen. "Als mir Lisi gesagt hat, dass wir gewonnen haben, mussten wir beide plärren", sagte die Niederösterreicherin, die sich nach einem Kreuzbandriss vor einem Jahr sowie einem schweren Autounfall im November zurück an die Spitze gekämpft hat. "Ich habe schon nach dem ersten Durchgang an die harte Zeit denken müssen, weil ich die Knie ein bisschen gespürt habe. Es war ein sehr durchwachsenes Jahr, aber ich wollte unbedingt nach Peking", sagte die Siegerin, die mit 7,31 Sekunden vor der Chinesin Zhu Daqing gewann.
Viele stolze Väter
Neben Veronika und Elisabeth stand noch eine dritte Aigner-Schwester auf dem Podest: Die erst 16-jährige Barbara wurde Dritte. "Ich bin überglücklich. Nach der starken WM waren wir Favoritinnen und hatten Druck, aber jetzt haben wir eine Medaille. Ein unglaubliches schönes Gefühl", freute sie sich.
Geführt wurde Barbara von Klara Sykora, der Tochter von Ex-Slalomstar Thomas Sykora, der 1998 in Nagano ebenfalls Bronze geholt hatte. "Er ist bestimmt stolz auf mich", sagte Klara. Mit der viertplatzierten Elina Stary, der Tochter von Ex-Fußballer Roman Stary, durfte sich ein weiterer bekannter Sportlervater daheim mitfreuen.
Österreichs Team hielt gestern bei zehn Medaillen, sechs davon gingen auf das Konto der Familie Aigner. Zuvor hatte bereits Barbaras Zwillingsbruder Johannes bei vier Starts (Abfahrt, Super-G, Riesentorlauf, Super-Kombi) ebenso viele Medaillen eingefahren – zwei in Gold sowie jeweils eine in Silber und Bronze. Dabei stand die Spezialdisziplin des Gloggnitzers mit dem Slalom noch aus.
Von ihrem kaputten Gewehr wurde Carina Edlinger, Siegerin im Langlaufsprint, über die Mitteldistanz im Biathlon gestoppt. "Mir ist am Schießstand der Schießriemen beim Gewehr gerissen, bei dem man sich einhängt, um stabiler zu sein", sagte die sehbehinderte Salzburgerin. Nach drei Fehlschüssen stieg Edlinger vorzeitig aus, um Kräfte für die weiteren Rennen zu sparen. Die Snowboarder Rene Eckhart und Bernhard Hammerl belegten im Blanked Slalom die Ränge 12 und 24.