Truppe: "Vierte muss auch eine werden"
YANQING. Im Weltcup hätte sie das Ergebnis wohl mit Handkuss genommen, gestern im olympischen Riesentorlauf der Winterspiele in Yanqing schwang dann bei Katharina Truppe als Vierte doch die Enttäuschung mit.
Nach dem ersten Lauf als Zweite auf Medaillenkurs, gelang der 26-jährigen Kärntnerin im Finale auf dem just von ÖSV-Spartentrainer Stefan Kornberger gesetzten Kurs nur die 14. Zeit. Damit blieb am Ende nur der vierte Rang, 0,08 Sekunden hinter dem Podest. Die Schwedin Sara Hector triumphierte als Favoritin 0,28 Sekunden vor Federica Brignone (It) und 0,72 vor Weltmeisterin Lara Gut-Behrami (Sz). Truppe nahm es mit Sarkasmus: "Vierte muss auch eine werden, heute bin das halt ich. Aber ja, man muss es so hinnehmen, und vielleicht kommen die Hundertstel eh im Slalom zurück." Der steht bereits morgen auf dem Programm.
"Ich werde jetzt nicht weinen"
Für die anderen Österreicherinnen lief es deutlich schlechter: Stephanie Brunner und Ramona Siebenhofer schieden aus, Katharina Liensberger, die WM-Dritte von Cortina, musste sich mit Rang 15 begnügen. Damit lag sie nur einen Platz hinter Mitfavoritin Petra Vlhova. Noch härter erwischte es die Riesentorlauf-Olympiasiegerin von 2018, Mikaela Shiffrin: Die US-Amerikanerin schied im ersten Lauf schon nach wenigen Toren aus. "Ich werde jetzt nicht weinen, das verschwendet nur Energie", sagte Shiffrin. Ihre US-Teamkollegin Nina O’Brien stürzte bei der Zieleinfahrt im 2. Lauf schwer und wurde nach minutenlanger Behandlung verletzt abtransportiert.
Der Triumph ging verdient an Hector, die auch drei der vier vergangenen Weltcup-Rennen in dieser Disziplin gewonnen hatte. "Ich habe vor dieser Saison schon gedacht, ich hätte das Siegen verlernt", sagte die 29-Jährige.