Alta Badia wartet: Schwarz-Comeback im Riesentorlauf
ALTA BADIA. Am Sonntag und Montag steht mit der Gran Risa in Alta Badia die nächste Traditionsstrecke im alpinen Ski-Weltcup im Fokus.
Österreichs Spezialisten nehmen Riesentorlauf und Slalom auf einem der schwierigsten Technik-Hänge gestärkt in Angriff. Ein zusätzlicher Boost im Team sollte die Rückkehr von Marco Schwarz bringen, der seinen ersten Weltcup-RTL seit einem Jahr bestreitet - und dann gleich die "Mutter aller Riesentorläufe", wie es Stefan Brennsteiner formulierte.
Beim Riesentorlauf-Training unter der Woche hatte Schwarz ein gutes Gefühl. "Wir waren zwei Tage in Saalbach auf der WM-Strecke trainieren. Das war positiv, aber die Riesenbelastung ist für den Körper schon sehr hoch. Von den Fahrten her muss ich ein bisschen haushalten", gab der Kärntner zu Protokoll. Den Feinschliff holte er sich am Samstag mit seinen Teamkollegen am Weißensee.
Sein Comeback nach langer Verletzungspause hatte Schwarz schon in der vergangenen Woche im Slalom von Val d'Isère gegeben. Nach Platz zehn im ersten Durchgang schied er im Finale aus, berichtete danach allerdings, keinerlei Schmerzen im lädierten Rücken oder im operierten rechten Knie zu verspüren. ÖSV-Chefcoach Marko Pfeifer gab an, vom Halbzeitrang in positivem Sinn "extrem überrascht" gewesen zu sein. "Im Riesentorlauf hat er noch ein bisschen aufzuholen. Ich hoffe, er qualifiziert sich und kann ein Top-20-Ergebnis rausfahren - das wäre eine coole Sache."
Feurstein im Aufwind
Im Riesentorlauf raste in Val d'Isère Patrick Feurstein als Zweiter hinter Marco Odermatt erstmals in seiner Karriere aufs Podest, Brennsteiner belegte den dritten Platz. "Die letzten zwei Jahre waren nicht so zum Lachen", sagte Feurstein, der in Alta Badia schon 2021 als Vierter aufgezeigt hatte. Ein Materialwechsel im Sommer und eine gelungene Vorbereitung brachten dem Mann aus dem Bregenzerwald für den WM-Winter in eine bessere Position. "Ich habe mich in Ruhe vorbereiten können, das hat mir brutal gutgetan."
Sein erstes Stockerl habe ihm nun viel Selbstvertrauen gegeben, daher sei er froh, dass es gleich weitergehe, erklärte Feurstein. Er sei im Training "richtig locker und befreit" gewesen. "Das ist das, was einen Skifahrer schnell macht." Die Vorfreude auf Alta Badia ist jedenfalls groß. "Es ist eine wunderschöne Kulisse, jedes Jahr ein unglaubliches Rennen. Die Strecke ist brutal anspruchsvoll, brutal steil, brutal viel Gelände, aber das ist eigentlich genau das, was mir liegt", meinte der Vorarlberger, der die Top 10 anpeilt.
Manuel Feller, der 2020 in Alta Badia Zweiter im Slalom und 2021 RTL-Dritter war, fehlt in dieser Saison nach zwei Ausfällen noch ein Riesentorlauf-Ergebnis. Den Slalom von Val d'Isère beendete er als Vierter. Brennsteiner hat mit Alta Badia noch eine Rechnung offen, der Salzburger war hier nie besser als Siebenter (2021), kennt aber die Tücken. "Die Länge und die Steilheit der Gran Risa macht das einfach zum größten Klassiker für die Riesentorläufe."
Feurstein-Cousin und Haaser fallen aus
Nicht dabei sein wird am Sonntag Patrick Feursteins Cousin Lukas, der sich im Riesentorlauf-Training einen Mittelhandknochenbruch zugezogen hatte und nach dem Gröden-Super-G für Alta Badia absagte. "Die Schmerzen sind zu groß und wir haben uns entschlossen, die Hand nochmals genau abklären zu lassen und ruhig zu stellen, damit er hoffentlich bald wieder einsatzfähig ist", erklärte Pfeifer.
Fehlen wird einerseits auch der ebenfalls verletzte Raphael Haaser. Beim Tiroler wurde eine Kreuzbandüberdehnung festgestellt, er könnte die Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm verpassen. Zum anderen muss Fabio Gstrein wegen einer Schuhrandprellung passen. Im Slalom am Montag will der Tiroler aber antreten. Im Riesentorlauf zum Zug kommen nun Raphael Riederer und Felix Marksteiner, beide geben ihr Weltcup-Debüt. Beide Rennen auf der Gran Risa beginnen um 10.00 Uhr, Start für die zweiten Durchgänge ist jeweils um 13.30 Uhr (live ORF 1).
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