Ski alpin: ÖSV-Abfahrer arbeiten in Gröden auf Wende hin
ST. CHRISTINA/ GRÖDEN. Am Wochenende steht in Gröden die zweite Abfahrt der Weltcup-Saison auf dem Programm. Die ÖSV-Herren arbeiten auf den Turnaround hin.
Im Winter 2023/24 legte das ÖSV-Abfahrtsteam eine historisch schlechte Saison hin, in der Vincent Kriechmayr und Co. ohne Sieg in der Königsdisziplin blieben. Klar ist, dass dies ein einmaliger Ausrutscher gewesen sein soll - dafür wurde im Sommer einiges getan. "Es kann schon einiges mehr drinnen sein als letztes Jahr in der Abfahrt", hatte Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer vor dem Saisonstart gemeint.
An diesem Wochenende steht in Gröden das zweite Rennen auf dem Programm. In der ersten Abfahrt in Beaver Creek klappte es mit dem Turnaround vor eineinhalb Wochen noch nicht. Kriechmayr klassierte sich als ÖSV-Bester als Fünfter - dann klaffte eine Lücke bis zum 17. Platz, den Stefan Babinsky herausfuhr. Der 24-jährige Stefan Eichberger wurde bei seinem ersten Rennen in Beaver Creek 20. "Es geht einfach darum, dass man die Leistung auf den Punkt bringt", sagte Kriechmayr, der mit fünften Plätzen generell nicht viel anfangen kann. "Dazu braucht man den Kopf, man braucht die Lockerheit."
Mit der Saslong verbindet die aktuelle Generation von ÖSV-Läufern keine intensive Liebesbeziehung. Seit dem Triumph von Max Franz 2016 warten die rot-weiß-roten Skifans auf einen österreichischen Sieg bei der Abfahrt über die Gesamtdistanz. Im Vorjahr fuhr Marco Schwarz im Klassiker auf Platz neun und verhinderte damit einen ÖSV-Totalausfall. Es passte zu einer Saison, in der viele Speed-Akteure durch Formschwäche oder Verletzungen zurückgeworfen wurden.
Kurven-Arbeit im Sommer
Laut Pfeifer wurde in der Sommer-Vorbereitung genau an den für den oberen Abschnitt in Gröden typischen Kurven gearbeitet. "Drüben sind sehr viele Highspeed-Kurven gefahren worden, aber auch technische Elemente", berichtete der Kärntner. Alles in allem sei es in Übersee skifahrerisch "ein richtig gutes Stück weitergegangen". Kriechmayr sagte: "Natürlich versucht man da, die Schwächen auszumerzen - so wie alle anderen auch. Ich glaube, oben sollte es jetzt ein bisschen besser passen."
Die Verantwortlichen setzen in diesem Winter - neben Teamleader Kriechmayr - vor allem auf Babinsky, dem ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl in Sölden "Riesenfortschritte" attestierte. Pfeifer erklärte, dass es bei Daniel Hemetsberger, der die Vorsaison im Februar wegen Knieschmerzen abbrechen müssen hatte, und Daniel Danklmaier körperlich aufwärts gegangen sei. "Wichtig ist, dass wir jetzt endlich einmal verletzungsfrei durchkommen mit den Speedfahrern", sagte er.
"Schön langsam formiert sich da schon wieder auch ein kompaktes Team in der Abfahrt, aber es braucht sicher mehr Zeit und Erfahrung, speziell auf den schwierigen Strecken", betonte Mandl. "Gerade im Abfahrtssport, wo man eine gewisse Erfahrung braucht und Jüngere sehr frühzeitig verletzungsbedingt stagniert sind, kann man auch nichts erzwingen."
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