Kriechmayr: "Ich wäre gescheit überheblich, wenn ich sage, das ist eine Krise"
Vincent Kriechmayr (4.) fuhr in Garmisch ein weiteres Mal knapp am Podest vorbei. Odermatt gewann Super-G vor Haaser
"Sicher bin ich sauer." Vincent Kriechmayr machte keinen Hehl daraus, dass er sich über den vierten Platz beim Super-G in Garmisch-Partenkirchen nicht freute. Dem Gramastettner fehlten 0,64 Sekunden auf den Schweizer Ski-Dominator Marco Odermatt, der vor Raphael Haaser (+0,30) und dem Schweizer Überraschungsmann Franjo von Allmen (+0,61) gewann. Für Kriechmayr war es zwar der fünfte Top-Ten-Platz in Folge, für das Podest hatte es aber seit seinem Super-G-Sieg in Gröden Mitte Dezember nicht mehr gereicht.
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Am Samstag hatten ihm als Fünften im Super-G gerade einmal 0,32 auf den französischen Sieger Nils Allegre gefehlt. Das ist zu wenig für die Ansprüche des zweifachen Weltmeisters aus dem Mühlviertel. "Ich bin mit anderen Erwartungen hierhergekommen", erklärte Kriechmayr, der allerdings nicht zu schwarz sehen wollte.
"Ich habe schon einige kleinere Tiefs einmal gehabt, aber ich darf mich nicht beschweren, ich bin gesund, es hat heuer schon viele Verletzungen gegeben. Ich wäre gescheit überheblich, wenn ich jetzt sage, das ist eine Krise." Bis auf den Mittelteil sei er "eh gut im Geschäft" gewesen. In besagtem Stück habe er nicht in den engen Radien der Konkurrenten fahren können. "Hilft halt nicht, Odi war wieder herausragend. Weiterarbeiten."
Für das ÖSV-Team war Haasers zweiter Rang der erste Speed-Podestplatz seit dem zweiten Platz von ebenfalls Haaser im Super-G von Bormio Ende Dezember. "Es freut mich für Haasi, für mich zipft es mich voll an. Für die Mannschaft tut es vielleicht gut", sagte Kriechmayr. Stefan Babinsky punktete als Achter (+0,96), Daniel Danklmaier als 17. (+1,29) und Christoph Krenn als 20. (+1,58).
Zwangspause für Hemetsberger
Kurzfristig seinen Start im Garmisch-Rennen hatte Daniel Hemetsberger wegen Schmerzen im rechten Knie zurückgezogen. Nähere Untersuchungen förderten zwar keine akuten Schäden zutage, sehr wohl aber eine schwere Entzündung, weshalb sich der Oberösterreicher schonen muss.
Dem Nußdorfer wird somit nicht ganz ungelegen kommen, dass die beiden Abfahrten kommendes Wochenende in Chamonix wegen Schneemangels abgesagt wurden. Da keine Ersatzrennen geplant sind, verbleiben mit Kvitfjell (17. Februar) und Saalbach-Hinterglemm (24. März) nur noch zwei Abfahrten im Kalender. Im Disziplinen-Weltcup führt Odermatt derzeit hauchdünn um sechs Punkte vor Cyprien Sarrazin. Im Kampf um Super-G-Kristall liegt der Schweizer 121 Punkte vor Kriechmayr.
Wird schon wieder.
Ich weiß nicht, warum Kriechmayr ständig als Watschenmann für die Krise im ÖSV herhalten muss, zumindest was die Kommentare hier anbelangt.
Kriechmayr ist 4. im Gesamtweltcup, 5. im Abfahrtsweltcup und 2. im Super G Weltcup.
Das ist durchaus im Rahmen der Erwartungen. Sicher könnte es ein wenig mehr sein, aber die anderen schlafen halt auch nicht.
Er, Feller und Haaser ,bzw bei den Damen Hütter und Venier sind auch die einzigen Ausnahmen...bei einem (A)-Kader von fast 50 Personen und B und C Kader von nochmals 60 Personen ...also bei einem Kader der mit Abstand der größte in Weltcup-Zirkus ist,und auch dementsprechend viel Budget hat, sollte es einfach erlaubt sein die Einstellung zu hinterfragen. Generell glaube ich dass da von der Führung abwärts viel schief läuft.
Irgendwas stimmt mit der Einstellung im ÖSV nicht. Manche fahren grinsend und winkend mit 6Sek. Rückstand ins Ziel , und ehemalige Weltmeister sehen keine Krise , obwohl sie augenscheinlich derzeit hinterher fahren. Es geht hier um internat. Spitzensport der Weltbesten, der natürlich auch fordernd und gefährlich sein kann.....ich finde,da sollte jedeR gewinnen wollen ....aber den Eindruck vermittelt (bis auf wenige Ausnahmen) derzeit keineR der ÖSV Athleten.
Bitte definiere Krise, wenn ein Ski-Verband, der Mio in den Sport investiert, hilflos zusehen muss, wie andere Nationen mit einigen wenigen Einzelkämpfern den eigenen "Athleten" ständig um die Ohren fährt.