Johannes Strolz im WM-Slalom wohl nicht am Start
MERIBEL. Für Johannes Strolz könnte die Ski-WM in Frankreich schon nach einem Rennen wieder vorbei sein.
"Es wird wahrscheinlich sein einziger Auftritt sein", sagte ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer am Sonntag in Méribel über den Vorarlberger, der am Dienstag in der Alpinen Kombination gesetzt ist. Weitere Einsätze seien laut derzeitigem Stand nicht absehbar. "Im Prinzip ist er momentan im Slalom nicht das Thema. So klar muss man es sagen", stellte Pfeifer fest.
In der Kombination hatte Strolz im Vorjahr in Peking sensationell Olympia-Gold geholt, noch zuvor hatte er in Adelboden im Slalom seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert. In dieser Saison war für Strolz in seiner Spezialdisziplin aber nicht einmal ein Top-Ten-Platz vergönnt gewesen. In acht Slaloms trat der 30-Jährige an, dabei schied er sechsmal aus. Die vier ÖSV-Startplätze im Slalom, dem finalen Bewerb bei der WM am 19. Februar, werden wohl an Manuel Feller, Marco Schwarz, Fabio Gstrein und Adrian Pertl gehen.
"Vielleicht ist es genau das, was ihm hilft dieses Mal. Er hat gar nichts zum Verlieren und kann einfach befreit drauflos fahren", meinte Pfeifer. "Ich würde es ihm wirklich wünschen, wenn ihm da ein bisschen ein Befreiungsschlag glücken würde und er wieder in die Spur kommt." Es sei wahrscheinlich zum Teil eine Kopfsache, warum Strolz im Rennen so oft Einfädler passieren. Im Training sei er am Sonntag "wieder wie ein Glockerl" gefahren, berichtete Pfeifer.
"Es ist für mich schon ein bisschen mühselig, wenn ich immer wieder in Interviews sagen muss, dass alles oder vieles passt. Aber im Endeffekt ist es so: Ich fahre gut Ski, das andere muss ich mir zurück erarbeiten", betonte Strolz. Dass die WM ansteht, "hilft, dass man das schneller abhakt, auf der anderen Seite tut es extrem weh. Es hat in Chamonix aber weniger geschmerzt als in Kitzbühel - das hat mich wirklich schwer beschäftigt." Es gebe "keinen Menschen, der einfach sagt: Es ist alles komplett wurscht. Es geht nur darum, wieder auf seinen Weg zurückzufinden."
Für den Team-Parallelbewerb bei der WM gebe es noch die Option, Strolz an Bord zu holen. "Aber da müssen wir schauen, was vorher passiert", sagte Pfeifer. Strolz wisse über den grundsätzlichen Plan Bescheid. "Jetzt fahren wir einmal die Kombi, dann schauen wir weiter." Außerdem sind für Österreich in der Disziplin Titelverteidiger Marco Schwarz, Raphael Haaser, Vincent Kriechmayr und Stefan Babinsky am Start.
Odermatt tritt in Kombination an
Der im Gesamtweltcup führende Schweizer Skirennläufer Marco Odermatt hat sich für ein Antreten in der Alpinen Kombination am Dienstag in Courchevel entschieden. Weil er sich in der Kitzbühel-Abfahrt den Meniskus im Knie etwas lädiert hatte und normalerweise keinen Slalom fährt, hatte er dies noch offengelassen. Die Kombi setzt sich aus Super-G und einem Torlauf-Durchgang zusammen.
Im Weltcup bestritt Odermatt bisher eine Kombination, 2019 in Bansko wurde er 21. Auch reine Speedfahrer nützen bei Großereignissen bei entsprechendem Programm die Kombi gern, um schon einmal Kontakt mit dem Schnee und der Piste zu bekommen, so auch der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr.