"Kämpfer" Leitinger meldet sich in der Weltspitze zurück
SÖLDEN. Der 30-jährige Salzburger fuhr als Riesentorlauf-Zweiter um nur sieben Hundertstel am ersten ÖSV-Sieg in Sölden seit 2014 vorbei.
"Keiner hat mit mir gerechnet, aber mein Gefühl war super." Roland Leitinger meldete sich beim alpinen Opening eindrucksvoll in der Weltspitze zurück und begeisterte bei Postkartenwetter mit einem zweiten Platz im Riesentorlauf das Ski-Publikum. 9800 Fans jubelten dem 30-jährigen Salzburger, der – auch wegen massiver Rücken- und Knieprobleme – eine lange Durststrecke hinter sich hat, zu.
Am Ende fehlten Leitinger nur sieben Hundertstel auf den Schweizer Marco Odermatt und den ersten ÖSV-Sieg in Sölden seit 2014. Damals hatten Anna Fenninger (heutige Veith) und Marcel Hirscher triumphiert.
Bildergalerie: Odermatt gewinnt Sölden-RTL vor Leitinger
Galerie ansehenLeitinger, Vizeweltmeister 2017, hat Steherqualitäten. An Rücktritt dachte er – im Gegensatz zu Stefan Brennsteiner, der nach Rang elf im ersten Durchgang ausschied – nie. "Nein, so weit war ich nicht. Aber wenn man die ganze Zeit zwischen Rang zehn und 30 herumgurkt, ist das zwar nicht so schlecht, aber blöd, weil man mehr will. Ich hatte nicht immer den Spaß, den ich heute habe", sagte der RTL-Spezialist. Dass es bergauf geht, ist ein Verdienst von Mike Pircher und Ferdinand Hirscher, die das ÖSV-Team in der einstigen Problemdisziplin wieder konkurrenzfähig gemacht haben.
Im Vorjahr hatte es in Sölden noch ein Debakel gesetzt, Brennsteiner war als bester rot-weiß-roter Athlet 17. gewesen. Diesmal verbuchte Leitinger den erst zweiten Weltcup-Stockerlplatz in seiner langen Karriere. 2019 war er im Parallel-RTL von Alta Badia Dritter geworden. "Man darf nie den Glauben verlieren", betonte Leitinger. Das ist auch Mikaela Shiffrins Credo. Die Amerikanerin scheint die Liebe zu Aleksander Aamodt Kilde, der 2019/20 den Gesamt-Weltcup gewann, zu beflügeln. Die Allrounderin ist zwar erst 26, aber seit neun Jahren die Konstanz in Person – auf höchstem Niveau. Auf dem Rettenbachferner feierte Shiffrin ihren bereits 70. Weltcup-Triumph, zwölf Erfolge trennen sie noch von Lindsey Vonn, 16 von Weltrekordmann Ingemar Stenmark.
"70 – das ist unglaublich", staunte Shiffrin über sich selbst: "Ich bin stolz auf mich, dass ich trotz enormer Nervosität gleich das erste Saisonrennen gewonnen habe. Die große Frage war ja: Kann ich mit dem Feuer von früher fahren? Die anderen Mädchen haben das Level so gehoben, dass du Angst hast, zurückgefallen zu sein. Das war nicht der Fall", erklärte Shiffrin, die die viertplatzierte Doppel-Weltmeisterin von Cortina, Katharina Liensberger, um 1,39 Sekunden distanzierte. "Es geht in die richtige Richtung – und es hat Spaß gemacht", sagte Liensberger, die um nur neun Hundertstel am Stockerl vorbeigefahren war. (alex)
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