"Leider nach Amerika": Viele Flugmeilen für nur ein Rennen
GURGL. Feller hat wenig Freude mit Weltcup-Kalender und ist damit nicht allein.
Vom Auftakt in Sölden in den hohen Norden nach Levi, dann zurück ins Tiroler Ötztal nach Gurgl: 5000 Kilometer Luftlinie haben die Ski-Asse für die ersten drei Weltcupstationen zurückgelegt, noch bevor der Tross nun in die USA übersiedelt. Einmal abgesehen davon, dass speziell der Skisport unmittelbar von den Folgen der Klimaerwärmung betroffen ist, kosten die Reisestrapazen den Athleten Substanz. Da ist es – wie im Falle von Manuel Feller – wenig erbaulich, nur für ein Rennen, den Riesentorlauf in Beaver Creek (8. 12.), in die USA zu fliegen, zumal es um die Form des Tirolers, der in allen drei Saisonrennen ausgefallen ist, nicht gut bestellt ist. "Ein großer Aufwand für nur ein Rennen", sagt Feller, der nach einem Riesentorlauftraining in der Heimat "leider nach Amerika" abreist. Immerhin: "Es ist ein Hang, der mir liegt." Nach zuletzt zwei Slalomeinfädlern könne der Riesentorlauf möglicherweise genau die passende Abwechslung sein, so der 32-Jährige weiter. Nicht fahren wird der Technikspezialist erwartungsgemäß Abfahrt und Super-G. So erleben wie schon in den vergangenen Wintern die Speedfahrer in Übersee ihren Saisonstart.
In Killington (USA) sowie Mont-Tremblant (Can) stehen für Mikaela Shiffrin an den kommenden zwei Wochenenden zwar vier Rennen auf dem Programm, glücklich ist die Seriensiegerin mit der Kalenderplanung dennoch nicht. "Meine ehrliche Meinung lautet: Es ist herausfordernd, in Sölden, dann in Levi, dann zurück in Gurgl und dann in Killington zu sein. Es ist wirklich hart für den Körper und den Geist", sagt die 29-Jährige.
Shiffrin für späteren Auftakt
Auf breite Zustimmung stößt, dass Gurgl und Sölden – beide Weltcuporte sind Teil der Gemeinde Sölden – ein gemeinsames Doppel-Wochenende andenken. Auch die mit nun 99 Weltcupsiegen erfolgreichste Athletin der Geschichte kann der Idee etwas abgewinnen. "Es wäre ideal", sagt Shiffrin in dem Wissen, dass die Gurgl-Rennen bei einer früheren Ansetzung aufgrund der Schneesituation extrem gewackelt hätten. "Die Saison sollte später starten und womöglich später enden. Ich weiß, es ist einfacher gesagt als getan. Aber vielleicht gibt es einige Möglichkeiten, das so zu gestalten, dass wir das Rennen beibehalten können, aber auch die Reisen physisch und ökologisch sinnvoller sind", positioniert sich Shiffrin.
... und dann kommen noch die vielen Kilometer der Fans dazu ...
Wieso regen sich die Beteiligten jetzt auf und nicht schon bei der Präsentation des WM Kalender? Und keiner 'muss' starten.